Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
gratulierte ihm ebenfalls, klopfte ihm väterlich auf die Schulter und hieß ihn in der Familie willkommen.
„Das wird aber auch Zeit, Jennifer! Wie lange predige ich nun schon, du sollst dir einen netten Mann suchen und eine Familie gründen?“ Mit erhobenem Zeigefinger fuchtelte Jennys Mutter, Claire, vor dem Gesicht ihrer Tochter herum und lachte dabei fröhlich, ehe sie die sprachlose Braut an sich drückte. „Ich nehme mal an, der junge Mann hinter dir ist Chris?“ Rasch wurde auch er von seiner Schwiegermutter umarmt, geherzt und dann an den Rest der Gäste weitergereicht.
Eine scheinbare Ewigkeit dauerte es, bevor der Ansturm der Gratulanten endlich nachließ und Liz und Jennifer sich unbemerkt in die Küche zurückziehen konnten.
„Als wäre dieser Tag nicht schon katastrophal genug verlaufen. Musste Jeff zur Krönung des Ganzen auch noch unsere Familien hier anschleppen?“ Wütend schwor Liz bittere Rache an ihrem Schwager: „Das wird er mir büßen!“
„Aber erst, wenn ich mit ihm fertig bin!“
„Warum greifen wir ihn uns nicht gemeinsam? Auf diese Weise brauch keine von uns beiden zu warten.“
„Gute Idee! Sobald unsere Leute verschwunden sind, kann er was erleben. Und ich werde ihm ganz sicher nicht nur das Gesicht in die Erde drücken. So was wie in Honig wälzen und ihn dann auf einen Ameisenhaufen setzen, wäre eher das, was mir vorschwebt.“
„In Honig? Das ist noch viel zu freundlich! Aber, du glaubst doch nicht etwa im Ernst, deine und meine Leute werden sich so schnell wieder aus dem Staub machen, oder? Mein Vater bearbeitet mich seit Monaten, um nicht zu sagen seit Jahren, ich solle endlich heiraten und sesshaft werden. Da wird er es sich nicht nehmen lassen, diesen Moment auszukosten“, prophezeite Liz ihrer Freundin düster, lehnte sich rückwärts gegen eine der Arbeitsplatten und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Was glaubst du, wie lange meine Mutter mir damit schon in den Ohren liegt? Wann immer ich sie sehe, fängt sie über kurz oder lang mit dem Thema Heirat an. Und mein Vater ist fast noch schlimmer! Schade, dass er nicht gerade im Ausland ist. So wären mir wenigstens seine Na-endlich-wird-aber-auch-Zeit- Kommentare erspart geblieben.“
Finster starrten sie auf den Boden, in dumpfem Schweigen versunken. Als sie Schritte hörten, schauten sie wieder auf. Liz rollte genervt die Augen, als sie John im Durchgang entdeckte und ahnte, weswegen er ihr gefolgt war.
„Na, Schwesterchen? Schön zu sehen, dass du endlich zur Vernunft gekommen bist.“ Ihr Bruder freute sich sichtlich. „Kannst du dir vorstellen, wie sehr Dad sich gefreut hat, als Jeff anrief und uns zu eurer kleinen Hochzeitsfeier einlud? Er war richtig aus dem Häuschen deswegen, vor allem, weil es ausgerechnet Gray ist, den du dir ausgesucht hast.“
„Ich mir ...? Na wenigstens einer, der über die Hochzeit glücklich ist … oder besser gesagt zwei!“, konterte sie ihrem Bruder.
Irritiert schaute John zwischen den beiden Frauen hin und her. Dann glaubte er den Grund für ihre Missmutigkeit zu kennen. „Jetzt sag nicht, du bist schwanger? Habt ihr deswegen so übereilt geheiratet?“, erkundigte er sich und lachte leise bei dem Gedanken. Seine kleine Schwester wurde also Mutter!
Genau in dem Moment kam Annie dazu. Ihr freudestrahlendes Gesicht sprach Bände. Natürlich hatte sie Johns letzte Bemerkungen gehört. Mit einem Jauchzen lief sie auf Liz zu und umarmte ihre Schwägerin stürmisch. „Ein Baby? Aaaaah ...“, quietschte sie erfreut, hüpfte auf der Stelle auf und ab wie ein Gummiball und strahlte übers ganze Gesicht. „Du bekommst ein Baby!“ Wie ein Wirbelwind fuhr sie herum und verschwand wieder, ehe Liz die Situation richtig stellen konnte.
„Ganz toll, John! Du bist doch so was von blöd!“, meinte sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme. Am liebsten hätte sie ihrem Bruder einen Tritt verpasst, für den Bärendienst, den er ihr erwies. „Wirklich prima! Gleich denken alle, dass ich ein Kind erwarte, obwohl es gar nicht an dem ist. Dankeschön, du Vollidiot!“ Mit verkniffenem Gesicht wartete sie auf den erneuten Ansturm der Gratulanten, der gleich erfolgen musste. Nicht genug, dass alle sich bereits einmal an diesem Tag auf sie gestürzt hatten, nein, innerhalb kürzester Zeit würden sie es nochmals tun.
„Ich kann doch nichts dafür! Es war doch nur eine Vermutung. Annie hat wohl nur das eine Wort gehört. Du weißt doch, wie vernarrt sie in Kinder ist“,
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