Wie angelt man sich einen Daemon
ich während der letzten Monate so oft nicht da war und mich ganz auf meine Kampagne konzentriert habe. Und weil ich weiß, dass ich in nächster Zeit noch seltener zu Hause sein werde, nachdem das Ganze jetzt offiziell ist.«
Ich stützte mich auf einen meiner Ellenbogen und richtete mich auf. »Stuart, ich war doch diejenige, die deine Pressekonferenz versäumt hat.«
»Ich weiß«, erwiderte er. »Und deshalb habe ich auch nachgedacht. Wie viele Sonntagnachmittage habe ich versäumt?
Wie viele Essen hast du für mich warm gehalten?« Er zuckte mit den Schultern und sah dabei sowohl jungenhaft als auch ziemlich sexy aus. »Ich wollte, dass du weißt, wie dankbar ich dir bin und wie sehr ich dich liebe.«
»Ich liebe dich auch«, sagte ich. In meinem Inneren fühlte ich mich auf einmal wunderbar warm und kribbelig. »Vielen Dank.«
Er zog mich zu sich, und ich schmiegte mich an ihn. Dann versank ich wieder in Schlaf – in Gedanken bei Stuart und bei Eric. Doch nur die Arme des einen waren fest um mich geschlungen.
Ich musste es Eddie zugutehalten, dass er Eric am nächsten Morgen nicht erwähnte. Er ließ auch kein Wort über meinen Heulanfall fallen, sondern sah mich nur aufmerksam an, als er auf seinem Weg zur Kaffeemaschine an mir vorbeikam. »Alles in Ordnung, Mädchen?«, wollte er wissen.
Ich nickte. »Ja, danke. Alles in Ordnung.«
Er musterte mich noch einen Moment länger, und kurz dachte ich, dass er vielleicht doch noch darüber sprechen wollte. Aber er gab nur ein zufriedenes Grunzen von sich, goss sich die Kaffeetasse voll und verließ wieder die Küche.
Ich ließ mich auf einem der Stühle am Frühstückstisch nieder und überlegte, ob wirklich alles in Ordnung war. Zum Glück wurde ich durch ein Klopfen an der Verandatür von allzu extremer Selbstreflexion abgehalten. Ich hörte, wie Eddie »Es ist offen« brummte, und dann vernahm ich Lauras Schritte. Eilig kam sie zu mir in die Frühstücksecke.
Als sie unter dem Bogen hindurchging, der die Küche von der Frühstücksecke trennt, warf sie mir eine Kusshand zu und schenkte mir ein Lächeln, das sie problemlos auf die Liste der Kandidatinnen für den Titel der Miss America katapultiert hätte.
»Entweder übst du gerade für einen Werbespot«, meinte ich trocken, »oder dein gestriger Abend war ein großer Erfolg.«
»Ich überlasse es deiner Fantasie, dir zu überlegen, was zutrifft.«
»Du weißt, dass ich ziemlich viel Fantasie habe.«
Sie rieb sich genüsslich die Hände. »Dann gib dein Bestes.«
»Laura!«, rief ich gespielt schockiert. »Du wildes Weib, du!«
Sie winkte ab. »Nein, nein, nein. So viel Fantasie auch wieder nicht. Dafür ist er viel zu höflich.« Sie legte eine Hand auf ihr Herz. »Aber er hat mir Rosen mitgebracht, Kate. Und er hat mir die Autotür aufgehalten. Und«, fügte sie hinzu und strahlte mich an, »weißt du, was das Beste war? Er hat nicht den ganzen Abend damit verbracht, nur über sich selbst zu sprechen.«
»Und er ist noch immer Single?«, entgegnete ich und versuchte, nicht zu grinsen. »Was stimmt dann nicht mit dem Guten?«
»Falls er einen Fehler hat, habe ich ihn jedenfalls noch nicht entdecken können.«
»Ich freue mich wirklich für dich«, sagte ich und goss Laura eine Tasse Kaffee ein. »Ich freue mich, dass zumindest eine von uns ihr Liebesleben allmählich wieder in den Griff bekommt.«
Laura wollte etwas sagen, hielt dann aber inne. Sie legte den Kopf zur Seite und sah mich fragend an. Dann drohte sie mir mit dem Zeigefinger. »Nein, nein, nein. So leicht kommst du mir nicht davon. Raus damit! Was ist passiert?«
»Später«, antwortete ich. »Zuerst erzählst du mir mehr über Dr. Love.«
»Nein, jetzt«, insistierte sie. »Oder du wirst kein einziges aufregendes Detail erfahren.«
»Also gut«, gab ich nach. »Aber nur, weil ich dringend alle aufregenden Details wissen will.« Dann holte ich tief Luft und erzählte es ihr. Ich erzählte ihr alles. Von meiner Erkenntnis, dass David wirklich Eric war. Von unserer Auseinandersetzung. Bettys Hinweis, dass Eric eine Affäre gehabt haben könnte, und – ja, auch von unserem neuerlichen Kuss erzählte ich ihr.
»Und dann bist du einfach weggelaufen«, sagte sie. »Mein Gott, Kate.« Sie streckte die Hand aus und nahm die meine. »Diese Woche war wirklich nicht leicht für dich, nicht wahr?«
Ich lachte freudlos. »Könnte man so sagen.«
»Und wie geht es dir jetzt? Ganz ehrlich?«
»Besser als gestern Abend. Falls du es
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