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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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in ihr auf.
    »Ich hoffe, Sie rufen nicht an, damit wir zu Ihnen in die Stadt ziehen«, sagte sie, um einen neutralen Tonfall bemüht. »Es hilft Ihnen nicht, wenn Sie uns unter Druck setzen wollen, Mr. Veilleur. So leicht lasse ich mich nicht umstimmen.«
    »Dessen bin ich mir bewusst, Mrs. Nash. Und nennen Sie mich bitte Glaeken. So heiße ich wirklich.«
    Das hatte Sylvia aber nicht vor. Sie wollte diesen Mann nicht mit seinem Vornamen anreden. Also sagte sie gar nichts.
    »Ich wollte Sie zu nichts drängen«, sagte er nach einer Weile. »Ich wollte mich nur erkundigen, wie es Ihnen und Ihrer Familie letzte Nacht ergangen ist.«
    »Bei uns ist alles in Ordnung, vielen Dank.« Das haben wir nicht Ihnen zu verdanken.
    Sie unterdrückte die Versuchung, ihm zu sagen, dass die merkwürdige Anziehung, die der alte Mann auf Jeffy ausübte, den Jungen gestern Abend beinahe das Leben gekostet hätte – und auch das von Ba und ihr eigenes. Wäre Jeffy nicht so auf Glaeken fixiert, dann wäre er gestern Abend nicht davongelaufen. Aber insgeheim wusste sie, dass Glaeken ihr mit der simplen Ermahnung den Wind aus den Segeln nehmen konnte, dass eine gute Mutter jederzeit wissen sollte, wo ihr Kind sich aufhielt. Sie hatte selbst den größten Teil der Nacht damit verbracht, sich dasselbe zu sagen und sich Vorwürfe zu machen, weil sie Jeffy aus den Augen gelassen hatte. Wenn sie auf ihn achtgegeben hätte, wäre Rudy vielleicht noch am Leben und Ba hätte nicht Dutzende hässlicher Wunden im Nacken.
    »Das hier ist ein standfestes altes Haus«, sagte sie. »Und mit den stählernen Sturmschutzgittern, die wir gestern angebracht haben, ist es wie eine Festung.«
    Der Ansturm der letzten Nacht war furchtbar gewesen. Diese Viecher aus dem Loch hatten bis zum Sonnenaufgang die neuen Rollläden attackiert. Sie hatten sich so eingeigelt, dass nur die Stille draußen ihnen verraten hatte, dass es hell geworden war. Sie war wirklich froh, vor allem aber erschöpft, als der Tag anbrach.
    »Gut«, sagte Glaeken. »Es freut mich wirklich, das zu hören. Ich hoffe, Ihre Verteidigung erweist sich auch bei zukünftigen Angriffen als so standhaft. Aber ich habe nicht nur aus diesem Grund angerufen. Ich wollte Sie außerdem wissen lassen, dass Jack, der Mann, der Sie gestern hier eingelassen hat, Ihnen später einen Besuch abstatten wird.«
    »Ich habe Sie gewarnt, mich unter Druck zu setzen.«
    »Keine Angst, Mrs. Nash. Er will nicht zu Ihnen. Er möchte mit Ba sprechen.«
    »Ba? Was will er von Ba?«
    Sie erinnerte sich vage an den drahtigen, dunkelhaarigen Mann, von dem Glaeken redete – ein eher gewöhnlich wirkender Typ. Sie meinte sich daran zu erinnern, wie er und Ba zusammen auf der anderen Seite des Wohnzimmers gestanden und sich leise miteinander unterhalten hatten. Es war so außergewöhnlich, dass Ba mit einem Fremden sprach, dass Sylvia sich gefragt hatte, ob die beiden sich schon früher begegnet waren.
    »Vielleicht sollte Jack das besser selbst erklären. Guten Tag, Mrs. Nash.«
    RADIO WFAN
    DAVE: Unser nächster Anrufer hier im FAN Sportradio ist Rick aus Brooklyn. Was hast du uns zu sagen, Rick?
    RICK: Ja, hi, Dave. Ich wollte nur sagen, dass ich deine Show wirklich toll finde, und ich würde gern darüber reden, dass die Sportkommission alle Spiele bis auf Weiteres abgesagt hat.
    DAVE: Und was ist dagegen einzuwenden, Rick?
    RICK: Das ist den Mets gegenüber unfair. Sie haben diese Saison eine der besten Mannschaften, die sie je hatten. Sie hätten bestimmt den Titel geholt. Ich finde, das ist eine miese Tour. Und weißt du, was da noch …?
    Jack kam am frühen Nachmittag. Sylvia hörte den Wagen in der Einfahrt und sah, wie er aus einem großen schwarzen Auto mit Lackschäden und merkwürdig roten Flecken auf dem Dach und der Fahrertür stieg. Da Ba draußen war, um die Befestigungen zu inspizieren und alle Schwachstellen so weit wie möglich zu verstärken, und da Alan hinten im Haus mit Jeffy Ball spielte, ging sie nach unten, um Jack einzulassen. Er kam aber gar nicht an die Tür. Stattdessen ging er ums Haus herum zu Ba.
    Was lief da zwischen den beiden? Sie unterdrückte die Versuchung, ans Fenster zu schleichen und zu lauschen. Sie würde es schon früh genug erfahren.
    Und tatsächlich führte Ba Jack ein paar Minuten später durch den Hinterausgang herein. Alan rollte hinter ihm her und Jeffy bildete die Nachhut, wobei er seinen Fußball von einer Hand in die andere warf.
    »Hallo, Mrs. Nash.« Jack streckte ihr

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