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Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Titel: Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Schlennstedt
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und die vergifteten Fässer konzentrieren. Ich habe vorhin der Brauerei Bescheid gegeben, eine vollständige Rückrufaktion aller sich im Umlauf befindlichen Fässer anzuordnen. Wir dürfen nicht riskieren, dass es zu einem weiteren Vorfall kommt.«
    »Also wenn ich ergänzen dürfte …«
    »Vera, ich weiß, dass auch du die Theorie vertrittst, die beiden Todesfälle hingen zusammen, aber ich dulde in dieser Angelegenheit keinen Widerspruch. Unser Polizeipräsident macht mir die Hölle heiß. Die Pressefuzzis werden wie die Wölfe über uns herfallen, wenn sie erfahren, dass es weitere vergiftete Fässer gibt, und die Bevölkerung wird zunehmend unruhig werden. Wir können es uns nicht erlauben, Zeit auf etwas zu verwenden, von dem wir nicht wissen, ob es überhaupt existiert.«
    »Du weißt aber schon, dass sich Bernhard Winkelmann allem Anschein nach nicht freiwillig vor den Zug geworfen hat?«, warf Jan ein. »Die Rechtsmedizin hat einige bemerkenswerte Details festgestellt.« Er berichtete noch einmal von den Fesselspuren an Winkelmanns Gelenken.
    »Ist mir alles bewusst«, wiegelte Vlothoerbäumer ab. »Das ändert aber nichts an unserer Prioritätensetzung. Kai Stahlhut wird jetzt darstellen, was er herausgefunden hat.«
    Jan beobachtete Stahlhut, der aufstand und sich neben Vlothoerbäumer stellte. Er war wütend auf den Leiter der Polizeiinspektion und dessen Entscheidung, den Mord an Winkelmann nur zweitrangig zu behandeln und möglichen Verbindungen zum Tod von Hövelmeyer nicht weiter nachzugehen. Vlothoerbäumer hatte sich nicht einmal anhören wollen, was sie an Neuigkeiten über Winkelmann in Erfahrung gebracht hatten. Ihrer Mimik nach zu urteilen empfand Vera Jesse die Situation ähnlich.
    Stahlhut berichtete von dem Gespräch zwischen Sebastian Büscher und Frank Grote, das er gestern Mittag belauscht hatte, und schloss mit einer Einschätzung des vagen Verdachts, den Büscher und Grote ausgesprochen hatten. »Als ich mit ihm geredet habe, hatte ich einen anderen Eindruck von Tietz. Mir kam er nicht wie jemand vor, der aufs falsche Pferd gesetzt hat.«
    »Man sieht den Leuten nicht immer gleich an, dass sie in Schwierigkeiten stecken.« Vera konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen. Der Stachel saß offenbar tief bei ihr, dass Vlothoerbäumer dem Kollegen aus Herford mehr Redezeit einräumte als ihr.
    Stahlhut warf einen scharfen Blick in Richtung Vera, verzichtete jedoch auf eine Bemerkung. Stattdessen redete er weiter: »Ich habe es bereits überprüft: Tietz hat in den letzten Jahren tatsächlich einige Investitionen in den Sand gesetzt. Seine Zusammenarbeit mit der Brauerei scheint jedoch stabil zu sein.«
    »Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?«, fragte Vera ungeduldig.
    »Immer mit der Ruhe, Frau Jesse«, antwortete Stahlhut eine Spur zu arrogant. Vera schnappte nach Luft, rote Hektikflecken bildeten sich an ihrem Hals. »Ich bin Büscher und Grote bis zu Tietz’ Haus gefolgt. Sie haben sich im Garten zusammengesetzt, ich habe mich hinter ein paar Tannen versteckt und konnte ein wenig mithören.«
    »Jetzt wird’s spannend«, warf Manni Opitz zynisch ein.
    »Ganz genau«, sagte Stahlhut grinsend. »Büscher und Grote waren so nett und haben Tietz das Motiv quasi in den Mund gelegt. So brauchte ich nur meine Ohren zu spitzen.«
    »Heißt das jetzt etwa, wir haben einen Hauptverdächtigen?« Nun mischte sich auch Jan ein.
    »Wie man’s nimmt«, antwortete Stahlhut. »Tietz hat natürlich alles abgestritten, aber im Grunde klang es schlüssig. Die beiden haben ihm indirekt vorgeworfen, den Anschlag initiiert zu haben, um auf diese Weise irgendwie Geld aufzutreiben.«
    »Erpressung der Winkelmanns?«, fragte Jan.
    »Könnte doch sein.«
    »Es wäre zumindest denkbar«, sagte Vlothoerbäumer. »Endlich hätten wir eine Spur, der wir nachgehen können.«
    Während Stahlhut seine Ermittlungsergebnisse zusammenfasste, überlegte Jan, wie er Vlothoerbäumer davon überzeugen konnte, die Ermittlungen im Mordfall Winkelmann voranzutreiben. Er musste ihm einen Beweis liefern, dass die beiden Vorfälle womöglich doch zusammenhingen.
    Plötzlich fiel ihm das Foto ein, das sie in Frank-Walter Winkelmanns Wohnung gefunden hatten. Es zeigte die Familie Winkelmann bei einem sommerlichen Fest im eigenen Garten. Im Hintergrund waren Peter Tietz und Joachim Pagels zu sehen. War die Bekanntschaft von Tietz und Pagels vielleicht die Verbindung zwischen den beiden Fällen? Alle möglichen Gedanken jagten Jan

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