Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
ich etwa? Schließlich hatten wir sehr gute Gründe für unser Handeln. Sie verhalten sich genau so wie erwartet, sollten wir uns auf sie einlassen.“
„Reib’ mir ruhig unter die Nase, dass du mal wieder Recht hattest!“, mokierte sich Liz, zuckte dann jedoch mit den Schultern. Wo ihre Freundin Recht hatte, hatte sie nun mal Recht. „Kommst du mit?“, fragte sie im nächsten Moment, ohne jegliche Erklärung wohin. Aber die benötigte Jennifer auch gar nicht. Sie wusste auch so, worauf ihre Freundin hinaus wollte.
„Natürlich! Aber wir haben kein Auto“, gab sie zu bedenken. „Wie sollen wir Brutus und Furball transportieren? Und ich glaube kaum, Gray borgt uns den BMW, nachdem wir seinen Mercedes weichgeklopft haben.“
„Das braucht er auch nicht. Wenn wir weg sind, werden sie uns die beiden innerhalb kürzester Zeit freiwillig hinterherschicken und unsere Sachen dazu. Wir müssen nur aus ihrer Reichweite verschwinden und genügend Zeit haben, um den Boss zu bearbeiten, damit er seinen Befehl zurücknimmt.“
„Und wie willst du hier wegkommen? Trampen?“
„Quatsch!“ Liz rollte die Augen und schüttelte den Kopf, weil Jennifer nicht an die naheliegendste Lösung dachte. „Ich werde mir natürlich die Schlüssel von Jeffs Harley ausborgen. Die stecken nämlich gut erreichbar in seiner Jackentasche.“
„Meinst du nicht, sie werden Verdacht schöpfen, wenn wir uns hier oben verbarrikadieren und sie wie die Pest meiden?“
„Hm …“ Liz verschränkte die Arme vor der Brust, schürzte die Lippen und starrte einen Augenblick lang auf den beigen Teppich, in dessen dickem Flor ihre Füße versanken, und überlegte. Dann schaute sie wieder auf und lächelte. „Wir werden sie einfach in Sicherheit wiegen. In den ersten paar Stunden geben wir uns reserviert und lassen ihnen gerade so viel Freundlichkeit zukommen, damit sie keinen Verdacht schöpfen, wir könnten etwas im Schilde führen. Gegen Abend tauen wir dann weiter auf und innerhalb kürzester Zeit ist jeglicher Argwohn bei ihnen verschwunden, wenn denn überhaupt einer vorhanden war. Und sobald sie schlafen, machen wir uns auf die Socken.“
„Hoffentlich erwarten sie nicht etwas in der Art von uns. Sonst werden wir wohl doch bleiben müssen, bis der Arzt sein Okay gibt.“
„Darauf werden wir es wohl ankommen lassen müssen“, meinte sie schulterzuckend, zog die obere Schublade der Kommode auf, fischte frische Unterwäsche heraus und drehte sich wieder zu Jennifer um. „Was hältst du davon, jetzt runter zu gehen und etwas zum Mittag zu essen? Vielleicht komme ich ja auch gleich an den Schlüssel.“
Rasch verließen die Männer ihren „Horchposten“, liefen schleunigst die Stufen hinab und setzten sich in den Garten.
„Sie wollen meine Harley klauen. Mach was dagegen!“, forderte Jeff seinen Bruder flüsternd auf.
„Keine Bange! Deinem Motorrad passiert schon nichts“, versprach er ihm.
„Was meinte Jennifer eigentlich damit, als sie sagte, der Arzt müsse sein Okay geben?“
Früher oder später würde Jeff es sowieso erfahren, also konnte er es ihm auch gleich erzählen, entschied Gray. „Liz und Jennifer haben bei ihrem letzten Job beide ziemliche Verletzungen davongetragen, unter anderem Rippenprellungen. Und da ich verhindern wollte, dass ihre Familien davon erfahren, habe ich sie einfach bei mir einquartiert, bis es ihnen besser geht. Ich habe sie natürlich nicht gefragt, ob sie das wollen, schließlich wurde es von Townsend genehmigt und abgesegnet“, fasste er in wenigen Sätzen die Vorkommnisse zusammen, die zum Aufenthalt der Frauen in seinem Haus führten.
„Ja klar, wenn Townsend das Ganze absegnet, muss natürlich niemand weiter gefragt werden. Willkommen im Mittelalter! Das ist ‘ne absolut schräge Nummer von dir! Aber noch mal zu Townsend. Und überhaupt: Was für einen Job machen die beiden denn genau?“, wollte Jeff wissen und sah von seinem Bruder zu dessen Freund.
„Exakt den gleichen, den Chris und ich gemacht haben und den du noch machst.“
„Du machst Witze! Sie sind in einer von Townsends Spezialeinheiten?“ Ungläubig schaute er von einem zum anderen.
„Nicht bei irgendeiner. Sie sind in der besten, nämlich in der Einheit, in der du auch bist. Ihr seid Kollegen!“
„Beim Dutzend ?“ Jeffs Augen wurden kugelrund und seine Kinnlade klappte herunter. Fassungslos starrte er seinen Bruder für einen Moment an, bevor er von ihm wissen wollte: „Wie ist denn das
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