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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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spröder Stimme.
    »Ich weiß es nicht.« Seine eigene Stimme klang auch nicht sehr sicher.
    »Sie werden schwächer.«
    Das glaubte Nick nicht. Es war die Dunkelheit. Irgendetwas daran überlagerte das Licht, schluckte es. Es war, als sei sie dick und ölig. Die Schwärze schien sich da draußen vor den Fenstern zu bewegen, fast, als sei sie lebendig. Lebendig und hungrig.
    Er schüttelte sich. Was waren denn das für Gedanken?
    Aber diese Schwärze war ganz offensichtlich unnatürlich und wahrscheinlich der Grund, warum der Laserstrahl nicht reflektiert worden war. Er lächelte. Bodenlos! So ein Unsinn! Dieses komische Loch war zwar tiefer, als es eigentlich sein dürfte, aber es war nicht bodenlos.
    »Wir brauchen mehr Energie auf die Scheinwerfer!«, sagte Buckley über die Sprechanlage.
    Da draußen war es vollkommen dunkel. Die Lichter waren verschwunden.
    »Die Scheinwerfer haben vollen Saft. Wenn es ein elektrisches Problem gibt, holen wir Sie wieder hoch und versuchen es morgen noch einmal.«
    »Nicht, bevor ich nicht wenigstens eine Messung mit dem Laser durchgeführt habe«, erklärte Nick.
    Er begann Tasten an der Kontrollkonsole zu bedienen und bemerkte, dass seine Hände zitterten. Es war plötzlich kalt in der Kabine. Er blickte zu Buckley hin, der ein Blitzgerät auf seine Nikon schraubte.
    »Ist Ihnen kalt?«
    Buckley nickte. »Ja, jetzt, wo Sie es sagen.« Sein Atem dampfte in der Luft. »Sie machen Ihre Messung, ich versuche mit dem Blitz ein paar Fotos durch die Fenster zu schießen, dann sehen wir zu, dass wir wieder nach oben kommen.«
    »Einverstanden.«
    Nick wollte plötzlich ganz dringend aus diesem Loch heraus und wieder im hellen Tageslicht sein. Er justierte den Laser, löste aus und wartete auf die Messung. Und wartete.
    Nichts.
    Buckley versuchte Fotos durch das Fenster zu machen, während Nick die Einstellungen überprüfte. Alles schien in Ordnung.
    »Das ist sinnlos!« Buckley zog verärgert seine Kamera von dem Glas weg. »Das ist wie schwarze Suppe da draußen.«
    Nick sah aus seinem Fenster hinaus. Die Schwärze drängte sich gegen das Glas, als wolle sie in die Taucherglocke hinein.
    Nick löste noch einmal den Laser aus. Wieder nichts. Da kam nichts zurück. Verdammt! Vielleicht konnte der Laser die Dunkelheit nicht durchdringen oder vielleicht war das Loch wirklich bodenlos. Im Augenblick war ihm einfach zu kalt, sich darum Gedanken zu machen.
    »Das reicht jetzt«, sagte er. »Ich bin fertig. Verschwinden wir von hier.«
    »Holt uns rauf!«, rief Buckley.
    »Wiederholen Sie das bitte, Triton«, sagte der Lautsprecher in der Decke. »Wir haben statische Verzerrungen in der Leitung.«
    Buckley wiederholte seine Aufforderung, aber es kam keine Antwort. Die Taucherglocke stieg beständig weiter in die Tiefe.
    Nick bekam es mit der Angst zu tun. Die Wände der Triton schienen auf ihn zu zu rücken. Und es wurde kälter. Und …
    … dunkler?
    »Ist das Licht gerade schwächer geworden?«, fragte Buckley.
    Nick konnte nur nicken. Ihm war, als klebe die Zunge an seinem Gaumen fest.
    »Holt uns rauf, verdammt!«, brüllte Buckley und hämmerte mit der Faust gegen die Stahlwände der Taucherglocke. »Nach oben!«
    »Gut, Triton« , kam die nüchterne Antwort. »Machen wir.«
    Aber sie hielten nicht an, sie verlangsamten ihren Abstieg nicht einmal. Es ging weiter hinunter, immer weiter.
    Und es wurde von Sekunde zu Sekunde dunkler.
    »Oh mein Gott, Quinn!« In Buckleys gedämpfter Stimme schwang ein Hauch von Panik mit. »Was geht hier vor?«
    Schließlich fand Nick seine Stimme wieder. Er versuchte ruhig zu klingen, während die Kälte und die Dunkelheit zunahmen … und Buckleys Konturen sich langsam auflösten.
    »Ich weiß es nicht. Aber eines weiß ich sicher – wir müssen die Ruhe bewahren. Irgendwas stimmt mit der Sprechverbindung nicht. Aber das Kabel ist ja irgendwann zu Ende. Sie können uns nur so weit hinunterlassen, dann müssen sie uns wieder hochziehen. Also bleiben wir ganz ruhig und warten ab und alles wird gut.«
    Die Dunkelheit hatte die Triton jetzt im Griff, innen und außen. Nick konnte die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Er begann seinen Orientierungssinn zu verlieren, das Gefühl für oben und unten. Sein Magen drohte zu rebellieren.
    »Quinn?« Buckleys Stimme schien von außerhalb der Wände der Taucherglocke zu kommen. »Sind Sie noch da?«
    Nick zwang sich zu einem Lachen. »Nein. Ich bin gerade für eine Zigarette rausgegangen.«
    Und plötzlich spürte

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