Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
sie sich von euch zurückziehen. Und ich glaube nicht, dass es das ist, was ihr wollt!“
Jeff mochte zwar oft wie ein Kindskopf erscheinen, aber an dem, was er sagte, war etwas Wahres dran. Gray nickte bedächtig, blickte zum ersten Stock seines Hauses empor und seufzte. Er würde sich daran gewöhnen müssen, dass Liz auch in anderen Umständen ihren Freiraum brauchte, musste einfach darauf vertrauen, dass sie sich an ihn wandte, wenn sie Hilfe benötigte. Von wegen, Vater werden ist nicht schwer!
„Sind sie weg?“ Gemeinsam mit Jennifer lugte Liz um die Ecke, hinein in die Küche. Jeff schenkte sich gerade einen Kaffee ein und nickte. Er hielt die Kaffeekanne in ihre Richtung. „Wollt ihr auch welchen?“
„Nee, lass mal. Mir wäre jetzt ein Tee lieber.“
„Ja. Mir auch“, stimmte Jennifer zu.
Wusste er es doch. Sie taten von ganz allein das Richtige. Dann beobachtete Jeff, wie seine Schwägerin den Wasserkocher aufsetzte und zwei Tassen mit Teebeuteln versah. „Sie nerven euch“, stellte er fest und nippte lächelnd an seiner Tasse.
„Oh ja! Gewaltig.“ Jennifer nickte eifrig.
„Gray übertreibt seine Fürsorge.“
„Chris ist sogar noch schlimmer!“, behauptete Jennifer, und Liz schnaufte nur. Als hätte sie es mit Gray so viel leichter. Sie würde Stein und Bein darauf schwören, dass genau das Gegenteil der Fall war.
Nachdem das Wasser kochte, goss Liz es in die beiden Tassen und reichte eine davon Jennifer. Sie brauchten Ruhe. Nicht, um sich zu erholen, sondern Ruhe vor ihren überfürsorglichen Männern.
Eine halbe Stunde später schaute Jeff nach ihnen und fand beide im Schatten schlafend auf den Liegen. Gewohnheitsmäßig überprüfte er Türen und Fenster, bevor er Terence im Arbeitszimmer Gesellschaft leistete.
Zwar hatten sie alle Geiselnehmer ausschalten oder gefangen nehmen können. Die undichte Stelle war ihnen jedoch noch immer nicht bekannt. Mehrere Leute werteten die sichergestellten Unterlagen und Dateien aus, um eine Spur - so winzig die vielleicht auch sein mochte - zu finden.
Bis auf den letzten Schnipsel Papier hatten sie alles aus dem alten Zementwerk sowie den Apartments der gefangenen und getöteten Geiselnehmer eingesammelt. Und die Auswertung hielt an. Niemand wusste, wie lange sie brauchen würden, ehe der entscheidende Hinweis gefunden wurde. Es war eine zermürbende Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen.
Wenn wenigstens aus den Gefangenen Informationen herauszuholen wären. Aber nein. Soweit Jeff wusste, stellten die sich taub, blind und stumm. Kein wirklich guter Ansatz, um an Informationen zu kommen.
Terence saß am Schreibtisch und starrte brütend auf die Akten vor sich.
„Und? Kommst du voran?“
„Nein, kein bisschen. Nicht einer der Mitarbeiter, die Zugriff auf die Unterlagen haben, hat Dreck am Stecken, ganz zu schweigen von mehreren hunderttausend Dollar auf dem Konto.“
„Vielleicht ist es ein Verwandter.“
„Die können unmöglich an die Daten kommen.“
„Vielleicht doch“, Jeff fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und stieß einen Seufzer aus, der aus seinem tiefsten Inneren zu kommen schien. „Wir müssen endlich was finden, damit die Agents und ihre Familien endgültig in Sicherheit sind. Irgendeine Spur müssen sie doch hinterlassen haben.“
„Wenn die Leute, die ihr mitgebracht habt, endlich reden würden, von wem die Unterlagen abgekauft wurden, hätte der Spuk ein Ende.“
„Vielleicht sollten wir die Vernehmung übernehmen. Wir würden es sicher aus ihnen herausbekommen.“
„Gray hat doch schon versucht, an sie ranzukommen und kein Glück gehabt. Townsend lässt uns nicht zu ihnen, aus Angst, wir würden es möglicherweise übertreiben. Alle aktiven TDAs wollen denen ans Leder und Townsend hält sie zurück. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als weiterzusuchen wie bisher“, seufzte Terence und beugte sich wieder über die Akten. Gemeinsam durchstöberten sie nun schon zum wahrscheinlich hundertsten Mal die Unterlagen, auf der Suche nach Hinweisen. Irgendetwas. Einem klitzekleinen Anhaltspunkt.
17. Kapitel
„Es ist ja nicht so, dass es mir bei Liz und Gray nicht gefällt, Chris. Aber sollten wir nicht langsam mal wieder nach Hause? Ich glaube nicht, uns droht noch irgendeine Gefahr.“ Jennifer schmiegte sich in die Arme ihres Mannes. Auf die Terrasse hatte sie ihn gelockt, in der Hoffnung ihn diesmal zu überzeugen. In den letzten Wochen versuchte sie ihn immer wieder zu überreden,
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