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Wickelblues & Wimperntusche (German Edition)

Wickelblues & Wimperntusche (German Edition)

Titel: Wickelblues & Wimperntusche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvie Wolff
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Marcel schlich sich von hinten an und pikste seine Mutter in die Rippen, wohl wissend, dass sie umgehend in lautes Gelächter ausbrechen würde, so kitzelig wie sie war. Klappte todsicher.
    „Mama!“, jammerte Svenja in Annis Lachanfall hinein. „Kimmie ist ganz nass, was soll ich denn jetzt machen?“
    „Wickeln natürlich.“ Lotta schien als einzige die Nerven zu behalten. „Komm mit ins Bad, ich zeig es dir noch mal. Und du, Yvonne, geh endlich ans Telefon oder willst du Andrea in der Leitung verschimmeln lassen?“
    Oh je, den hätte ich ja fast vergessen! Dankbar nahm ich die eintretende Totenstille zur Kenntnis. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so ruhig war es auf einmal. Es brauchte mehr Mut, als ich jemals besessen hatte, um mir mein Konterfei im Badezimmerspiegel mit grünem Schal und Sonnenbrille in Erinnerung zu rufen.
    „Danke, Anni“, sagte ich vernehmlich und etwas blasiert.
    Die Freundin antwortete mit: „Selbstverständlich, gnädige Frau!“, und knickste. Ich grinste und schlug in gespielter Empörung in die Luft. Pascal und Marcel glucksten schon wieder und drückten ihre Gesichter in den Sessel, um nicht laut loszuprusten. Ich schloss die Augen. Bei der Umgebung sollte sich einer konzentrieren können! Weggehen und eine ruhige Umgebung suchen ging aber auch nicht, dazu war es zu spät.
    Beelzebub, wo immer du auch sein magst und so sehr ich dich auch hasse: Kannst du nicht einmal in deinem Leben nett sein und was Tolles sagen? Einen coolen Anfangssatz für ein Telefonat zum Beispiel?
    Oh nein, er konnte nicht. Oder wollte nicht, was aufs Gleiche rauskam.
    „Thea von Grünberg am Apparat – was kann ich für Sie tun?“, fragte ich schließlich betont sachlich.
    „Thea, cara mia , na endlich!“
    Komisch, unter all den neugierigen Blicken wollte sich das seit Tagen gepflegte wohlige Kribbeln gar nicht einstellen. „Andrea, wie nett von Ihnen zu hören“, heuchelte ich. „Was verschafft mir die Ehre Ihres Anrufes?“
    „Andrea – die Freesien!“ Roberts Erkenntnis kam so plötzlich, dass ich grinsen musste. Geschah ihm recht, ich wünschte ihm tausend Höllenfeuer der Eifersucht auf den Leib. Um sie zu schüren, gab ich meiner Stimme nun meinerseits eine verführerische Note und schaltete den Lautsprecher ein.
    „Womit kann ich Ihnen helfen, Andrea?“
    „ Incredibile , sie sind wunderbar!“ Seine Stimme war voller Bewunderung.
    „Wieso genau?“, hakte ich nach, nicht ohne meinem Exmann einen gehässigen Blick zuzuwerfen.
    „Ihr neuer Artikel, Signora, perfetto ! Lästerschwestern als Ritter der Tafelrunde, das ist genial. Die Leserinnen werden Kopf stehen!“
    Oh je! Und wenn sie erst dahinter kamen, wer ihnen diesen Bären aufgebunden hatte, würden sie mir mit Recht das Fell über die Ohren ziehen …
    „Ich fühle mich geschmeichelt, Andrea.“
    Marcel und Pascal fanden die Unterhaltung erwachsen und daher langweilig und begannen wieder mit ihrem Indianerspiel. Svenja steckte ihren Kopf aus dem Bad und brüllte: „Ruhe! Wie soll man sich denn dabei konzentrieren!“ Anni kam beim Aufsammeln der Reißzwecken einem Ballon zu nahe und ließ ihn aus Versehen platzen. Das Baby schrie, Svenja schimpfte und Robert hielt sich die Ohren zu.
    Ich verdrehte die Augen.
    „Habe ich Sie gestört, Thea?“
    Unter meinen Achseln breiteten sich in rasantem Tempo verräterische feuchte Flecken aus.
    „Ach, wissen Sie, nur ein Kindergeburtstag. Wie das so ist mit den Freuden und Pflichten einer berufstätigen Mutter.“
    Schleimer!
    Ich ignorierte Beelzebub und improvisierte. „Meine Zwillinge sind gerade acht Jahre alt geworden und haben Gäste eingeladen, die gilt es nun in Schach zu halten.“
    Anni bekam große Augen. „Deine?“, formte sie tonlos mit den Lippen.
    Andrea lachte leise und ungeheuer verführerisch. „Das dürfte einer Signora mit Ihren Talenten ja nicht schwer fallen, Thea. Dann sollte ich Sie nicht länger von Ihren Lieben fernhalten.“
    „Sie halten mich nicht auf“, antwortete ich mit einem Grinsen in Annis Richtung, „mein Kindermädchen hat die Sache voll im Griff.“ Wofür sie mir einen Luftballon an den Kopf warf. Ich konnte ihn gerade noch abfangen und zu Robert weiterlenken. Der hielt ihn mit beiden Händen fest und beendete so das Spiel.
    „Zwillinge! Kindermädchen! Was für ein Affentheater!“, schimpfte er.
    Ich grinste. War wohl eher Andrea, der ihn irritierte.
    „Das Kindermädchen muss unbedingt mit zu den Aufnahmen kommen,

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