Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
an den Knöcheln gekreuzt. Liz’ Füße wippten leicht im Takt der Musik und hin und wieder wackelte sie mit den Zehen.
Irgendwie süß , dachte er. Süß? Jeff blickte ihr wieder ins Gesicht und korrigierte sich in Gedanken. Liz war nicht nur irgendwie süß. Kurz und knapp zusammengefasst: Sie war der Wahnsinn! An ihr stimmte einfach alles. Und er beneidete Gray um sein Glück, dieses Juwel gefunden zu haben. Zwar hatte er am Tag zuvor noch ein schlechtes Gewissen gehabt, als er ihren verlorenen Blick im Amtszimmer des Friedensrichters sah. Jeff war sich jedoch absolut sicher, Liz und Gray gehörten zusammen. Die beiden ergänzten sich perfekt. Schmunzelnd dachte Jeff, wie interessant es sein würde zu beobachten, wie sich ihre Beziehung zueinander entwickelte.
Ein tonloser Seufzer entschlüpfte Jeffs Brust. Durch die dunkel getönten Gläser seiner Sonnenbrille starrte er in den wolkenlosen Himmel und ließ seinen Gedanken freien Lauf. Irgendwann würde auch er die Frau finden, die ihn genauso um den Verstand brachte, wie Liz es mit seinem Bruder tat. Eigentlich sollte er davor Angst haben, richtig Schiss sogar. Aber so war es nicht. Überhaupt nicht!
Hatte er etwa den Punkt im Leben erreicht, an dem er seines lockeren Lebenswandels überdrüssig wurde? Suchte er nach etwas Dauerhaftem? Jeff wusste es nicht, und er beschloss, sich einfach überraschen zu lassen, was die Zeit mit sich brachte. Aber er wollte verdammt sein, wenn er nicht auch irgendwann die Frau finden würde, die für ihn das Glück auf Erden bedeutete, so wie Liz für seinen Bruder.
Die Haustür schloss sich hörbar. Anscheinend war Gray von seinen Besorgungen zurück.
Jeff sah hinüber zu Liz. Ihre Füße wippten nicht mehr im Takt der Musik, ihre Augen waren geschlossen und ihr Atem ging tief und gleichmäßig. Sie schlief. Er erhob sich vom Liegestuhl und ging seinem Bruder entgegen. In der Küche stoppte er abrupt.
„Hey, was ist das denn? Ich dachte du wolltest einen Freund für Furball besorgen?“ Er sah auf die zwei Hunde, die brav zu Grays beiden Seiten saßen. Seine fragend hochgezogenen Augenbrauen berührten fast Jeffs Haaransatz.
„Wollte ich auch. Aber das Tierheim wollten sie nur zusammen vermitteln. Also hab ich eben zwei genommen. Platz ist ja mehr als genug vorhanden. Ich war mir sicher, der Kater verträgt sich mit den beiden.“
„Na, wenigstens hast du dir meinen Ratschlag zu Herzen genommen und einen Schäferhund besorgt. Was ist denn der andere für eine Rasse?“
„So genau weiß das keiner. Eine Spezialmischung sozusagen.“
Jeff ging in die Hocke und streichelte gleichzeitig beide Tiere. Auf keinen Fall sollte sich einer der Hunde benachteiligt fühlen.
„Und wie heißen sie?“
„Der kleine, freche mit dem dunkelbraunen Fell heißt Lucky und der Schäferhund Nero.“ Dann wechselte er das Thema. „Schläft Liz immer noch?“
„Sie schläft wieder. Diesmal draußen auf der Terrasse. Wir haben vorhin was gegessen, danach ist sie wieder eingeschlafen“, lieferte er seinem Bruder Bericht ab. „Hast du denn wenigstens gleich Futter mitgebracht?“
„Natürlich! Es ist noch draußen im Auto. Hilfst du mir, es reinzubringen? Es dürfte die nächsten zwei Wochen reichen.“
„Bis zum nächsten Winter meinst du sicher!“ Jeff wunderte sich nicht wirklich über den Packen Fleisch und die Massen an Trocken- und Dosenfutter, die da im Kofferraum des Wagens aufgestapelt lagen. So war sein Bruder eben. Wenn er etwas anpackte, dann aber richtig. Gemeinsam schleppten sie den Futtervorrat ins Haus, bis in die Küche. Als sie Liz erschrocken aufschreien hörten, ließen sie die Tüten auf die Anrichte fallen und liefen zu ihr.
Liz saß auf den terrakottafarbenen Natursteinplatten der Terrasse und sah ungläubig von einem Hund zum anderen. Vor Schreck war sie vom Liegestuhl gekippt. Freudig hechelnd thronte Lucky auf ihrem Schoß und Nero saß direkt neben ihr, Liz immer wieder mit seiner Nase gegen den Oberarm anstupsend.
„Sind die beiden etwa das, was Gray besorgen wollte, Jeff?“, fragte sie neugierig, nachdem sie sich vom ersten Schrecken erholt hatte.
„Sieht ganz danach aus“, bestätigte er ihr leise lachend.
„Hast du vergessen, Gray, ich habe einen Kater? Er verträgt sich nicht mit jedem Hund so wie mit Brutus. Furball wird nicht erfreut darüber sein, plötzlich mit zwei ihm völlig fremden Hunden konfrontiert zu werden.“
„Ich habe sie doch extra für ihn geholt, damit er jemanden zum
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