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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotthold Ephraim Lessing
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Je nun! meinen Abschied.
    Damis
. Deinen Abschied? Du denkst vielleicht, daß ich dich, ungelehrten Esel, mit nehmen würde?
    Anton
. Nicht? und ich habe also meinen Abschied? Gott sei Dank! empfangen Sie nun auch den Ihrigen, welcher in einer kleinen Lehre bestehen soll. Ich habe ihre Torheiten nun, länger als drei Jahr, angesehen, und selber alber genug dabei getan, weil ich weiß, daß ein Bedienter, wenn sein Herr auch noch so närrisch ist –
    Damis
. Unverschämter Idiote, wirst du mir aus den Augen gehen?
    Anton
. Je nun! wem nicht zu raten steht, dem steht auch nicht zu helfen. Bleiben Sie Zeitlebens der gelehrte Herr Damis! Gehet ab.
    Damis
. Geh, sag ich, oder! – –
    Er wirft ihm sein Buch nach, und das Theater fällt zu.
    Ende des jungen Gelehrten.
    { ‡ }

Gotthold Ephraim Lessing
Die alte Jungfer
    Ein Lustspiel in drei Aufzügen
    Non tu nunc hominum mores vides?
    Dum dos sit, nullum vitium vitio vortitur.
    Plautus
    Berlin 1749.
    jungfer
    { ‡ }
    Erster Aufzug
    Erster Auftritt
    Zweiter Auftritt
    Dritter Auftritt
    Vierter Auftritt
    Fünfter Auftritt
    Zweiter Aufzug
    Erster Auftritt
    Zweiter Auftritt
    Dritter Auftritt
    Vierter Auftritt
    Fünfter Auftritt
    Sechster Auftritt
    Siebenter Auftritt
    Dritter Aufzug
    Erster Auftritt
    Zweiter Auftritt
    Dritter Auftritt
    Vierter Auftritt
    Fünfter Auftritt
    Sechster Auftritt
    Siebender Auftritt
    Achter Auftritt
    Neunter Auftritt
    Zehnter Auftritt
    Elfter Auftritt
    Personen
    Jungfer Ohldin
    Lelio
    Lisette
    Herr Oronte
und seine Frau
    Herr von Schlag
, Capitaine
    Peter
    Clitander
, Lelios Freund
    Kräusel
, ein Poet
    Herr Rehfuss
    Der Schauplatz ist ein Saal
Erster Aufzug
Erster Auftritt
    Jungfer Ohldin. Herr Oronte und seine Frau.
    Herr Oronte
. Ach! Grillen, dazu wird man nimmermehr zu alt! und wie alt sind Sie denn? Wie lange ist es, daß ich Sie noch habe auf dem Arme herum tragen sehn? Wenn es 50, ein, zwei – – je nu – – etliche funfzig Jahr – – –
    Jungfer Ohldin
. Warum nicht achtzig gar? Wenn Sie mich für so alt halten, was reden Sie mir viel vom Heiraten vor?
    Herr Oronte
. Ei nicht doch! nicht zu alt! gar nicht zu alt! 54 Jahr ist just recht für eine mannbare Jungfer – – – Wenn die Dingergen so jung heiraten, so werden auch die Kinder darnach – – –
    Jungfer Ohldin
. Mit Ihren 54 Jahren – – –
    Frau Oronte
. Es ist wahr. Du irrest dich, mein Kind. Kannst du doch noch nicht einmal so alt sein.
    Herr Oronte
. Das stünde mir auch an. Ich, und das Säkulum, wir gehen mit einander. Darfst du dich etwan über mein Alter beschweren? Bin ich nicht noch – –
    Frau Oronte
. Gut! gut! Also kannst du sie nicht, als ein Kind, gekannt haben.
    Herr Oronte
. Ach – – was, Kind – –
    Jungfer Ohldin
. Wenn Sie mir nicht glauben wollen; mein Taufschein kann es ausweisen, daß ich erst auf Ostern fünfzig Jahr bin.
    Herr Oronte
. Was? Sie erst funfzig Jahr? Ich denke, wer weiß wie alt Sie sind. O! da ist ihre Zeit noch nicht verflossen. Sara war 90 Jahr alt. Und nach Ihrem Gesichte hätte ich Sie gewiß auch nicht für jünger – –
    Jungfer Ohldin
. Ei! mein Gesicht – – mein Gesicht – – wem das nicht ansteht –
    Herr Oronte
. Wer sagt das? Ihr Gesichte hat noch seine Liebhaber. Würde denn sonst der Herr Capitaine von Schlag? – – –
    Jungfer Ohldin
. Was? von? ist er gar ein Adlicher?
    Herr Oronte
. Ja freilich, und zwar aus einer der ältesten Familien. Er steht bei dem König vortrefflich angeschrieben, der ihm auch in Gnaden seinen Abschied erteilt hat, weil er das Unglück hatte, im letzten Feldzuge, zu fernern Diensten, untüchtig gemacht zu werden.
    Jungfer Ohldin
. Untüchtig? – – – Nein, ich besinne mich alleweile. Ich mag ihn nicht. Wenden Sie sich an eine andre. Ich kann nichts tun, als ihn bedauren.
    Herr Oronte
. Er mag aber keine andre, als Sie. Und verlangen Sie denn einen Mann, der stets zu Felde liegt? und der um Sie des Jahrs kaum zwei Nächte sein kann? Die abgedankten Offizier sind die besten Ehemänner; wenn sie ihren Mut nicht mehr an den Feinden beweisen können, so sind sie desto mannhafter gegen ihre – – – Doch ich komme zu weit in Text. Sie verstehen mich doch nicht. – – –
    Jungfer Ohldin
. Ach – denkt doch – –
    Herr Oronte
. So? verstehen Sies schon? Ich denke – – –
    Jungfer Ohldin
. Ich denke, daß Sie mich nur zum besten haben wollen.
    Herr Oronte
. Oder Sie mich. Sage ich. Sie verstehens, so ist es nicht recht. Sage ich, Sie verstehens nicht, so ists

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