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Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi

Titel: Westfalenbraeu - Ostwestfalen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Schlennstedt
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weitermachen.«
    Der Mann reagierte nicht auf ihre Worte. Stattdessen rappelte er sich auf und blickte ihren Freund wütend an. Ehe sie sich versah, kletterte er über den niedrigen Abstelltisch, der vor der Couch stand, und schlug ihrem Freund ungeschickt die rechte Faust ins Gesicht. Völlig überrumpelt von der Situation und dem Schlag stürzte er auf den Parkettboden. Der Mann warf sich sofort auf ihn und legte beide Hände um seinen Hals.
    »Wer hier blöd ist, wird sich zeigen!«, schrie er. »Ihr habt Bernhard auf dem Gewissen. Ich lasse nicht zu, dass ihr jetzt auch noch Carolin etwas antut!«
    »Reg dich doch mal ab!«, röchelte ihr Freund.
    Sie spürte, dass der Mann nicht mehr Herr seiner Sinne war. Sie musste eingreifen, ehe er etwas Unkontrolliertes tat. Ihr Blick fiel auf das gläserne Windlicht neben der Couch. Sie sprang auf und griff mit einer raschen Bewegung danach. Ohne weiter nachzudenken, näherte sie sich ihm und schlug es ihm hinterrücks über den Kopf.
    Ein dumpfer Laut. Ein Moment der Stille. Dann fiel er vornüber.

22
    Die Sonne hing tief über der Senne und strahlte trotz fortgeschrittener Uhrzeit noch so intensiv, dass er am liebsten an den nächsten Badesee gefahren wäre, um im kühlen Nass seine Gedanken zu sortieren.
    Heute Abend würde es jedenfalls nichts mehr mit derlei Erfrischung werden, dachte Jan, während er seinen Mini unter dahinschwebenden Heißluftballons in Richtung Brackwede steuerte.
    Das Café Central lag in einem Seitenarm der Hauptverkehrsader des Bielefelder Stadtbezirks, unweit der Bartholomäuskirche. Jan betrat den Laden mit knurrendem Magen. Mit Ausnahme des üppigen westfälischen Mahls auf der Sparrenburg hatte er seit Tagen kaum etwas Vernünftiges gegessen.
    Im Innern des Cafés herrschte gähnende Leere, nur ein einsames Pärchen saß an der großen Fensterfront zur Straße hin. An der Theke stand ein älterer Mann mit Glatze mit einer Espressotasse in der Hand. Seinen Falten nach zu urteilen war der Mann bereits jenseits der sechzig. Jan fand, dass er aussah wie eine Mischung aus Kojak und diesem italienischen Schiedsrichter, der ihn immer an die seltsamen Wesen aus »Mars Attacks!« erinnerte. Die Kleidung des Mannes sah etwas heruntergekommen und altmodisch aus, insgesamt machte er nicht den gepflegtesten Eindruck.
    Jan ließ den Blick durch das geräumige Lokal gleiten. Es war, wie Horstkötter gesagt hatte: Das Central war eine dieser Bars, die die Atmosphäre einer Bahnhofshalle besaßen. Darüber konnten auch die modernen Tische, Stühle und der kühl geschwungene Tresen nicht hinwegtäuschen. Für Jans Verhältnisse war es außerdem viel zu hell. Er bevorzugte schummrige Kneipen, in denen man als Gast gemütlich abschalten konnte, ohne die neugierigen Blicke seiner Mitmenschen fürchten zu müssen, die nur zum Sehen und Gesehenwerden ausgingen. Wenigstens war hier niemand, der gucken konnte, überlegte Jan und ertappte sich, wie er innerlich schmunzelte.
    Nachdem er vergeblich nach einer Servicekraft Ausschau gehalten hatte, gesellte sich Jan schließlich zu dem Glatzköpfigen an die Theke.
    »Zapft man hier selbst?«, fragte er nach einer Weile.
    Der Mann reagierte mit einem wortlosen Schulterzucken.
    »Irgendwie nicht viel los hier, oder?«, probierte er es noch einmal. Er wunderte sich von Minute zu Minute mehr. Was hatte ein Mann wie Bernhard Winkelmann hier zu suchen gehabt?
    »In letzter Zeit ist hier tote Hose«, antwortete der Mann monoton. Die deprimierende Atmosphäre im Café schien sich auf den Klang seiner Stimme übertragen zu haben. »Das geht schon seit zwei Jahren so. Die Renovierung hat es noch schlimmer gemacht, jetzt kommen nicht mal mehr die Stammgäste von früher. Ich bin der letzte Dinosaurier, wenn Sie so wollen. Wahrscheinlich macht der Brinkhoff den Laden eh bald dicht.«
    »Wer?«, fragte Jan nach.
    »André Brinkhoff«, erklärte der Mann. »Ihm gehört das Central.«
    »Wissen Sie, ob er hier ist?«
    »Sie stellen Fragen, als ob Sie Bulle wären. Was wollen Sie denn von ihm?«
    »Ich bin Bulle«, konterte Jan trocken. »Ich würde gerne in einer Ermittlung mit André Brinkhoff reden.«
    »Eine Ermittlung? Jetzt machen Sie mich aber neugierig. Worum geht es denn? Hat er Dreck am Stecken?«
    »Sagen Sie mir doch einfach, wo ich ihn finden kann«, blieb Jan unverbindlich.
    »Er ist nicht da«, murrte der Mann zurück. »Keine Ahnung, wo er steckt. Ich habe ihn heute noch nicht gesehen.«
    »Also verstehe ich Sie

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