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Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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wissen möchtest – Eddies Schultern sind ziemlich knochig.«
    »Du hättest mich anrufen sollen.«
    »Um dich und Dr. Love zu stören? Das hätte ich nie gemacht.«
    Sie musterte mich aufmerksam. »Wegen so etwas darf man auch das heißeste Date gern unterbrechen. Gut, bei einem früheren Freund, der jetzt im Körper des Chemielehrers deiner Tochter lebt, wäre das etwas anderes gewesen. Aber bei einem früheren Ehemann? Da ist so etwas durchaus erlaubt.«
    Ich presste die Lippen aufeinander, um trotz meiner verwirrten Gefühle nicht loszulachen. »Du bist wirklich verrückt. Das weißt du – oder?«
    »Kannst du dich noch daran erinnern, als ich vorgeschlagen habe, dir zu helfen? Ich meine, mit der ganzen Dämonenrecherche im Internet und so.«
    Ich nickte.
    »Süße, das hätte für dich der erste Hinweis darauf sein sollen, dass ich nicht alle Tassen im Schrank haben kann«, meinte sie lapidar.
    »Nein, das sehe ich anders«, entgegnete ich. »Diese Nachforschungen sind im Grunde kinderleicht. Ich wusste, dass du verrückt sein musst, als du mir das erste Mal angeboten hast, auf Timmy aufzupassen. Weißt du noch?«
    »Oh, ja«, sagte sie und nickte. »Die Wochen der explodierenden Windeln. Du hast recht. Ich muss wirklich verrückt gewesen sein.«
    »Zum Glück bist du verrückt«, erwiderte ich. »Würdest du es sonst mit mir aushalten?«
    »Mir fallen auf der Stelle zwei Vertreter der männlichen Spezies ein, die ziemlich scharf darauf zu sein scheinen, es mit dir auszuhalten«, gab sie zurück. »Obwohl allein David eigentlich schon als zwei zählen sollte. Und dann ist da natürlich auch noch Cutter.«
    »Cutter können wir nicht dazuzählen«, meinte ich lachend.
    »Vertrau mir, Süße«, widersprach sie mit einem weisen Nicken. »Das können wir.«
    »Auf jeden Fall«, sagte ich und wurde wieder ernst, »können wir Eric und David von der Liste streichen. Ich habe David erklärt, dass ich ihn nicht mehr sehen will. Es ist einfach zu unerträglich.«
    »Ich weiß«, antwortete sie. »Obwohl ich es eigentlich nicht weiß. Ich kann es mir nicht einmal vorstellen. Aber ich glaube, du hast die richtige Entscheidung getroffen.«
    »Habe ich das?«, fragte ich. »Wie kann ich mir da sicher sein?«
    »Ich glaube, du musst es einfach in deinem Inneren fühlen.«
    »Und wenn dieses Innere wie betäubt ist?«
    »Oh, Kate«, sagte Laura und drückte meine Hand. »Liebst du Stuart?«
    »Natürlich liebe ich ihn.«
    Sie strich über meinen Ehering. »Hast du diesen Ring je abgelegt, seit du ihm dein Jawort gegeben hast?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Und liebt er dich?«
    Ich lächelte, weil ich an die vergangene Nacht denken musste. Was diese Frage betraf, so hegte ich da wirklich keinen Zweifel.
    »Dann ist doch alles klar, Kate. Eric ist gestorben. Er mag zwar wieder da sein, aber wie er selbst sagt, ist er nicht mehr der Mann, den du geheiratet hast. Es ist nicht mehr dasselbe. Vielleicht kommt dir das nicht so vor, weil du so involviert bist, aber du kannst mir glauben. Diese ganze Situation mit David und Eric ist etwas ganz, ganz anderes.«
    Ich musste lachen. Nicht darüber, wie sie sich ausdrückte, sondern weil sie so recht hatte.
    »Ich… Ich vermisse ihn nur so sehr – weißt du?«
    »Ich weiß, meine Liebe. Und vielleicht kann ja David noch weiterhin Teil deines Lebens sein«, meinte sie, wobei sie den Namen betonte. »Ich weiß es nicht, Kate. Ich weiß es wirklich nicht. Bist du stark genug für so etwas?«
    Ich dachte an Eric, den ich so lange geliebt hatte. Ich dachte an den Mann, der mein Kollege, mein Partner, mein Geliebter und der Vater meiner Tochter gewesen war. Und ich dachte daran, wie er jetzt war. Wie sich seine Hände auf meiner Haut anfühlten. Wie es war, seine Lippen auf den meinen zu spüren. Und wie mein Herz zu rasen begonnen hatte, als er mich an sich gezogen hatte.
    Ich stellte mir vor, ihn auf Schulfesten zu treffen und mit ihm weiterhin am Strand unter einem sternenübersäten Himmel auf Patrouille zu gehen. Und ich stellte mir vor, ihn nie mehr zu berühren.
    »Nein«, sagte ich. »Ich bin nicht stark genug.« Verzweifelt sah ich Laura in die Augen. »Mein Gott, Laura, was soll ich nur tun?«
    Stunden später hing ich dieser Frage noch immer nach. Ich wünschte, ich wäre in der Lage gewesen, mir selbst zu vertrauen. Ich wünschte, ich hätte es geschafft, mich dem Ganzen zu stellen und einen Schwur abzulegen, dass ich genügend Selbstbeherrschung aufbringen würde, um mit David

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