Widerstand zwecklos - Der Liebe erlegen (German Edition)
ist koffeinfreier. Und der hier ist definitiv keiner.“
Sie atmete tief ein, um ihrem Unmut Luft zu machen und wurde von Betty mit einem einzigen Blick davon abgehalten. Betty schaffte es noch immer ohne Probleme, dass Liz sich wie ein Kind fühlte. Ein Kind, das nicht wusste, was es tat. Langsam atmete Liz aus und nahm stattdessen die gleiche Haltung ein wie Jennifer.
Das war absurd. Sie hatten die schwierigsten Missionen überstanden und konnten sich nicht gegen ihre Familien durchsetzen? Sie schienen sich alle gegen sie verbündet zu haben. Die nächsten Monate würden wahrscheinlich die Hölle werden ...
Als ihre Familien nach einiger Zeit schließlich aufbrachen, atmeten beide Frauen erleichtert auf. Nach einer raschen Verabschiedung verzogen sie sich eilig in die Küche.
„Nun mach schon!“, trieb Jennifer Liz zur Eile an.
„Ich hab auch nur zwei Hände! Wenn’s dir nicht schnell genug geht, gieß dir deinen Kaffee doch selbst ein.“
„Ist ja schon gut! Nur beeil dich, bevor sie zurückkommen, sonst können wir den Kaffee vergessen.“ Während Liz den Kaffee in die Tassen füllte, kippte Jennifer in jede einen Schluck Milch. Dann schnappten sie sich die Becher von der Anrichte und verschwanden auf die Terrasse, raus aus Grays und Chris’ näherem Umfeld.
Um den größtmöglichen Abstand zwischen sich und ihren Männern zu schaffen, gingen sie um den Pool herum und setzten sich auf die Liegen.
„Das habe ich jetzt gebraucht“, seufzte Liz, nachdem sie den ersten Schluck getrunken hatte. Entspannt lehnte sie sich zurück, rieb über den Verband an ihrem Bein und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Und ich erst! Das ist die erste Tasse seit Tagen. Chris passt auf wie ein Schießhund.“
„Du weißt, dass sie uns in den Wahnsinn treiben werden mit ihrer übertriebenen Fürsorge, oder?“
„Sehr wahrscheinlich. Aber da müssen wir jetzt wohl durch.“
Als Antwort schnaufte Liz nur laut vernehmlich. Dann wies sie mit ihrem Kopf in Richtung Tür und nahm schnell einen weiteren Schluck, bevor Gray ihr die Tasse wieder wegnehmen konnte. Hastig leerte Jennifer ihren Becher in wenigen Zügen, unentwegt den Blick auf Chris gerichtet, der eilig den Pool umrundete und auf sie zustrebte.
„Das darf doch nicht wahr sein! Kaum dreht man euch den Rücken zu und schon macht ihr wieder Unsinn“, beschwerte sich Chris und griff nach der Tasse, die Jennifer in ihren Händen hielt. Tadelnd sah er sie an, als er feststellte, dass diese inzwischen leer war.
„Vielleicht sollte ich Betty fragen, ob sie eine Weile bei uns bleibt“, überlegte Gray laut. Sie würde den beiden sicher Herr werden. Es war ihm nicht verborgen geblieben, wie Harolds Haushälterin Liz mit einem einzigen Blick von weiterem Widerspruch abhielt.
„Wag dich das ja nicht!“, drohte Liz und stand auf. Sie mochte Betty wirklich sehr, aber ihr ehemaliges Kindermädchen konnte ebenso zur Plage werden, wenn sie es darauf anlegte.
„Himmel, Liz, ihr seid schwanger!“
„Es ist ja nicht so, als würden wir das nicht wissen, Gray. Uns geht es gut. Wirklich. Wir sind einfach nur schwanger, keine Invaliden. Das sollte doch selbst in eure Schädel irgendwann reingehen.“
„Trotzdem muss man auf euch aufpassen und euch bremsen, ganz besonders dich.“ Da war sie wieder, seine übermäßige Sorge, das Gluckengehabe, das er einfach nicht abstellen konnte. Liz schüttelte den Kopf, seufzte resigniert und stemmte sich von der Liege hoch. Sie würde sich im Schlafzimmer verbarrikadieren, vielleicht würde sie dort ihre Ruhe finden. Jennifer schlängelte sich an Chris vorbei und lief ihrer Freundin hinterher, die langsam, das linke Bein leicht nachziehend, am Pool vorbei ging. Hilflos sahen die Männer ihnen nach.
„Ihr beide behandelt sie wie unmündige Kinder.“ Ungläubig schüttelte Jeff den Kopf und gesellte sich zu seinem Bruder und dessen Freund.
„Ich mache mir einfach Sorgen um Liz“, wandte Gray ein.
„Mit Sorge hat das nichts mehr zu tun, Alter! Du engst sie ein, bevormundest sie, machst deine Frau wahnsinnig.“
„Aber wir wollen doch nur das Beste für sie“, meinte Chris.
„Sicher. Und auch vollkommen verständlich. Aber lasst sie einfach machen. Liz und Jennifer werden von ganz allein das Richtige für sich und die Babys tun. Sie sind erwachsen, keine hirnlosen Teenager, die Führung bedürfen. Je mehr ihr sie bedrängt, bemuttert und um sie herumflattert wie aufgescheuchte Hühner, desto mehr werden
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