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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Zwischenzeit gibt es hier einen klassischen Beatles Song für all die Leute, die da auf der Sheep Meadow arbeiten.
    < Überblende zu »Fixing a Hole« >
    »Wann kommt dieser andere Typ?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Glaeken.
    Er sah von der Couch zu Jack hoch, der in den Park hinaus blickte. Jeder, der in diese Wohnung kam, wurde von dem Fenster angezogen, sogar Glaeken selbst. Die Aussicht war schon immer atemberaubend gewesen. Jetzt, mit dem Loch in der Sheep Meadow, konnte man sich ihr gar nicht mehr entziehen.
    Jack trug eine leicht zerknitterte beigefarbene Hose und ein dünnes Hemd mit einer Jets-Reklame, das ihm bis zur Hälfte der Oberschenkel reichte. Glaeken wusste, warum er das Hemd lose trug: So verdeckte er die Pistole, die in einem Holster im Hosenbund steckte. Durchschnittliche Größe, dunkelbraunes Haar mit niedrigem Haaransatz und täuschend sanfte braune Augen. In einer Menschenmenge würde er nicht herausstechen. Tatsächlich war die Art, wie er sich kleidete, und sein ganzes Verhalten darauf gerichtet, unauffällig zu wirken. Dieser Mann konnte den ganzen Tag hinter einem hergehen und man bemerkte ihn einfach nicht.
    Glaeken mochte Jack. Mehr noch. Er kannte ihn zwar erst seit ungefähr einem Jahr, fühlte sich ihm aber auf einer sehr grundlegenden Ebene verbunden. Er war fast so etwas wie der Sohn, den er nie gehabt hatte. Vielleicht, weil Jack ihn an sich selbst erinnerte, in einer anderen Zeit, einer anderen Epoche, als er in seinem Alter gewesen war. Ein Krieger. Er spürte die Stärke, die sich in diesem Mann verbarg; nicht einfach körperliche Kraft, obwohl er wusste, dass auch eine Menge davon in diesen sehnigen Muskeln steckte, sondern innere Härte, die Entschlossenheit, eine Aufgabe bis zum Ende durchzuziehen. Er hatte aber auch die Stärke, sich selbst zu hinterfragen, die eigenen Motive und Handlungen auf den Prüfstand zu stellen und sich zu fragen, wie sinnvoll und vernünftig das Leben war, das er für sich gewählt hatte.
    Der Erbe.
    Aber er sah auch die Probleme, die sich ergeben würden, wenn Jack seinen Platz einnahm. Jack war rebellisch und ungezähmt. Er akzeptierte keinen Herrn, keine Autorität über sich. Er folgte seinen eigenen Regeln. Und er war voller Wut. Vielleicht sogar zu sehr. Manchmal schien das kalte Feuer seiner Wut den Raum um ihn herum regelrecht zum Leuchten zu bringen.
    Dennoch war Glaeken auf ihn angewiesen. Jack war der einzige Mensch auf der Welt, dem es gelingen konnte, die uralten Halsketten zurückzubekommen. Glaeken wusste, ihm stand hier noch einiges an Überzeugungsarbeit bevor.
    »Wie lange sollen wir denn noch auf ihn warten?« Jack wandte sich vom Fenster ab.
    »Er sollte bereits hier sein. Ich habe das Gefühl, ein kranker Freund könnte ihn aufgehalten haben.«
    Glaeken hatte im Fernsehen verfolgt, wie die Taucherglocke aus der Tiefe hochgehievt wurde. Es erstaunte ihn immer wieder, wie viel man durch das Fernsehen miterleben konnte, ohne sein Wohnzimmer zu verlassen. Als die ersten Fußspuren auf dem Mond hinterlassen wurden, hatte er mithilfe des Fernsehens daran teilgenommen, genau wie er vor etwa einer Stunde gesehen hatte, wie Bills Freund und der andere Wissenschaftler aus der Kugel geholt wurden. Der andere Mann, ein Doktor Buckley, hatte einen Herzstillstand erlitten, und Dr. Quinn wurde mit einem Schock ins Krankenhaus eingeliefert. Glaeken vermutete, dass Bill ihm dorthin gefolgt war.
    Das war Pech – für Bills Freund, aber auch, weil Glaeken Jack und Bill miteinander bekannt machen wollte. Jetzt musste er das auf ein andermal verschieben.
    Jack setzte sich auf einen Stuhl gegenüber von Glaeken.
    »Machen wir ohne ihn weiter. Sie haben vorhin wieder von den Halsketten gesprochen. Sie sind doch nicht immer noch scharf darauf, sie in die Finger zu kriegen, oder?«
    »Doch. Ich fürchte, sie sind unbedingt erforderlich.«
    Jack sprang wieder auf und trat zurück ans Fenster.
    »Nun, der verdammte Park ist beträchtlich geschrumpft. Ich meine, jetzt fehlt ihm die Fläche, die dem Loch zum Opfer gefallen ist, also ist er kleiner geworden, genau wie Sie es gesagt haben.« Er drehte sich um und sah Glaeken an. »Woher haben Sie das gewusst?«
    »Gut geraten.«
    »Ja. Sicher. Aber Sie werden mehr als nur gut raten müssen, um Kolabati und die Halsketten zu finden.«
    »Ich weiß jetzt, wo sie sind.«
    Jack setzte sich wieder.
    »Wo?«
    »Sie lebt auf Hawaii, am nordwestlichen Hang des Haleakala, oberhalb des Dorfes Kula. Und sie hat

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