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Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Titel: Whisper Island (01) - Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Becca sagte zu Debbie: »Ich werde es Ihnen erzählen. Aber jetzt noch nicht. Jetzt müssen Seth und ich erst mal zurück in die Saratoga Woods. Und wir mussten vorher hier vorbeikommen, weil es an dem Tag, an dem Derric gestürzt ist, auch so angefangen hat.«
    »Alles hat mit diesem verdammten Tag begonnen, nicht wahr?«, sagte Debbie.
    Becca dachte darüber nach und ihr wurde klar, dass das nur zum Teil der Wahrheit entsprach. »Das meiste«, stimmte sie ihr zu, fügte aber noch hinzu: »Aber nicht alles. Das glaube ich zumindest.«
    Als sie auf den Parkplatz in den Saratoga Woods fuhren, standen dort weder Autos noch waren Fahrräder an die Informationstafel gekettet. Zusammen mit dem Hund stiegen sie aus.
    »Gus, Platz«, befahl Seth, und der Labrador gehorchte. Aber er leckte sich die Lefzen und starrte hinaus in den Wald. Dann sah er Seth vielsagend an.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte Becca.
    »Das klappt nur so lange, wie keine Kaninchen oder Eichhörnchen in Sicht sind.« Seth beugte sich zum Hund hinunter und strich ihm über den Kopf, während er ihm die Leine anlegte. Dann liefen sie über die Wiese und Gus trottete neben ihnen her.
    Becca zeigte in südliche Richtung, wo etwas weiter weg ein Wanderweg begann und zwischen riesigen Douglastannen verschwand. »Derric war auf diesem Pfad. Aber ich bin nicht von hier aus zu ihm gelangt. Da bin ich nur rausgekommen, nachdem ich ihn gefunden hatte.«
    »Ja. Ich weiß noch. Das ist der Meadow-Rundwanderweg«, sagte Seth. »Da kommt man über die Coral Root hin. Sollen wir erst da langgehen?«
    »Ich würde alles genauso machen wie an dem Tag. Außer Gus laufen zu lassen.«
    »Da bin ich aber froh«, erklärte Seth. »Da könnte ich nämlich für nichts garantieren. So gut erzogen ist er noch nicht.«
    Sie steuerten auf den Hauptwanderweg zu, der direkt vor ihnen lag, am Ende des Weges durch das raschelnde Wiesengras. Seth gab Gus etwas mehr Leine, sodass dieser die Markierungen tausend anderer Hunde erschnüffeln konnte, und dann betraten sie den Weg in den Wald.
    Zwischen den Bäumen drangen nur gedämpfte Geräusche an ihr Ohr und sie musste daran denken, wie viele Geräusche sie an jenem Tag im Wald gehört hatte, als Derric gestürzt war. Aus allen Richtungen war Flüstern auf sie eingeströmt, ganz zu schweigen von dem Duft und dem Gebell. Aber dann war plötzlich alles abgebrochen, bis auf das Hundegebell, das nicht aufhören wollte.
    Als könne er ihre Gedanken lesen, sagte Seth: »Ich weiß noch, dass Gus andere Hunde bellen hörte und loslief. Und ich bin auf dem Indian-Pipe-Weg hinter ihm hergerannt.«
    Also taten sie das wieder und liefen auf dem Weg mit dem feuchten Boden und der schweren Luft, die nach vermoderten Pflanzen roch. Als sie die erste Weggabelung erreichten, blieb Seth stehen. »Ja, ich kann mich erinnern. Ich war froh, dass er nicht den Wintergreen-Weg langgelaufen war, denn da war in diese Richtung viel Matsch und man konnte keine Spuren sehen. Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass er bis zum Flowers Trail auf dem Indian-Pipe-Weg geblieben war, und da bin ich dann auch lang.«
    »Und da habe ich mich verlaufen«, sagte Becca. »Du warst auf und davon und ich hörte nur noch die Hunde. Irgendwo bin ich links abgebogen, aber ich kannte den Wald ja nicht, also bin ich auf einem Pfad gelandet, der steil nach oben und über ein Privatgrundstück führte. Und da traf ich Diana Kinsale. Gus war auch bei ihr und sie gab mir eine Leine, um ihn anzubinden, aber er ist trotzdem entkommen.«
    »Privatgrundstück?«, wiederholte Seth. »Das klingt ganz nach der Coral-Root-Verknüpfung. Die verbindet diesen Wald mit den Putney Woods. Und auch mit den Metcalf Woods. Wenn Gus mit Mrs Kinsale auf diesem Weg war, müssen wir auch da entlang.«
    Seth ging mit ihr nach links, auf den Nebenpfad, und sie fingen an zu klettern. Der Aufstieg war steil und schmal und schnitt eine Kerbe in den Hügel, der mit Büschen und Bäumen bewachsen war. Man hörte nichts weiter als Gus’ Schnüffeln am Wegesrand und das Klopfen eines Buntspechts an einem abgestorbenen Baumstamm.
    Nach einer Weile zweigte ein neuer Weg ab und hier kam Becca die Gegend bekannt vor. Sie sah einen flachen Felsen, der von einer dichten Farnmauer umgeben war, an der riesige Spinnweben hingen wie Halloweenschmuck. Sie erinnerte sich, hier auf einem Baumstumpf gesessen und das Geräusch von herannahenden Hunden vernommen zu haben. Sie sagte zu Seth: »Hier habe ich Diana Kinsale und ihre

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