Wettlauf mit dem Tod
versetzt worden, nachdem Jack aus dem Weg geräumt worden war. »Jack hat sich geweigert«, erkannte Logan, der nicht den geringsten Zweifel daran hatte.
»Ich nehme es an, denn sonst hätte es keinen Grund gegeben, an ihm ein Exempel zu statuieren.«
»Es hätte Jack ähnlich gesehen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um diesen Bestechungsversuch öffentlich zu machen.« Eines verstand Logan jedoch nicht. »Er hat sich mit Morton getroffen? Ohne Rückendeckung?«
»Ich vermute, dass sie ihn sich auf offener Straße geschnappt haben«, erklärte Rowdy grimmig und ballte die Fäuste. »An dem Abend habe ich im Erdgeschoss gearbeitet, und es war ziemlich voll. Ich habe also nichts davon mitbekommen. Pepper hatte oben geputzt und hätte eigentlich bei mir im Erdgeschoss sein sollen, doch dann bemerkte sie, dass sie ihre Schlüssel oben in der Abstellkammer vergessen hatte.«
Scheiße. Bei dem Gedanken daran, in was sie hineingestolpert war, was sie gesehen und in welcher Gefahr sie geschwebt hatte, wurde Logan ganz anders.
Rowdy sprach weiter, seine Stimme nur ein Flüstern, das verriet, dass es ihm genauso erging wie Logan. »Sie hatte sich im Besprechungsraum versteckt, doch sie konnte alles mit anhören.«
»Großer Gott.«
Rowdy wandte gequält den Blick ab. »Sie hat erzählt, wie sie deinen Freund ins Zimmer geschleppt haben. Sie hatten ihn schon in die Mangel genommen, und er war ziemlich fertig und wehrte sich kaum noch. Pepper hörte, wie Morton verkündete, dass sie ihn als abschreckendes Beispiel für andere verwenden wollten.«
Bei der Vorstellung, was sein Freund durchgemacht hatte, wie er misshandelt worden war, schnappte Logan nach Luft.
»Die Sache ist so …« Rowdy sah Logan fest in die Augen. »Es waren zwei Cops anwesend. Einer von ihnen hat die Waffe abgefeuert.«
Obwohl Logan bereits wusste, wie das Ganze geendet hatte, nämlich mit einer Kugel, brachte ihn die Gewissheit, dass Jack durch die Hand eines Polizisten gestorben war, vor Wut zum Kochen.
»Kanntest du diese Polizisten?«
Er schüttelte den Kopf. »Ihr seht für mich alle gleich aus, selbstgerecht und autoritär.«
Logan ließ ihm diese Behauptung durchgehen. »Waren sie männlich oder weiblich, schwarz oder weiß?«
»Männer. Weiß.« Er hob die Schultern. »Zumindest hat Pepper das aus dem geschlossen, was sie hören konnte.«
»Sie ist damit zu dir gekommen?«
»Nicht sofort. Sie hat über eine Stunde in diesem Raum gesessen und nicht gewagt, sich zu bewegen.« Sein Mund verzog sich zu einem traurigen Lächeln. »Sie meinte, sie hätte Angst gehabt, dass sie auch mich umbringen, wenn sie sie gefunden hätten.«
»Wusste man dort, dass ihr miteinander verwandt seid?«
»Nein, aber so ist Pepper nun mal. Eine richtige Glucke. Sie hat einen starken Beschützerinstinkt.« Rowdy schloss die Augen. »Ich versuche, auf sie aufzupassen, aber außer mir hat sie niemanden, und …«
»Sie liebt dich.«
Rowdy sah ihm wieder in die Augen und wiederholte: »Außer mir hat sie niemanden.«
Logan sank gegen die Stuhllehne. Ihm war flau im Magen, und seine Angst um Pepper war größer als je zuvor. »Wann hast du von alldem erfahren?«
»An jenem Abend war die Hölle los. Ich habe sechs Überstunden gemacht. Ich hatte sofort den Eindruck, dass etwas mit ihr nicht stimmt, aber ich fand es zu riskant, zu lange mit ihr zu reden, und jedes Mal, wenn wir kurz ein paar Worte wechseln konnten, behauptete sie, es ginge ihr gut.«
»Wenn sie sie ertappt hätten …«
»Sie wusste nicht, wem sie vertrauen konnte«, erläuterte Rowdy. »Sie wusste, dass die Bullen in die Sache verwickelt waren. Wie hätte sie sich also der Polizei anvertrauen können? Sie wollte allerdings auch nicht, dass sie ungestraft damit davonkamen. Also hat sie versucht, mit einem Journalisten zu sprechen, doch dieser Idiot hat der falschen Person etwas von seiner Riesenstory erzählt.«
»Und die Person, die ihm diese Geschichte gesteckt hat, hieß Yates.« Aber nicht unbedingt Rowdy Yates.
Die ganze Zeit über war es Pepper gewesen. Und er hatte tatsächlich geglaubt, ihr zu helfen, indem er sie von ihrem leichtfertigen Bruder befreite.
Doch stattdessen hatte er sie zur Zielscheibe gemacht. Dank ihm schwebte sie nun in größerer Gefahr als jemals zuvor.
Reese marschierte vor der Tür auf und ab. Was zum Teufel war da los? Logan musste den Verstand verloren haben, dass er jetzt mit Rowdy gemeinsame Sache machte. Noch immer saßen sie am Tisch und
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