Wes - Wächter der Nacht
ja, vor meiner Heirat, am College, hatte ich zwei verschiedene Beziehungen. Sie waren intensiver und hielten jeweils mehrere Monate, aber sie verlängern die Liste nur. Also würde die Gegenseite versuchen zu beweisen, dass ich ein leichtes Mädchen bin, das sich durch diverser Männer Betten schläft. Ganz bestimmt wollte ich auch mit Dr. Jurrik schlafen.“
„Das stinkt natürlich zum Himmel“, gab er zu, „aber ich glaube, dass die Jury dich nur anzuschauen braucht und …“
„Mit anderen Worten, wenn ich nicht so nett aussähe, hätte ich halt Pech gehabt? Das ist nicht fair.“
„Stimmt, das ist es nicht.“
„Selbst wenn ich mit jedem Mann ins Bett steigen würde, dem ich begegne“, fuhr Brittany fort, „selbst wenn ich eine Prostituierte wäre: Nein heißt nein.“
„Du hast vollkommen recht.“ Er räusperte sich. „Du hattest am College also Beziehungen, die intensiver waren als, ähm, das, was wir hier laufen haben?“
Sie lächelte ihn an. „Was die Dauer angeht“, sagte sie. „Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber was zwischen uns läuft, unterscheidet sich sehr von allem, was ich je getan habe. Ich glaube, in den letzten drei Tagen hatte ich öfter Sex als in all den Jahren meiner Ehe.“
Wes lachte erleichtert. „Gut. Du hast mich gerade ein wenig beunruhigt. Ich dachte schon, ich würde meine Sachenicht gut genug machen oder so.“
„Du machst deine Sache ganz ausgezeichnet“, erwiderte sie und lächelte ihn verschmitzt an. „Und wie ist’s mit mir, Süßer? Schaffe ich es, dich so gut abzulenken, dass du nicht daran denkst, wie dringend du eine rauchen möchtest?“
„Definitiv.“ Er küsste sie, und da war es wieder. Heißes Verlangen. Verdammt, er bekam einfach nicht genug von ihr.
Vielleicht lag es daran, dass er wusste, dass die Affäre ein Verfallsdatum hatte. Dass er sie nur haben konnte, bis sein Urlaub zu Ende war.
Gott, er wollte nicht, dass sein Urlaub jemals endete!
„Lass uns ausgehen“, schlug sie vor. „In der Zeitung stand, dass es in Old Town San Diego ein Fest gibt. Lass uns ausgehen und tanzen und uns aneinander aufreizen und dann wieder hierherkommen und auf dem potthässlichen Sessel in deinem Wohnzimmer Sex haben.“
Wes lachte. „Was? Warum?“
„Du brauchst einen guten Grund, um das Ding in deinem Wohnzimmer stehen zu lassen“, antwortete sie und entzog sich lachend seinem Zugriff. „Du brauchst eine unglaublich tolle Erinnerung, die du mit diesem Sessel verbindest. Wenn du Leute zu Besuch hast und sie das Ding sehen, kannst du ihnen sagen: ‚Ich habe einen Grund, diesen Sessel zu behalten.‘ Und wenn sie dich fragend anschauen, kannst du in dich hineinlächeln und sagen: ‚Ja, ich weiß, er ist eine Beleidigung für die Augen, aber, wisst ihr, ich liebe diesen alten Sessel wirklich.‘“
Das Telefon klingelte, und Brittany nahm den Hörer ab. „Wes Skellys Haus der hässlichen Möbel. Was können wir für Sie tun?“ Sie lauschte. „Hallo?“ Dann hielt sie Wes den Hörer hin. „Ich glaube, ich habe den Anrufer verschreckt.“
„Skelly“, meldete er sich, aber er hörte nur ein Klicken, als der Anrufer auflegte.
„Tut mir leid.“
„Ach, vergiss es. Ich glaube, da stimmt was nicht mit der Telefongesellschaft. In deiner Wohnung gab es auch einen Haufen solcher Anrufe. Wenn das einer der Jungs aus dem SEAL-Team gewesen wäre, hätte er eine Nachricht hinterlassen. Und Andy würde auf meinem Handy anrufen. Außerdem hätte er deine Stimme erkannt.“ Er küsste sie. „Du möchtest also ausgehen?“
„Möchtest du?“
„Ja. Bis Old Town San Diego ist es nicht weit. Wir könnten mein Motorrad nehmen.“
Brittany bekam große Augen. „Dein Motorrad? Wirklich?“ Die Maschine war ihr sofort aufgefallen, als sie sie im Carport entdeckt hatte. „Hast du einen Helm für mich?“
„Natürlich.“ Wes holte seine Stiefel aus dem Schrank und zog sie an.
„Versprichst du mir, ganz langsam zu fahren?“
Er lächelte. „Dein Wunsch ist mir Befehl.“
Wes Skelly war kein besonders guter Tänzer, aber das machte er durch Enthusiasmus wieder wett. Außerdem gab es schließlich auch Männer, die sich rundheraus weigerten, es auch nur zu versuchen, ihr Ex Quentin, zum Beispiel.
Außerdem spielte es überhaupt keine Rolle, dass Wes auf der Tanzfläche nicht die beste Figur machte, solange er sie nur so anlächelte wie gerade jetzt.
Er beugte sich näher zu ihr herüber und sprach ihr direkt ins Ohr, damit sie ihn trotz der
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