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Wetterleuchten

Wetterleuchten

Titel: Wetterleuchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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ich jedenfalls tun. Aber das muss sie natürlich selbst wissen.«
    »Sie müsste die gesamte Saratoga-Passage absuchen«, winkte Jenn ab. »Kommt nicht in Frage, Eddie.«
    »Das Boot ist nicht weit von Sandy Point untergangen«, sagte er. »Da würde ich mit der Suche anfangen. Aber sie kann tun und lassen, was sie will.«

Kapitel 18
    D erric fand die Beziehung mit Courtney Baker wahnsinnig aufregend. Sie war intelligent und engagierte sich für so viele verschiedene Dinge wie sonst niemand, den Derric kannte. Aber was er am meisten an ihr mochte, war, dass sie eine ganz private Seite hatte. Wie jeder andere hatte auch sie ihre Probleme, und da Derric mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hatte, konnte er sich in ihrer Gesellschaft entspannen.
    Sie erzählte ihm von sich: wie es wirklich war, Courtney zu sein. Manchmal, zum Beispiel, hasste sie ihre Schwester total. Sie wusste, dass sie sie lieben sollte, aber sie tat es nicht und glaubte nicht, dass sie es je tun würde. Manchmal hasste sie auch ihre Eltern. Sie bemühte sich, den Prinzipien, mit denen sie aufgewachsen war, treu zu bleiben, doch das gelang ihr oft nicht. Sie wollte ein bedeutungsvolleres und erfüllteres Leben, als Whidbey Island es ihr bieten konnte. Andererseits wollte sie ihr behütetes Inselleben nicht aufgeben, und sie wusste nicht so richtig, was das über sie aussagte. Außerdem wollte sie Derric. Ganz und gar die ganze Zeit, wie sie es ausdrückte. Aber sie hatte immer gedacht, dass sie damit warten würde, bis sie ihren zukünftigen Mann traf. Was bedeutete es also, fragte sie sich, wenn sie stattdessen mit Derric tat, was sie tun wollte? Und mehr noch: Was bedeutete es, dass sie es unbedingt mit ihm machen wollte? Oh Mann, sie waren beide erst sechzehn! Sollten sie nicht über andere Dinge nachdenken als darüber, sich gegenseitig an die Wäsche zu gehen?
    Derric versuchte sich einzureden, dass er über mehr als das nachdachte, und meistens stimmte das auch. Jedes Mal, wenn Courtney die alte Star-Wars-Butterbrotdose öffnete, die er ihr gegeben hatte, wurde er daran erinnert. Er hatte sich ihrer schließlich entledigt, indem er sie mit Süßigkeiten,einer Duftkerze, zwei Jazz-CDs und einer Valentinskarte für Courtney gefüllt hatte, aber die Idee war ihm erst gekommen, als seine Mom die Dose unter seinem Bett fand und fragte, was er »mit diesem alten Ding« wolle. Er hatte sich schnell etwas einfallen lassen müssen, und Courtney kam ihm als Erstes in den Sinn. Jetzt trug Courtney sie wie eine Vintage-Handtasche überall mit sich herum, und das hatte sogar einen regelrechten Trend unter den Mädchen in der Schule ausgelöst, die es ihr nachmachten. Doch jedes Mal, wenn Derric die dämliche Butterbrotdose sah, erinnerte er sich daran, was darin versteckt gewesen war. Deshalb dachte er jetzt fast täglich an seine Schwester. Wenn er an seine Schwester dachte, musste er unwillkürlich an Becca denken. Aber zwischen ihm und Becca war es vorbei, und er wollte es auch gar nicht anders.
    Er hatte Anfang März seine Facebook-Seite geändert, um das nach außen hin zu verdeutlichen. Becca hatte das Bild darauf sowieso nie gemocht - sie war bei vielen Dingen ein bisschen eigenartig -, sodass er kein Problem damit hatte, die drei Weihnachtsbilder von ihnen zu entfernen und sie mit Fotos zu ersetzen, die er und Courtney von sich und voneinander gemacht hatten. Auf Facebook konnte man sehen, wie sie am Double Bluff Beach fantastische Gebilde aus Treibholz mit ihrer Familie bauten. Bei einem Basketballspiel in den Zuschauertribünen saßen. Auf einer Party in Clinton waren und für einen Film im Clyde- Kino Schlange standen. Arm in Arm gingen, hemmungslos knutschten, schick herausgeputzt auf dem Weg zu einem Ball posierten. Natürlich landeten nicht alle Fotos auf Facebook, weil manche alles andere als jugendfrei waren und nicht dorthin gehörten. Er postete nur Fotos, die man in der Öffentlichkeit zeigen konnte. Und was die anderen betraf... diese zeigten, wie weit sie wirklich schon gegangen waren.
    Beide wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war. Derric war allzeit bereit. Er hatte rund um die Uhr Kondome dabei und wartete nur auf ein Zeichen von Courtney. Bisher hatte sie es nicht gegeben. Manchmal hieß es: »Derric, das können wir nicht«. Und dann wieder: »Ich glaube, ich habe irgendwie Angst davor«. Aber für ihn lief es immer auf das Gleiche hinaus: Er hatte so einen Druck zwischen den Beinen, dass es wehtat und er seine Jeans nur

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