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Werwelt 03 - Der Nachkomme

Werwelt 03 - Der Nachkomme

Titel: Werwelt 03 - Der Nachkomme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Stallman
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spähte.
    Es war schon Nachmittag, als sie auf die schwierigere Straße gelangten, die sich durch das Jemez-Gebirge wand, und Barry fand, es wäre an der Zeit, eine Pause einzulegen. Sie brauchten ja nicht unbedingt erst bis Cuba. Das, was er in seinem Korb hatte, war wahrscheinlich sowieso besser und schmackhafter als alles, was in dem kleinen Gebirg s dorf zu bekommen war. Ein Bier, um den Staub hinunte r zuspülen, wäre ihm allerdings recht gewesen.
    Sie hielten in einer Ausbuchtung in der Straße, und Ba r ry holte den Korb vom Rücksitz. Die beiden Männer wa n derten ein Stück von der Fahrbahn weg und setzten sich zwischen Granitbrocken und Krüppelkiefern nieder. Im Korb waren Schinken- und Käsebrote, Brathuhnstücke in Wachspapier eingewi c kelt, Kartoffelsalat und Krautsalat, selbstgebackene Kekse, Käse, Äpfel, Orangen, Bananen, Coca Cola und eine Thermosflasche Kaffee, dazu kleine Extras wie Salz- und Pfefferstreuer und Servietten.
    Johnny grinste, als er in den Korb hineinblickte. »Sie haben aber wirklich eine erstklassige Squaw, alter Freund.«
    Sie aßen das Huhn, staubknirschend zwar, aber köstlich, und spülten es mit süßem Milchkaffee aus der Thermosfl a sche hinunter. Hier oben in den Bergen war die Luft nicht so warm wie unten in der Stadt, und Barry meinte, wenn es ein klarer Tag gewesen wäre, hätten sie wahrscheinlich von dieser Stelle aus das Tal des Rio Grande sehen können. Der Staub hing immer noch in einem feinen Schleier über i h nen, den kein Lüftchen bewegte; zwar war er jetzt nicht mehr so dicht, doch er drang noch immer in sämtliche Öf f nungen und Ritzen. Hemden und Schuhe waren von einer Staubschicht überzogen, das Zeug setzte sich in die Augen und, wie Barry feststellte, als er sich am Ohr kratzte, sogar in die Ohren.
    Als sie wieder aufbrachen, schien es dunkler als vorher, obwohl Barrys Uhr erst auf zwei Uhr nachmittags stand. Johnny meinte, entweder zöge ein zweiter Sandsturm h e rauf, und es würde bald Wind aufkommen, oder aber es würde Regen geben.
    »Erst der ganze Dreck hier, und dann auch noch Regen obendrauf?« fragte Barry ungläubig.
    Wie in Beantwortung seiner Frage, dröhnte genau in dem Moment, als sie eine Kurve umrundeten und vor sich das kleine Dorf Cuba erblickten, tiefes Donnergrollen aus den Bergen rundum. Sie tankten auf und tranken in einer schäbigen Kneipe, die mit staubigen Hirschgeweihen g e schmückt war, ein Bier. Als sie wieder auf die Straße k a men, regnete es bereits stark; der Staub verwandelte sich in Schlamm, und wieder hüllte graue Dunkelheit den Nac h mittag ein.
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, stellte Barry fest, während er angestrengt durch das Gemisch aus gelbem Schlamm und Wasser blinzelte, das über die Windschut z scheibe lief. »Scheißgewitter!«
    »Der Regen reinigt wenigstens die Luft«, meinte Joh n ny.
    Und das tat er auch. Sie ließen die Berge hinter sich und gelangten in flacheres, offeneres Land, wo die Bäume wi e der klein wurden, und die Straße weitere Bögen machte, und weniger scharfe enge Kurven um massige Felsbrocken herumführten. Gegen sechs Uhr abends tauchte hinter der massigen schmutzfarbenen Wolkenwand die Sonne auf, und das Land zeigte sich ihnen in einem weiten Panorama, das von der schrägabfallenden Mesa und dem Tal des Rio Grande beherrscht wurde. Sie näherten sich Farmington, und die Luft war beinahe wieder rein. Es war, als hätten sie eine fremdartige andere Welt durchfahren, wo Atmosphäre und Planet nicht klar voneinander abgegrenzt gewesen waren. Jetzt reinigte die sich nach Westen neigende Sonne alles, und im Osten kam der blaue Himmel zum Vorschein.
    Barry kam es vor, als hätten sie eine lange Reise durch einen finsteren, bedrückenden Tunnel gemacht, um endlich in dieser strahlenden weiten Welt aufzutauchen, wo sich gewaltige Wolkenmassen über Tal und Wasserlauf tür m ten.
    »Da unten, am Fuß von diesem Hügel, biegen wir nach links ab«, sagte Johnny. »Bis nach Yellow Mesa ist noch eine weite Fahrt, und da gibt ’ s nur einen alten Ziehweg. Ich würde vorschlagen, wir machen Rast, sobald wir drüben auf der anderen Seite vom Nord-Süd-Highway sind.«
    »Es ist mir recht«, erwiderte Barry. »Ich bin sowieso hundemüde. Die Fahrerei durch diesen Dreck war nicht gerade ein Zuckerlecken.«
    Im Westen von Farmington wird das Land wieder kahl und leer, eine Wüste aus Fels und Stein, hier und dort ein paar Bäume, die sich um die dünngesäten Oasen von Feuchtigkeit

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