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Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Titel: Whisper Island (01) - Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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am Schreibtisch und telefonierte.
    Becca fragte sich, was für ein Name Tatiana Primavera war, als Debbie, die hinter ihr stand, ihr leise zuflüsterte: »Eigentlich heißt sie Sharon Prochaska.«
    Becca sagte: »Was?«
    »Das ist ihr richtiger Name. Sharon Prochaska. Sie hat ihren Namen geändert, als sie damals auf die Insel gezogen ist. Das kommt gar nicht so selten vor. Azure St. Cloud war früher Phyllis McDermott und Sage Sorrell hieß einmal Susan Jones. Du verstehst schon.«
    Tatiana Primavera beendete ihr Telefongespräch. Sie sagte: »Hi, Deb«, als Ms Ward dazu ansetzte, sie vorzustellen. Sie stand auf, scheuchte die arme Sekretärin aus dem Büro und nahm ihr dabei die Akte aus den Händen, während sie Debbie fragte: »Wen haben wir denn hier?« Zu Becca sagte sie: »Du hast ein Hörproblem, ja?«, nach einem Blick auf das, was Ms Ward offensichtlich über die AUD-Box notiert hatte.
    Becca erläuterte noch einmal die Funktion der AUD-Box und zeigte sie Tatiana Primavera. Tatiana bat sie, ihr das Gerät zu geben, und steckte sich den Kopfhörer ins Ohr, um sich zu vergewissern, dass da auch wirklich keine Musik herauskam. Becca musterte ihren Gesichtsausdruck, während sie dem Rauschen zuhörte. Sie hoffte, das Ganze war eigentümlich genug, dass sie damit durchkam.
    »Ungewöhnlich«, war Ms Primaveras Kommentar, als sie Becca die AUD-Box zurückgab. Sie machte sich eine Notiz, stopfte sie in die Akte und wandte sich ihrem Computer zu. »Dann legen wir mal los«, sagte sie.
    Es gab nicht viel zu tun. Da es Beccas erstes Jahr an der Highschool war, konnte sie ein Fach frei wählen, alle anderen waren Pflichtfächer. Als Wahlfach entschied sie sich für Jahrbuch. Damit konnte sie nicht viel falsch machen.
    Ms Primavera hämmerte in die Tasten und drückte zum Schluss auf Drucken . Sie müsse schnell zum Drucker, den Stundenplan holen, erklärte sie ihnen, und in der Zwischenzeit … Sie öffnete ihre unterste Schreibtischschublade und holte ein Glas Geleebonbons heraus. Sie sagte: »Willkommen auf der South Whidbey High, Becca. Greif zu«, und verschwand durch die Bürotür.
    Becca nahm sich eine Handvoll Süßigkeiten und stopfte sie in ihre Jackentasche. Ein Bonbon steckte sie sich in den Mund.
    Als Tatiana Primavera zurückkam, hatte sie den Stundenplan in der Hand sowie einen Zettel mit einer Spindnummer. Zu Debbie sagte sie: »Du kannst sie jetzt bei mir lassen. Ich kümmere mich darum, dass sie ihr Klassenzimmer findet.«
    Debbie erklärte Becca, dass sie sie nach der Schule abholen würde, jedoch nicht vom Parkplatz. Und ab morgen würde sie mit dem Fahrrad fahren müssen, weil Josh und Chloe andere Schulzeiten hätten. Heute würde sie Becca noch einmal abholen und auf der anderen Seite der Straße bei der Wasseraufbereitungsanlage auf sie warten.
    Becca spürte, dass Debbie es nur noch mit Mühe in dem Gebäude aushielt. Das Gefühl der Macht, das sie vorhin wahrgenommen hatte, war mittlerweile abgeklungen.
    Bevor Debbie ging, sagte Tatiana zu ihr: »Dann bis nächste Woche, denke ich.« Debbie wusste offenbar, worauf sie anspielte. Es schien ihr jedoch nicht zu gefallen, weil sie mit den Schultern zuckte und erwiderte: »Wenn du meinst. Ich hoffe, du weißt, was du tust.« Etwas zwischen ihnen blieb unausgesprochen, aber die AUD-Box blockte alle Hinweise darauf ab, was das sein könnte.
    Als Debbie weg war, sagte Tatiana: »Dann wollen wir mal.« Sie schaute auf eine Wanduhr, verkündete: »Geschichte«, und marschierte aus dem Büro.
    Bei der Anmeldung blieb sie stehen, um mit Hayley zu sprechen, und winkte Becca herüber, damit sie sich zu ihnen gesellte. »Neue Schülerin«, sagte sie zu Hayley. »Becca King, das ist Hayley Cartwright.«
    Hayley lächelte. Sie war auf eine altmodische Art hübsch, mit strohblondem Haar, das zu einem ordentlichen Bob geschnitten war. Sie hatte einen schnurgeraden Pony, eine randlose Brille und große blaue Augen. Als sie aufstand, um etwas von einem Aktenschrank zu nehmen, konnte Becca sehen, wie groß sie war.
    Sie reichte Becca eine Art Kalender und erklärte ihr, dass es der Leichtathletik-Terminplan sei. »Willkommen bei den Falcons, Becca.« Obwohl sie es recht freundlich sagte, ging ein Gefühl der Traurigkeit von ihr aus, das nur kurz aufblitzte, als wäre es etwas, das sie vor neugierigen Blicken verbergen musste.
    Tatiana sagte: »Nettes Mädchen«, als sie Becca aus dem Büro scheuchte. »Zeit, in den Unterricht zu gehen.«
    Tatiana summte beim Gehen

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