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Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Titel: Werwolf - Der Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hellmann
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übel, aber was für ein Spiel wird hier
gespielt?“
Feran sah ihn verständnislos an. „ Ihr
kommt ohne Ankündigung herein geplatzt, erzählt mir etwas
von einem Sturz des Oberhauptes
– soll
das ein Test sein?“ Feran schüttelte den Kopf. Wie hätte
er es auch erklären sollen.
Er war ja selbst überrascht,
wie sich die Beziehungen der
beiden Völker entwickelt hatten.
Myrac hatte nicht
gezögert. „ Ich
verstehe euer Misstrauen“, begann er, „aber ich
versichere euch, ich habe nichts mit Myrac zu schaffen. Ich bin nach
dem Anschlag des damaligen Bündnistreffens geflohen und suche
seitdem einen Weg, ihn zu stürzen und letzte Anhänger des
alten Kodex zu finden.“
Melwadors Miene verfinsterte
sich. „ Von
Anschlag ist die Rede, dabei wart ihr doch Schuld! Ich kann es nicht
beweisen und selbst wenn, würde es nichts gegen Myrac
ausrichten, aber ich weiß genau, dass ihr uns unseren Anführer
genommen habt! Und jetzt schickt ihr auch noch Boten her, die uns zum
Narren halten sollen? Reicht es denn nicht, dass ihr gewonnen habt,
müsst ihr euch auch noch daran ergötzen?“
Feran
wusste nicht, was er sagen sollte. Er versuchte an Melwador's
Vernunft zu appellieren. „ Bitte
glaubt mir doch, wieso sollte ich aus Langeweile hier her kommen und
Euch Märchen erzählen?“ Melwador musste sich
beruhigen.
Ganz sicher würde der Bote Myrac Bericht erstatten
und er wollte nicht für noch mehr Tode verantwortlich sein, nur
wegen seiner Unbeherrschtheit. Es klopfte erneut. „ Ja?“,
bellte er. „ Herr,
entschuldigt die Störung, aber da ist noch ein Bote von ihnen .“
Melwador
platzte bald der Kragen. „ Wieso
denn noch einer?“
Der Bote errötete. „Das habe
ich mich auch gefragt und mich höflichst an ihn gewandt.“ „ Ja
und?“ „ Er
meinte, es gäbe keinen anderen Boten als ihn und wenn ich ihn
noch lange zum Narren halten wolle, würde er Myrac von mir
berichten.“ Melwador erbleichte. Sollte dieser Junge dort etwa
die Wahrheit gesagt haben? Selbst wenn, wie konnte er von ihm Hilfe
erhoffen? Er würde ihn nur in noch mehr Schwierigkeiten bringen.
Myrac würde denken, dass er Verräter schützte und ihm
kurzerhand Krieg erklären. Ihm blieb im Grunde nur eine Wahl. Er
musste sofort den Anderen hereinholen, damit dieser Zeuge wurde, wie
er den Verräter überführte. „ Bringt
ihn her!“
Kurz nach seinen Worten trat ein sehr
schmächtiges, ebenso junges Kerlchen ein. Diesmal war es an
Feran, zu erschrecken und ein leises Knurren entfuhr seinen Lippen.
Es war Lirek!
Dieser, als er nun eintrat und Feran erblickte, war
ebenso überrascht und verzog kurz darauf seinen Mund zu einem
fiesen Grinsen. Melwador war nichts von dem entgangen und er fuhr
fort,
als wenn nichts gewesen wäre.
„Lirek“,
grüßte er. Er kannte den Speichellecker schon von früher
und so wie der auftrat, musste er eine Beförderung genossen
haben. „ Wie
ich eben schon sagte, ist euer Test durchaus nett. Aber ich falle
nicht darauf herein.
Ich würde niemals unser Oberhaupt verraten
und allein wie ein Rebell
zu tun ,
macht dich schon strafbar Bursche.“ Lirek's Grinsen wurde
soweit möglich, noch breiter.
„Es wird Myrac freuen,
Eure standhafte Position zu vernehmen, Melwador. Doch ich muss Euch
in einem Punkt enttäuschen. Das dort war kein Test, Feran ist
ein echter Verräter.“
Feran
fiel es schwer, ihn nicht anzugreifen, so wütend war er auf
dieses schwache Etwas.
Aber es wäre dadurch nichts gewonnen
und so biss er die Zähne zusammen.
„Lang nicht mehr
gesehen, Lirek“, zischte er ihn an. Der lachte.
„Myrac
wird das sehr freuen. Ich sollte nur einen Rundgang machen, um
Bericht zu erstatten und komme mit dem dauerhaft flüchtigen
Verräter zurück. Aber sag mir eines, wie gelang es dir
damals in einem voll besetzten Raum Kelladres, seine Begleiter und
Myrac's Vater zu überrumpeln?“
Man sah nur Schemen, so
schnell hatte sich Feran auf Lirek gestürzt, doch Melwador's
Wachen waren in der Nähe und hatten sofort eingegriffen und
hielten Feran nun mühsam im Gewahrsam. Lirek blutete, der Junge
war wirklich gut.
„Lügner!“, klagte Feran ihn an.
Das also hatten sie aus der Situation gemacht.
Sie mochten
vielleicht skrupellose Tyrannen sein, aber er... Er war der fiese
Mörder,
der dann auch noch geflüchtet war. Feran hätte
Lirek locker als Mensch umbringen können,
so wütend war
er, dass er an eine Verwandlung nicht einmal dachte. Melwador hatte
sich von all dem distanziert und wirkte in sich gesunken. Er

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