Werwolf - Der Verfall (German Edition)
fragt
sich nun, ob das vielleicht der Anfang von vollkommen fehlender
Kontrolle eurerseits ist.“ Walerion fluchte innerlich. Es war
abzusehen gewesen, aber er hatte sich bis zu Letzt doch an die
Hoffnung geklammert, es wäre geheim geblieben. „ Wir
hatten mit einigen..internen..Problemen zu tun. Es wurde sich darum
gekümmert und die Menschen haben nichts weiter zu
befürchten.“
Kelladres musterte ihn und schien seine
Worte genau abzuwägen. „ Wir
haben nichts vom Krieg und wünschen uns definitiv auch keinen
weiteren mehr.
Erst Recht werden wir nicht die Schmutzarbeit der
Menschen erledigen.“ Er atmete tief ein. „ Aber
sollten eure Probleme wieder
auftauchen und öfter, sehen wir uns gezwungen einzugreifen, mit
Menschen an unserer Seite notfalls. Sie billigen euch nicht länger,
sind aber doch relativ machtlos, solange sie eure Standorte nicht
kennen. Wir sehen weitest gehend weg, doch sollten eure Gewohnheiten
sich in Sinn freies Abschlachten ändern, könnten wir unsere
Kriegsunlust plötzlich vergessen .
Betrachte dich also als gewarnt!“ Walerion nickte.
Er hätte
gerne etwas entkräftendes gesagt, aber zum einen gingen sie die
Details mit Myrac wirklich nichts an und zum anderen, verstand er sie
auch und gab ihnen bedingt Recht. Kelladres erhob sich. „ Das
wäre vorerst alles. Wir werden uns künftig wohl wieder
regelmäßiger sehen,
sofern bestimmte..Dinge..nicht
eintreffen.“ „ Ich
würde ja sagen, ich freue mich, aber das kommt mir unter diesem
Umständen deplatziert vor.“, sagte Walerion lächelnd.
Kelladres lachte. „ Durchaus,
wenn man bedenkt, dass wir nur kommen um an eurem Untergang
teilzuhaben.
Ich frage mich, ob du in einigen Jahren diesen
..Bailor.. immer noch verteidigst.“ „ Man
wird sehen, was die Zukunft bringt.“ „ Allerdings.
Ich nehme nicht an, dass du dir unser Angebot nochmal überlegt
hast?“ „ Überlegen
immer noch, aber dafür entschieden, nein.“ „ Was
anderes habe ich eigentlich auch nicht erwartet. Man wird sich
sehen...oder auch nicht...“ „Kelladres“, er
nickte. „ Walerion“.
Und schon fiel die Tür ins Schloss. 7.
Kapitel Einige
Monate waren mittlerweile vergangen seit Myrac aus dem Rudel
verstoßen worden war.
Es war Spätsommer und die
Temperaturen langsam wieder erträglich. Feran und Merradine
gingen zusammen im Wald spazieren. Sie hatten kein bestimmtes Ziel,
ließen sich einfach nur treiben. Inzwischen waren sie eine Art
Paar geworden, wobei Feran Schwierigkeiten hatte,
ihre Beziehung
zu definieren. Sie waren gute Freunde geworden und teilten vieles,
aber es schien nie mehr zu sein. Dann hatten sie sich eines Abends
geküsst und von da an taten sie regelmäßig eindeutig
mehr als Freunde würden.
Es fühlte sich nicht an, wie Feran erwartet hatte.
Merradine
bedeutete ihm viel und doch schienen sie nicht das klassische Paar zu
sein.
Sie riss ihn aus seinen Gedanken. „ Schau
mal!“
Als sie näher kamen, entdeckte er überall
vereinzelte Knochen verstreut. Er sah sich um.
Sie schienen auf
einer verwilderten Lichtung zu sein, die scheinbar regelmäßige
Besucher hatte,
den Knochen nach zu urteilen. Er runzelte die
Stirn. Die Spuren, die er fand, waren ganz frisch
und auch einige
der Knochen hatten noch Fleischfasern. Sie hätten schon längst
verwest sein müssen, wenn es alte gewesen wären. Ein
Knurren überraschte sie von hinten.
Als sie sich umwandten,
trafen sie auf einen verwilderten Wolf, der eine frische Leiche im
Maul trug. Eine Menschenleiche! Es musste eindeutig ein Werwolf sein,
auch wenn man bei seinem mageren Zustand nicht sicher sein konnte.
Merradine krallte ihre Hände in Feran's Arm. „ Myrac?“,
flüsterte sie ungläubig. „ Du
solltest der Siedlung nicht so nahe kommen, was ist wenn dich andere
sehen? Du darfst mit keinem in Kontakt treten, sagt dein Urteil.“
Der
Wolf kläffte sie an, schnappte sich sein Fleisch und verschwand
irgendwo im nächsten Unterholz. Feran stutzte. „ Das
war nicht Myrac.“ „ Bist
du sicher?“
Er nickte: „Absolut! Ich sah ihn unzählige
Male verwandelt und habe mit ihm gekämpft.
Das war er
nicht.“ „ Dann
muss ich mich wohl geirrt haben, aber er sah ihm sehr ähnlich
oder?“ „ Das
stimmt allerdings.“ Feran grübelte. „ Sag
mal was anderes: seit wann sorgst du dich um Myrac? Du
darfst der Siedlung nicht so nahe kommen ?“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „ Er
ist doch weg, du brauchst nicht weiter einen auf Konkurrent
machen,
wo er eh dem Rudel nicht mehr
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