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Wetten, du küsst mich!

Wetten, du küsst mich!

Titel: Wetten, du küsst mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: METSY HINGLE
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auf dem harten Fahrstuhlboden jetzt auf eine heiße Dusche, eine kräftige Mahlzeit und eine Mütze voll Schlaf freuen.“
    Die Menge löst sich langsam auf. Nur Chloe blieb und begleitete die beiden in die Lobby. „So, ihr Armen wart die ganze Nacht zusammen in dem alten Rumpelpumpel-Fahrstuhl eingesperrt?“ Chloe sah erst ihn an, dann ihre Schwester, und grinste unverschämt. „Was habt ihr beiden da nur die ganze Nacht gemacht?“
    „Gewartet“, sagte Laura kühl.
    Chloe trat etwas näher an Laura heran. „Was ist denn mit deinem Gesicht passiert?“
    Laura berührte ihre unübersehbar gerötete Wange. „Nichts. Kommt wahrscheinlich vom Liegen auf dem Fußboden.“
    „Danach sieht es aber gar nicht aus.“ Sie kam noch näher. „Sieht eher aus wie Kratzer von Bartstoppeln. Wo die wohl herkommen mögen?“
    Laura wurde knallrot, und Jack erwartete, dass sie alles abstreiten würde. Doch zu seiner Überraschung wandte sie sich zu ihrer Schwester und sagte: „Tja, wo kriegt man so was her? Wahrscheinlich da her, wo du den Knutschfleck an deinem Hals herhattest, als du mit Bobby Connors zum Highschool-Tanz gegangen bist. Du weißt doch noch, damals, als sein Wagen leiiiiider eine Panne hatte.“ Sie zog das i in „leider“ ironisch lang.
    „Sein Wagen hatte wirklich eine Panne“, versicherte Chloe. Jetzt wurde allerdings sie knallrot.
    „Und der Fahrstuhl ist tatsächlich steckengeblieben“, konterte Laura.
    Jack hätte das Streitgespräch sicher noch amüsiert weiterverfolgt, aber gerade als der Fahrstuhl kam, entdeckte ihn die Dame von der Rezeption. „Mr. Hawke“, rief sie. „Ich habe gerade Ihre Assistentin wieder in der Leitung. Sie sagt, es sei sehr wichtig.“
    „Richten Sie ihr aus, ich komme sofort“, sagte er. Dann wandte er sich an Laura und berührte sie am Arm. „Wir müssen uns nachher noch sprechen.“
    Sie nickte. „Und gehen Sie zum Arzt.“
    „Ja, mache ich“, versprach er.
    „Und wenn ihr beide mit eurem, äh, ‚Gespräch‘ fertig seid … nicht vergessen, Jack: Sie haben heute Nachmittag noch den verabredeten Termin mit Meredith“, erinnerte ihn Chloe.
    Die Anspielung war Jack natürlich nicht entgangen. Aber er ging nicht weiter darauf ein und sagte nur: „Vergesse ich nicht.“ Als Laura und ihre Schwester im Fahrstuhl verschwunden waren, ging Jack zum Hoteltelefon. Er fragte sich, was Dotty ihm wohl so Superwichtiges mitzuteilen hatte.
    Die Neuigkeit überraschte ihn dann tatsächlich sehr. Der Vater seines Stiefbruders hatte den Verkauf diverser Aktienpakete in Auftrag gegeben, die ihm runde fünfzehn Millionen Dollar in bar einbringen würden. Genau die Summe, die Laura brauchte, um Jacks Hotelübernahme zu verhindern. An Zufälle hatte Jack noch nie geglaubt. Und er würde auch jetzt nicht damit anfangen.
    Laura war nicht abergläubisch. Sie hatte nie Unheil befürchtet, wenn sie Salz verstreute, unter einer Leiter durchging oder ihr eine schwarze Katze über den Weg lief. Dergleichen hielt sie für blanken Unsinn. Aber nun war sie drauf und dran, damit anzufangen.
    Nach jener Nacht, die Jack und sie im defekten Fahrstuhl verbracht hatten, war erst die Hauptheizung kaputtgegangen. Dann hatte der stellvertretende Küchenchef Knall auf Fall gekündigt. Als Nächstes hatte eine Reisegruppe, die Dutzende Zimmer gebucht hatte, kurzfristig absagen müssen. Aber was sie wirklich überzeugte, vom Pech verfolgt zu sein, war die Tatsache, dass Jack sich nun schon seit zwei Tagen nicht gemeldet hatte.
    Als er gesagt hatte, dass sie reden müssten, hatte er ihr aus der Seele gesprochen. Nichts wäre ihr lieber gewesen, als auf der Stelle mit ihm in seiner Hotelsuite zu verschwinden. Aber der Zeitpunkt war unmöglich. Chloe hatte sie bedrängt, ihr mehr zu erzählen, ihre Angestellten warteten auf tausend Entscheidungen, die sie zu treffen hatte. Aber aus der Art, wie Jack sie angesehen hatte, wie er zärtlich ihren Arm berührt hatte, konnte sie nur einen Schluss ziehen: dass er ebenso gern wie sie zu Ende bringen wollte, womit sie angefangen hatten.
    Sie wusste immer noch nicht, welche wichtigen geschäftlichen Dinge ihn veranlasst hatten, noch am gleichen Morgen abzureisen. Ebenso wenig hatte sie eine Ahnung, warum er sie nicht einmal informiert hatte. Das wusste sie nur von Chloe. Und die wiederum hatte es von Meredith, weil er den versprochenen Termin kurzfristig abgesagt hatte. Jetzt war er zurück. Warum also hatte er nicht versucht, sie zu treffen? Wo sie doch um ein

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