Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Titel: Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Schlennstedt
Vom Netzwerk:
Ratet mal, wo ich ihn vorgestern gesehen habe?« Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern redete gleich weiter: »In der Abfüllhalle der Brauerei, in Dr. Steinhaus’ Armen.«
    »Sind Sie sich sicher?«, fragte Vera argwöhnisch nach.
    »Allerdings. Die beiden stehen sich offenbar ziemlich nahe«, erwiderte Stahlhut. »Der Reaktion von Dr. Steinhaus nach zu urteilen, weiß Frau Winkelmann nichts davon. Ich sollte jedenfalls nicht darüber reden, dass ich die beiden erwischt habe.«
    »Ich glaube, es würde Martina Winkelmann auch nicht sonderlich erfreuen, davon zu hören«, stellte Jan nüchtern fest. »Irgendwie kam mir Behrendt von Anfang an so vor, als spiele er nicht mit offenen Karten.«
    »Für unsere Ermittlungen ist diese Affäre aber wohl kaum von Bedeutung«, warf Vera ein. »Oder steht Behrendt auf unserer Verdächtigenliste?«
    »Noch nicht«, antwortete Stahlhut und zog sich wieder zurück. »Aber ich werde ein Auge auf ihn haben.«
    Jan übernahm wieder das Gespräch und berichtete von den Ermittlungen, die Bettina und er in den letzten vierundzwanzig Stunden geführt hatten. Ergün unterstützte ihn bei den Erkenntnissen, die sie über Pagels und dessen schlüpfriges Alibi in Erfahrung gebracht hatten.
    »Noch wichtiger als Pagels’ Rolle in der Tatnacht erscheint mir das Verhalten von Bernhard Winkelmann selbst. Warum hat er dem Taxifahrer gesagt, er soll zum › GLÜCKUNDSELIGKEIT ‹ zurückkehren? Katharina von Allwörden hat festgestellt, dass Winkelmann wenige Stunden vor seinem Tod Geschlechtsverkehr hatte, die Spurensicherung hat Kondome bei ihm gefunden. Und was hat es mit den Streichhölzern auf sich, die er in seiner Hosentasche bei sich trug? Kennt jemand das Café Central in Brackwede?«
    »Kennen wäre übertrieben«, antwortete Horstkötter in gemächlichem Tonfall. »Ich war mal eine halbe Stunde lang dort, weil das einer der wenigen Läden ist, an denen man am Wochenende auch schon vor zwölf ein Frischgezapftes bekommt.«
    »Vor zwölf?«, fragte Ergün überrascht.
    »Ja, denk bloß nicht, es wäre einfach, morgens um zehn in Brackwede ein anständiges Pils zu finden. Was ich aber eigentlich sagen wollte: Das Café Central hat mir gar nicht gefallen. So ein neumodischer Laden, wo man froh sein muss, dass es überhaupt noch eine Zapfanlage gibt. Die jungen Leute trinken ja lieber diesen gepanschten Mist.«
    »Ich verstehe nicht, was das bringen soll.« Stahlhut schüttelte den Kopf. »Warum konzentrieren wir uns nicht auf die vergifteten Fässer?«
    »Verdammt noch mal, weil es momentan keinen vernünftigen Ansatzpunkt gibt.« Vera schien kurz davor zu stehen, die Nerven zu verlieren. »Unsere einzige brauchbare Spur führt zu den Winkelmanns. Es kann doch kein Zufall sein, dass dieser Anschlag und der Mord an Bernhard Winkelmann so kurz hintereinander geschehen sind. Außerdem gibt es diesen Hinweis, dass die Familie erpresst wurde. Das passt doch alles zusammen.« Sie atmete tief durch und beruhigte sich ein wenig. »Meiner Ansicht nach liegt der Schlüssel zur Auflösung dieses Falls bei den Winkelmanns. Wie ich Jans Worten entnehmen konnte, lässt vor allem das Verhalten von Martina und Frank-Walter Winkelmann Fragen offen. Ich möchte, dass wir die beiden weiter beobachten. Stahlhut, kümmern Sie sich bitte um Peter Tietz und meinetwegen auch um Andreas Behrendt, aber stimmen Sie sich mit dem Kollegen Oldinghaus ab.«
    Jan nickte und sah Stahlhut mit einem kaum verhohlenen Lächeln an. »Bettina und ich werden morgen früh noch einmal mit Dagmar Winkelmann und ihrer Tochter sprechen«, sagte er schließlich. »Diese Geschichte mit den britischen Investoren erscheint mir zwar immer noch fragwürdig, allerdings gehe ich nicht davon aus, dass die Sache etwas mit unseren Ermittlungen zu tun hat. Ich denke, wir können ausschließen, dass sie Winkelmann erpresst haben. Trotzdem würde ich dich bitten, das noch einmal zu überprüfen und Kontakt zu diesem Unternehmen aufzunehmen.« Jan sah Ergün an. »Auch das Alibi von Pagels ist nicht wasserdicht«, fuhr er fort. »Es gibt aber noch andere mögliche Motive: In der Familie scheinen Machtspielchen, Neid und Missgunst an der Tagesordnung zu sein. Die Gespräche mit den Geschwistern lassen einiges vermuten. Wie eben bereits angedeutet worden ist, müssen wir sowohl Martina und ihren Lebensgefährten als auch Frank-Walter im Auge behalten. Bei allen drei lassen sich unter Umständen Motive für einen Mord an Bernhard finden. Zudem

Weitere Kostenlose Bücher