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Whisper (German Edition)

Whisper (German Edition)

Titel: Whisper (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Kien
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andere.“ Er nahm den Sack, wartete auf Kino und trug ihn wieder in die Futterkammer. „Mag Jasmin dich auch?“
    Kino sah unter dem Gewicht des Sackes kurz auf.
    „Ich weiß nicht. Ich denke schon. Zumindest verjagt sie mich nicht.“
    „Was ich mir bei ihr sowieso schwer vorstellen kann. Sie wird es dir sagen, Kino. Mit Worten, mit Gesten. Sie traut dir, zerstöre das nie. Great Spirit hält eine besondere Hand über sie.“
    „Wieso glaubst du das?“
    Jaro schüttelte den Sack aus und deutete mit dem Kopf zum Wald.
    „Die Raben, von denen du erzählt hast, sind bei Stefans Haus und warten. Sie werden sie leiten, das hat schon Großvater gesagt. Achte auf die Kleinigkeiten, die sie und dich begleiten. Solltet ihr beide zusammengehören, werden auch die großen Mächte das wissen, und ihren Teil dazu beitragen. Und wenn dir jemals danach ist, einem der beiden dummen Girls eine runterzuhauen, dann bitte in zweifacher Ausführung, sollte ich nicht da sein. Den beiden blöden Gänsen gehört wirklich eine Lektion erteilt, die sie nie vergessen sollten. Komm jetzt. Fahr den Pick Up zum Haus rüber. Wir verfrachten Jasmin rein und bringen sie zu Großvater. Es wird ihm guttun und ich denke, ihr auch. Wir werden die Herde heimbringen und dann gilt es ein paar Wilderer einzufangen, bevor sie noch mehr Schaden anrichten.“
    Kino schüttelte den letzten Sack aus, warf ihn zur Seite und grinste seinen Vater an. Der legte kameradschaftlich den Arm um ihn und hielt ihm den Autoschlüssel entgegen. Kino nahm ihn, war mit ein paar wenigen Schritten bei dem Wagen und schwang sich hinters Lenkrad, während sein Vater direkt zum Haus hinüberging, und einen Blick auf jenen Baum warf, dessen Äste weit über das Dach hingen und es fast berührten. Dort saßen sie, die zwei Raben, wie ein verheiratetes Ehepaar, starrten wichtig herunter und schienen alles genau im Blickfeld zu haben.
    Ich weiß, dass ihr sie im Auge habt , dachte Jaro bei sich, danke für eure Aufmerksamkeit. Sie wird es brauchen können.
    Und sein Gefühl sagte ihm, dass seine Worte richtig ankamen. Es war nur fair, sich bei jenen zu bedanken, die Jasmin schützten und ihr halfen, auch wenn es nur die Geister waren, an die er glaubte.
     
    Susanna hatte eine Tasche für Jasmin gepackt und ihr Socken übergezogen. Das Mädchen hatte zwar versucht, in ihre Schlapfen zu steigen, hätte es auch mit zusammengebissenen Zähnen getan, doch Susanna verhinderte ihr weiteres Tun. Als Jaro wieder in ihr Zimmer trat, saß sie nach wie vor auf dem Bett, die Zeichnungen zusammengerollt fest in ihrer Hand. Jaro zögerte nicht lange, sondern schnappte sich den Körper und trug sie hinaus. Kino hatte die Beifahrertür des Pick Ups geöffnet, sodass sein Vater sie hineinsetzen konnte. Fast im selben Augenblick kam Janina mit den fünf Jugendlichen aus dem Wald zurück, wo sie nach Pilzen, Beeren und Kräutern gesucht hatten. Janina hatte ein Händchen für nützliche Gewächse, die man draußen in der Natur finden konnte, und versuchte deren Bedeutung und Wirkung den Jugendlichen näherzubringen. Als sie herankamen, zeigte sich, dass ihre Körbe gut gefüllt waren. Neugierig beobachtete die Gruppe das Treiben um den Pick Up und erkannten Kinos Vater, wie er Jasmin in das Auto setzte.
    „Was ist denn jetzt schon wieder mit dem Baby?“, war Judiths Stimme zu vernehmen, die aber sofort von Markus angerempelt wurde.
    „Hör endlich auf damit. Es sind deine verfluchten Meldungen, die Kinsky dazu verleiten, uns wie die Idioten arbeiten zu lassen. Also halt die Klappe.“
    „Halt sie doch selber. Toll, wie du dich auf ihre Seite geschlagen hast.“
    Den nächsten Rempler bekam sie von Patrick.
    „Markus hat recht. Hat dir Jasmin etwas getan, oder was? Vermutlich bringt man sie deswegen weg, weil sie deine Gehässigkeiten nicht mehr aushält.“
    Judith sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
    „Wird auch gut sein. Jeder scharwenzelt nur noch um das Weib rum.“ Christina stieß sie schnell an, konnte aber nicht verhindern, dass Janina die letzten Worte hörte. War sie auch sonst lebenslustig und freundlich, wenn es ihr reicht, dann reichte es.
    „Du …“, dabei tippte sie gegen die Brust des Mädchens, „du weißt hoffentlich, dass du in den nächsten drei Tagen mit den anderen Wildnis pur kosten wirst. Drei Tage, nur Pferde, Arbeit, Dreck, und essen, was die Natur hergibt. Nicht nur Kinsky und Jaro werden zu deiner `Belustigung` anwesend sein, sondern auch Kino, und wenn

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