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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geklappt hat. So musst du das einfach sehen.«
    »Moment mal, Mädchen. Siehst du etwa einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorgängen?«
    »Ja, den sehe ich. Das ist alles eine Mischpoke.«
    Jetzt konnte Maxine ein Lachen nicht mehr zurückhalten. »Richard Lester ist kein Werwolf. Er nennt sich selbst Unternehmer, wobei Potentat der bessere Ausdruck gewesen wäre. Wen immer von seinen Angestellten du fragst, Carlotta, sie alle hassen ihren Chef. Das steht schon mal fest.«
    »Gut, wie du meinst. Ich habe dir nur meine Gedanken mitgeteilt.«
    »Die werde ich auch nicht vergessen.«
    Carlotta gähnte.
    »Bist du noch immer müde?«
    »Weiß nicht.«
    »Dann mach dir was zu essen und leg dich hin. Wir haben bald Mittag.«
    »Und du?«
    »Ich muss noch mal weg.«
    »Ach. Wohin denn? Willst du John doch vom Flughafen abholen?«
    »Nein, er kommt her. Bis dahin möchte ich zurück sein. Wenn ich es nicht schaffe, dann bist du ja im Haus und kannst ihn empfangen.«
    »Mach ich doch glatt.«
    »Gut, dann gehe ich jetzt.«
    »Und wo willst du wirklich hin?«
    »Einen Hausbesuch machen. Den habe ich den McCormicks versprochen. Die beiden alten Leute sind zu schwach, um ihren großen Hund zu bringen. Irgendwas ist mit seinem Fell. Ich soll ihn mir mal genauer anschauen.«
    »Das dauert ja nicht lange – oder?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Dann bis später.«
    Maxine Wells nahm ihren Koffer und verließ das Haus. Das Vogelmädchen blieb an der Tür stehen und schaute ihr mit besorgter Miene nach...
    ***
    Natürlich ging Maxine Richard Lester’s Besuch nicht aus dem Kopf. Während ihrer Fahrt zu dem alten Ehepaar musste sie immer wieder daran denken. Carlotta hatte sie nicht die Wahrheit gesagt und Lester harmloser eingestuft, als er es war. Sie kannte ihn. Er war ein Mensch, der über Leichen ging, wenn es ihm zum Vorteil gereichte. Wer ihn bei seinen Aktivitäten störte, dem erging es schlecht. Der wurde brutal zur Seite gedrängt und hatte in Dundee nichts mehr zu lachen. Davon konnten auch einige Politiker ein Lied singen.
    Die Tierärztin gehörte zu den Menschen, die sich nicht einschüchtern ließen. Das hatte sie noch nie getan. Sie hatte ihren Stolz und ihren eigenen Kopf immer behalten. Bisher war sie damit gut gefahren. Auch in Zukunft würde sie sich nicht ändern, das stand für sie fest. Vor Lester zu kuschen, kam ihr nicht in den Sinn.
    Aber sie hatte auch Carlotta’s Worte nicht vergessen. Die erinnerten sie wieder an die Vorgänge der vergangenen Nacht.
    Ihr Feind hieß Lester. Indirekt hatte er auf den Überfall sogar hingewiesen. Je mehr sich die Tierärztin mit diesem Gedanken beschäftigte, umso stärker wurde ihre Überzeugung, dass er dahinter stecken könnte. Aber was hatte dieser Mensch mit Wölfen oder Werwölfen zu tun? Die einzige Verbindung zu den Tieren bestand darin, dass er sie jagte und einfach abknallte.
    Aber bei den Wölfen war es anders. Maxine konnte sich nicht vorstellen, dass Lester sie jagte. Er ging lieber auf Opfer los, die sich nicht wehren konnten, das entsprach mehr seiner Mentalität.
    Es ärgerte sie, dass sie ihre Gedanken nicht unterdrücken konnte. Später war Zeit genug, sich damit auseinander zu setzen.
    Auch sie fuhr einen Geländewagen. Einen Range Rover. Robust und wuchtig. Sie benötigte keinen großen Komfort. Es war auch wichtig, dass sie mit diesem Fahrzeug Tiere transportieren konnte.
    Die McCormicks wohnten in einem winzigen Kaff östlich von Dundee. Die normale Küstenstraße führte sogar daran vorbei. Wer dorthin wollte, musste einen Feldweg benutzen, zumindest eine Straße, die nicht asphaltiert war.
    Hinter ihr fuhr ein dunkler Wagen. Bereits ein paar Mal hatte sie ihn im Innen- und Rückspiegel gesehen. Mal holte er auf, dann ließ er sich wieder zurückfallen. Nie traf er Anstalten, den schwarzen Range Rover zu überholen.
    Zuerst hatte sich Maxine nichts dabei gedacht. Dann aber kam ihr der Gedanke, dass sie verfolgt wurde. Sofort musste sie wieder an den verdammten Lester und an seine Warnungen denken. Er war kein Spaßvogel. Was er sagte, meinte er ernst. Und er fand genügend Leute, die für ihn die Drecksarbeit machten.
    Plötzlich wurde ihr ganz anders. Etwas Kaltes rann den Rücken hinab. Innerlich zitterte sie, und auf ihre Stirn trat Schweiß.
    Maxine überlegte, ob sie wenden sollte, aber vor ihr erschien bereits die Abzweigung zum Ort, in dem die McCormicks lebten. Sie hatte noch die Hoffnung, dass der oder die »Verfolger« geradeaus fuhren, was

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