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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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hier?«
    »Die Ursache für das Loch herausfinden.«
    »Ich kann ihm die Mühe ersparen. Rasalom hat das Loch verursacht.«
    »Diese Erklärung wird Nick nicht reichen.« Er sah in den Park hinunter. »Ich schätze, das haben Sie gemeint, als Sie sagten, sein nächster Schachzug würde in der Erde erfolgen.«
    Glaeken nickte. »Und der Ort ist nicht zufällig gewählt.«
    »Ach tatsächlich? Der Central Park hat für Rasalom eine bestimmte Bedeutung?«
    »Nur insofern, als dass sich der Central Park direkt vor meinem Fenster befindet.«
    Du willst es mir unbedingt unter die Nase reiben, was, Rasalom?
    »Das sieht nicht echt aus«, sagte Bill. »Ich komme mir vor wie in einem Film, wo ich mir einen computergenerierten Spezialeffekt ansehe.«
    »Das ist echt, glauben Sie mir.«
    »Das tue ich ja. Im Fernsehen zeigen sie gerade ein paar Nahaufnahmen. Wollen Sie sie sich ansehen?«
    »Ich habe Löcher wie das schon aus der Nähe gesehen, wenn auch noch nie eines in dieser Größe.«
    »Das haben Sie? Wann?«
    »Vor langer Zeit.« Vor Jahrtausenden.
    »Wie tief ist das Ding?«
    »Es hat keinen Grund.«
    Bill lächelte. »Nein. Ich meine, wie tief?«
    Offenbar hatte er ihn falsch verstanden, daher sprach Glaeken noch einmal deutlich und langsam.
    »Dieses Loch hat keinen Grund, Bill. Es ist wirklich buchstäblich grundlos.«
    »Aber das ist unmöglich. Dann würde es durchgehen bis nach China oder was auch immer am anderen Ende ist.«
    »Das andere Ende mündet nicht in dieser Welt.«
    »Kommen Sie schon. Wo dann?«
    »Anderswo.«
    Glaeken sah, wie die Augen des Priesters zwischen ihm und dem Loch hin- und herblitzten.
    »Anderswo? Wo ist Anderswo?«
    »Der Ort hat keinen Namen. Wir nennen es die Andersheit, aber ich glaube nicht, dass es eine Möglichkeit gibt, mit menschlichen Worten auszudrücken, wie es auf der anderen Seite ist.«
    »Ich glaube, ich ziehe mich um und gehe zu dem Loch, um es mir aus der Nähe anzusehen.«
    »Sie brauchen sich nicht zu beeilen. Das Loch wird nicht verschwinden. Und es ist nur das erste.«
    »Sie meinen, es gibt noch mehr?«
    »Noch viele mehr. Überall auf der Welt. Aber Rasalom hat mir die Ehre zukommen lassen, das erste vor meiner Haustür zu öffnen.«
    »Ich sehe zu, ob ich Nick da unten finden und herausfinden kann, was er weiß.«
    »Aber achten Sie unbedingt darauf, vor Anbruch der Dunkelheit wieder zurück zu sein.«
    Bill lächelte. »Ja, Papa.«
    »Ich meine das wirklich ernst.«
    Das Lächeln verebbte. »Ja, das merke ich. Gut. Ich werde zurück sein, bevor es dunkel wird.«
    Glaeken sah ihm hinterher, als Bill in sein Zimmer eilte. Er mochte den Mann. Man konnte sich keinen besseren Mitbewohner vorstellen. Er war immer bereit, im Haushalt auszuhelfen oder bei Magda, wenn die Pflegerin gerade nicht da war.
    Als hätte sie ihren Namen in seinen Gedanken gehört, rief Magda aus dem Schlafzimmer.
    »Hallo? Ist da jemand? Habt ihr mich hier allein zum Sterben zurückgelassen?«
    »Ich komme schon, Liebes.«
    Er warf noch einen letzten Blick auf das Loch, dann wandte er sich zum Schlafzimmer.
    Magda hatte sich im Bett aufgesetzt. Sie verlor immer mehr an Gewicht und ihre Augen sanken immer tiefer in ihre Höhlen. Ihr Gesicht war so faltig wie das seine, ihr Haar weiß. Aber ihre braunen Augen funkelten wütend.
    »Wer sind Sie?«, fragte sie und wechselte dabei in ihre ungarische Muttersprache.
    »Ich bin dein Mann, Magda.«
    »Nein, sind Sie nicht!« Sie spie die Worte aus. »Ich würde einen so alten Mann nicht heiraten! Sie sind alt genug, mein Vater zu sein! Wo ist Glenn?«
    »Hier. Ich bin Glenn.«
    »Nein! Glenn ist jung und stark und hat rote Haare.«
    Er nahm ihre Hände in die seinen. »Magda. Ich bin es, Glenn.«
    Panik huschte über ihr Gesicht, dann wurden ihre Züge weicher. Sie lächelte.
    »Oh ja, Glenn. Wie konnte ich das nur vergessen? Wo warst du?«
    »Hier, im Zimmer nebenan.«
    Ihr Gesichtsausdruck wurde hart und ihre Augen schmal.
    »Nein, warst du nicht! Du hast dich mit anderen Frauen getroffen! Versuch nicht, das zu leugnen! Du treibst es mit dieser Krankenschwester! Glaub nicht, dass ich nicht weiß, was ihr beide tut, wenn ihr meint, ich würde schlafen.«
    Glaeken hielt ihre Hände und ließ sie reden. Ihm war nach Weinen zumute. Man sollte meinen, dass man sich nach zwei Jahren mit allem arrangiert hätte, aber er konnte sich an Magdas Demenz nicht gewöhnen. Keine ihrer Anschuldigungen war wahr, trotzdem glaubte Magda voll Inbrunst all die

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