Werwolf - Der Verfall (German Edition)
es Ärger gab
und hatte sich genauso entschieden mehr erfahren zu wollen. Zusammen
klopften sie bei Bailor an. Walerion blickte sich um. Alles war noch
ruhig und friedlich, die meisten schliefen noch.
Ihr Klopfen klang
da erschreckend laut in der morgendlichen Stille. Müde aber
eindeutige Zeichen zeigend, dass er schon länger wach war,
öffnete Bailor ihnen die Tür. Er nickte nur und ließ
sie eintreten. Bevor er die Tür schloss, sah er sich nochmal in
alle Richtungen um, als fürchtete er belauscht zu werden. „ Hast
du überhaupt geschlafen?“ Serena musterte ihn
besorgt. „ Nein,
ich war die ganze Nacht wach und nachdem die letzten Boten endlich
gingen, war eh nicht mehr viel von der Nacht übrig.“
Bailor
konnte ein tiefes Gähnen nicht unterdrücken. In
Wolfsgestalt konnten sie tagelang ohne Schlaf auskommen, aber als
Menschen waren sie darauf angewiesen, wie andere auch. Und in der
momentanen Situation konnte Bailor sich schlecht mal eben zum Wolf
wandeln und durch die Gegend laufen. Er lud sie mit einer unwirschen
Kopfbewegung ein, sich zu setzen. Nach kurzem hantieren kam er mit
drei Gläsern und einer Flasche Weinbrand zurück. Serena sah
pikiert drein. „ Ist
es nicht etwas früh und bei deiner Müdigkeit wird der dich
umhauen.“ Bailor winkte ab. „ Ich
weiß schon was ich tu und deine Sorgen sind ja nett gemeint,
aber ich sehe sehr viel schlimmer aus, als ich mich fühle. Nun
zumindest bezüglich des Schlafes.“, fügte er
hinzu.
Er schenkte allen ein und bot ihnen zu trinken an. Dann
begann er zu erzählen. So wie es schien, war jeder Stamm mit
gewissen Rebellen infiziert. Wer genau dazu gehörte, war bisher nicht klar. Aber
überall gab es stark erhöhte Todesraten der Menschen und in
jeder näheren Umgebung ihrer Siedlungen fand man massenhaft
Knochen Ansammlungen. Sie wussten weder, wer dafür
verantwortlich war, noch ob es sich um eine Phase oder dauerhaften
Zustand handelte.
Bailor hatte sich nur drei der Boten bisher
angehört. Aber da sie aus grundsätzlich anderen Gegenden
kamen, ging er stark davon aus, dass alle betroffen waren. Serena
nahm nun doch den gebotenen Weinbrand und trank ihn mit einem
Schluck. Sie räusperte sich. „ Ist
euch klar, dass man uns als Schuldige sehen wird, wenn heraus kommt
dass wir derartige Vorkommnisse bisher noch nicht hatten?“
Bailor nickte. „ Sie
wissen von dieser Tatsache bisher noch nichts und es ist auch zu spät
sich jetzt noch darum zu kümmern. Zunächst werden wir den
Rat halten und entscheiden, was zu tun ist.“
Walerion schien
Schwierigkeiten zu haben, seine Stimme wieder zu finden. „ Ihr
erinnert euch an Kelladres Besuch?“ Serena blickte verwirrt,
Bailor wütend. „ Wie
könnte man das vergessen.“ Walerion schluckte. „ Ich
hielt es damals nicht für nötig euch unbegründet zu
beunruhigen, wir hatten alles im Griff also spielte es eh keine
Rolle.“ Er schwieg einen Moment. „ Kelladres
prophezeite mir, dass sie, wenn es sich weiter entwickelt hätte
mit dem Menschen plündern ,
nicht länger die Augen verschlossen hätten und uns den
Krieg erklärt hätten,
mit Menschen an ihrer Seite notfalls wie
er damals meinte.“ Die beiden anderen waren betroffen. „ Du
hättest es uns schon früher sagen müssen!“,
meinte Serena schließlich. Walerion nickte. „ Ich
sah nur keinen Sinn darin, sich über Mögliches zu
sorgen. Wir hatten gerade frische und tatsächliche Sorgen durch
Myrac gehabt. Warum hätte ich in der Situation die Stimmung noch
schlimmer machen sollen? Es wäre allgemeine Panik ausgebrochen
und zu sofortigen Kriegshandlungen unsererseits gekommen und das nur
wegen einem könnte .“
Die
beiden stimmten ihm zu. „ Es
wäre nicht im Sinne aller gewesen, du hast wie immer richtig
gehandelt, dir kann man keinen Vorwurf machen.“, meinte Bailor.
Er nahm sich zusammen. „ Das
heißt also wie müssen Sorge haben als Sündenbock
herzuhalten und haben einen Krieg vor der Tür zu stehen und sind
nicht einen Schritt weiter, wer überhaupt dahinter steckt. Es
ist doch“
„Warte mal!“, zischte Walerion. Er
gebot den beiden zu schweigen und verschwand durch ein Hinterfenster
nach draussen. Die beiden hatten kaum Zeit sich ratlose Blicke zu zu
werfen, als sie ein lautes „Au!“ hörten. Walerion
kam durch die Vordertür zurück und hatte einen sehr
unglücklich blickenden Feran am Oberarm gepackt. Bailor
erschrak. „ Wie
lange lauschst du schon, Junge?“, donnerte er. Feran schwieg.
Walerion bugsierte ihn auf seinen
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