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Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Titel: Whisper Island (01) - Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Schlange gestellt, um in Derrics Nähe zu bleiben.
    Als sie sich den Weg zu einem Tisch bahnten, änderte sich Beccas Eindruck, dass Derric bei allen beliebt war. Ein Junge beugte sich plötzlich weit nach hinten, als Derric hinter ihm vorbeiging. Er tat es so schnell und heftig, dass er mit Derrics Tablett zusammenstieß. Offenbar hatte er beabsichtigt, Derric das Tablett aus der Hand zu schlagen, damit sein Essen auf dem Boden landete, aber Derric war zu schnell und wich ihm mühelos aus. Dennoch sprang der Junge sofort auf und stänkerte los: »Hey, pass gefälligst auf, du Arschloch!«
    Becca erkannte den Jungen an seinem pickeligen Gesicht und der hochgerollten Skimütze auf seinem Kopf. Er war mit Jenn auf der Fähre gewesen und hatte sie dazu angestiftet, die Kassiererin reinzulegen. Er saß mit einer Gruppe Jungen zusammen, die genauso angezogen waren wie er, genauso schlechte Haut hatten und genau dieselbe Einstellung an den Tag legten. Alles an ihnen deutete darauf hin, dass sie Kiffer waren. Sie grinsten und warteten auf Derrics Reaktion.
    »Krieg dich wieder ein, Dylan«, sagte Jenn und stieß den Jungen aus dem Weg.
    »Oooh«, erwiderte Dylan, »der Große Der lässt sich von einem Mädchen beschützen.«
    Um den Tisch herum herrschte Totenstille, während alle gespannt darauf warteten, was als Nächstes passieren würde. Becca konnte spüren, wie die Anspannung durch Derrics Körper pulsierte, während er überlegte, wie er am besten darauf reagieren sollte. Ein Blick genügte, um zu sehen, dass er den anderen Jungen mit dem kleinen Finger abfertigen konnte. Dylan war dürr wie ein Besenstiel. Seine weiten Klamotten versuchten zwar, es zu verbergen, aber er hatte Handgelenke wie ein Zehnjähriger.
    »Hey, ich lasse Mädchen auch meine Hausaufgaben machen«, gab Derric zurück. »Das solltest du auch versuchen, wenn du eine finden kannst, die das für dich tut.«
    »Wenn Schweine fliegen können, vielleicht«, warf Jenn ein.
    Dylan kniff die Augen zusammen, als seine Tischkumpane anfingen zu lachen.
    Derric marschierte davon. Jenn folgte ihm. Becca bildete die Nachhut. Sie hörte, wie Dylan seinen Freunden sagte, was sie ihn alles könnten, als er sich mit vor Wut hochrotem Hals wieder hinsetzte.
    Im Laufe des Tages erfuhr Becca mehr über Derric, während er ihr zeigte, wo ihre restlichen Stunden stattfanden. Sein vollständiger Name lautete Derric Nyombe Mathieson. Er stammte ursprünglich aus Uganda und war als Achtjähriger von einer Familie auf Whidbey Island adoptiert worden. Er erzählte ihr, dass er zwar schon sechzehn sei, aber erst jetzt auf die Highschool gekommen war, weil er bei seiner Ankunft in den USA kein Wort Englisch gesprochen habe. Mit einer Offenheit, die ihn umso sympathischer machte, fügte er hinzu, dass er damals in keiner Sprache hatte lesen, schreiben oder rechnen können, was noch weiter zu seinen Problemen beigetragen habe. Deshalb hatte seine Mom ihren Job aufgegeben und sich eine einjährige Auszeit genommen, um ihn zu Hause zu unterrichten, und danach musste er das Verpasste nur noch nachholen.
    »Ich bin in Uganda nie in die Schule gegangen«, erklärte er. Als Becca ihn fragte, was er stattdessen gemacht hätte, antwortete er mit einem Schulterzucken: »Hab mich über Wasser gehalten«, und das war’s. Sie spürte, dass er nicht weiter darüber sprechen wollte, obwohl sie in seinem Flüstern auch Freude heraushören konnte, und über etwas, das ihn »Freude« empfinden ließ, musste ein Junge doch reden wollen, dachte sie.
    Am Ende des Tages begleitete Derric sie nach draußen auf den Parkplatz. Jenn war nicht dabei. Das gab Becca die Gelegenheit, ihm dafür zu danken, dass er ihr Gesellschaft geleistet hatte, vor allem in der Mittagspause. Er erwiderte: »Ist schon in Ordnung. Es ist nicht einfach, die Neue zu sein. Besonders, wenn sich alle anderen schon kennen.«
    Jemand rief Derrics Namen. Jenn trat aus einer der sechs Doppeltüren am Ende des Schulgebäudes, und als sie sich näherte, sagte Derric leise zu Becca: »Hey, du brauchst vor Jenn keine Angst zu haben. Die ist eigentlich ganz in Ordnung.«
    Das war das Letzte , was Becca glauben wollte, weil sie das Gefühl hatte, in Treibsand zu versinken, als das Mädchen zu ihnen kam.
    Bevor Jenn die Chance hatte, irgendeine Bemerkung loszulassen, fragte Becca: »Weißt du, wo die Wasseraufbereitungsanlage ist?«
    »Warum?«, wollte Jenn wissen. »Willst du dich endlich mal waschen?«
    »Meine Mitfahrgelegenheit

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