Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eigentlich normal gewesen wäre.
    Sie ging mit dem Tempo kaum herunter, als sie das Lenkrad nach links drehte. Weg vom Asphalt auf den lehmigen Boden. Die Hügelketten sah sie nicht mehr vor sich. Sie lagen jetzt hinter ihr. Wenn sie den Weg immer geradeaus fuhr, dann landete sie irgendwann an der Küste und damit auch im Wasser.
    Sie hatte die Kurve etwas zu forsch genommen, aber der alte Rover tat seine Pflicht. Er kippte nicht um, und wenig später konnte sie wieder Gas geben.
    Ihr Herzschlag beruhigte sich. Aber was war mit dem anderen Wagen, der sie verfolgt hatte? Fuhr er geradeaus oder bog er auch ab, um ihr auf den Fersen zu bleiben?
    Maxine schaute in den Innenspiegel und erschrak. Sekundenlang hatte sie den Eindruck, von einem Stromstoß erwischt zu werden. Das verdammte Fahrzeug bog tatsächlich ab und blieb ihr auf der Spur!
    Jetzt kam ihr der Transporter wie ein großes, grünes Monster vor, das alles verschlucken würde, was sich ihm in den Weg stellte. Die normale Straße war schon nicht besonders stark befahren, aber auf diesem Weg herrschte so gut wie kein Verkehr.
    Wem gehörte das Fahrzeug? Wer fuhr es?
    Auf beide Fragen konnte sie keine Antworten geben. Sie musste auch nach vorn schauen, denn jetzt gab es nur noch eine Chance für die Tierärztin. So schnell wie möglich den kleinen Ort zu erreichen, um dort Hilfe zu holen.
    John Sinclair war bestimmt schon gelandet. Wäre die Wegstrecke nicht so holprig gewesen und hätte sie sich nicht so stark auf die Fahrt konzentrieren müssen, wäre es für sie kein Problem gewesen, mit dem Handy zu telefonieren. So aber musste sie das Lenkrad mit beiden Händen festhalten.
    Vor ihr flachte die Landschaft ab. Da liefen die Hügelketten aus. Rechts und links des Wegs war die Sicht frei. Nur vereinzelte Kiefern wuchsen auf dem rauen, mit zahlreichen Steinen belegten Boden. Sie waren oft größer als die Grasbüschel, die wie braunes struppiges Haar aus der Erde hervorragten.
    Holte der Wagen auf?
    Ja!
    Dieses Ja kam ihr vor wie ein stummer Schrei, der durch ihren Kopf tobte.
    Etwas prasselte gegen die Karosserie des Rovers. Zuerst glaubte sie an einen Steinschlag, doch als die hintere Scheibe zerplatzte, wusste sie, dass auf sie geschossen wurde.
    »Um Gottes Willen«, flüsterte sie und duckte sich hinter dem Lenkrad zusammen. Die Vorstellung, durch ein Geschoss im Hinterkopf getötet zu werden, war einfach grauenhaft.
    Aber das hatten ihre Verfolger nicht vor. Sie bekam es in den nächsten Augenblicken zu spüren, als abermals geschossen wurde.
    Diesmal erwischte es nicht die Karosserie, sondern die Reifen, und das zielgenau.
    Maxine glaubte, einen Knall zu hören. Einen zweiten und noch einen. Es war auch nicht wichtig, denn sie erlebte das, was sie eigentlich nur vom TV-Schirm oder von der Kinoleinwand her kannte. Der Wagen entglitt ihr einfach. Er geriet außer Kontrolle, obwohl sie das Lenkrad mit beiden Händen hielt. Es brachte nichts, der Range Rover spielte verrückt. Vielleicht hätte es noch etwas gebracht, wenn sie auf die Bremse getreten wäre, so aber nahm sie beide Füße von den Pedalen weg, klammerte sich am Lenkrad fest und betete, ohne dass es ihr richtig bewusst wurde.
    Auch den nächsten Knall hörte sie nicht richtig.
    Wieder war ein Reifen getroffen worden, und plötzlich verwandelte sich das Fahrzeug in einen tanzenden Gegenstand.
    Maxine wollte in den Spiegel schauen. Es gelang ihr bei beiden nicht. Der Range Rover schlingerte zu sehr. Immer wenn ihr Blick einen der Spiegel traf, sah sie nicht mehr als einen zuckenden Bildfetzen, aber sie nahm war, dass sich das grüne Monstrum noch immer hinter ihr befand und sogar näher an sie herangekommen war.
    All die letzten Eindrücke und Erlebnisse hatte sie innerhalb weniger Sekunden wahrgenommen, obgleich ihr die Zeit viel länger vorgekommen war. Das Lenkrad schlug jetzt so wild aus, dass sie es nicht halten konnte.
    Sie gab ihrem Auto freie Bahn.
    Der Geländewagen rutschte zuerst nach links, dann nach rechts. Er schien sich für keine Richtung entscheiden zu können, bis er den Drall nach links bekam.
    Als hätte er einen Stoß bekommen, schoss er von der Straße weg hinein in das Feld.
    Zum Glück war es flach, aber es lagen überall Steine. Auch jetzt hatte die Tierärztin Glück, denn ihr Fahrzeug holperte über sie hinweg. Die Stöße, die sie mitbekam, konnte sie nicht zählen, aber der Gurt hielt sie, und das war gut so.
    Ihr Gesicht hatte sich in eine Maske des Schreckens

Weitere Kostenlose Bücher