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Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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wie jung Sie in Wahrheit noch sind.«
    »Das beweist, was für ein Tollpatsch ich bin«, entgegnete sie und erzählte von Neuem die Geschichte, wie sie in meinem Garten gestolpert war. Ursprünglich hatten wir zwar vorgehabt, uns etwas Besseres auszudenken, aber Fran und die anderen waren bereits in meinem Haus gewesen und hatten Laura gesehen, als sie mit gebrochenem Arm hereingekommen war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich natürlich schon die Dämonenleiche unter der Plane versteckt, mit der Stuart den Erdhügel vorm Austrocknen geschützt hatte.
    Bei der ersten Gelegenheit hatte ich dann Father Ben angerufen und ihn gebeten, sich um den Leichnam zu kümmern, ehe Stuart nach Hause kam.
    Ich hatte Laura in die Notaufnahme gefahren, während Fran Timmy und Elena zu sich nach Hause gebracht hatte. Zwar war ich nicht froh darüber, dass Laura verletzt worden war, aber ich wusste auch, dass es noch viel schlimmer hätte kommen können. Insgesamt war also alles noch einmal glimpflich verlaufen.
    Während der letzten zwanzig Minuten hatte ich fast überwiegend geschwiegen. Meine bald wieder alleinstehende Freundin, die nun durch die Einnahme von Schmerzmitteln ziemlich guter Dinge war, plauderte angeregt und fröhlich mit dem Arzt über alles Mögliche.
    »Nun«, sagte er schließlich. »Ich glaube, wir sind so weit fertig.«
    »Und was jetzt?«, fragte sie und hob ihren Arm.
    »Ich werde Ihnen die Schwester mit einer Überweisung und einem Rezept für ein Schmerzmittel hereinschicken. Ich möchte, dass Sie in ein paar Tagen Dr. Kline aufsuchen, damit er sich das noch einmal ansieht.« Dann wandte er sich an mich. »Und was ist mit Ihnen?«, sagte er und klopfte mit seinem Finger an seine Schläfe.
    Meine Hand legte sich automatisch auf meine Verletzung. »Das ist nichts weiter.«
    »Sind Sie auch gestolpert und hingefallen?«
    Laura kicherte, was wahrscheinlich auf das Schmerzmittel zurückzuführen war. »Mehr oder weniger«, antwortete sie.
    »Hm.« Schließlich nickte der Arzt. »Sie sollten besser eine Wundsalbe auftragen«, sagte er. »Und vielleicht sollten Sie vorsichtshalber auch gleich noch eine Tetanusspritze bekommen.«
    »Okay. Verstehe. Kein Problem.«
    Er nickte und wandte sich dann zum Gehen. In der Tür blieb er noch einmal stehen und schenkte Laura ein strahlendes Lächeln, das genauso makellos wie sein Arztkittel war. »Lassen Sie mich bitte wissen, wie es Ihnen geht«, sagte er. Dann war er verschwunden.
    Laura stieß einen langen Seufzer aus.
    Ich lachte. »Vorsicht, Laura. Noch bist du nicht geschieden.«
    »Aber kurz davor«, erwiderte sie trocken. »Wir haben die nötigen Papiere eingereicht, und sobald die sechzig Tage vorüber sind, ist es endgültig.«
    Ich runzelte die Stirn und rollte einen Stuhl zu ihr, um mich neben sie zu setzen. »Bist du dir wirklich sicher? Nach all den Jahren? Vielleicht bekommt ihr es doch noch einmal hin.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe sehr lange darüber nachgedacht.« Lässig zuckte sie mit einer Schulter. »Es ist vorbei. Er hatte eine Affäre. Das war es. Da kann ich nicht einfach wieder zur Normalität zurückkehren. Nicht nach so etwas. Ich kann viel verzeihen, aber nicht Betrug. Das geht einfach nicht.«
    »Ich kann dich gut verstehen«, sagte ich. »Ich könnte das auch nicht.«
    Sie fasste sich mit ihrer unverletzten Hand an die Stirn. »Mein Gott, Kate. Wie bin ich nur in eine solche Situation geraten? Wieso zum Teufel finde ich mich auf einmal in einem Krankenhaus wieder und flirte mit einem Arzt?« Sie hielt die Hand hoch, noch ehe ich antworten konnte. »Nein, sag lieber nichts. Ich will gar nicht weiter darüber nachdenken.«
    »Einverstanden«, erwiderte ich, wobei es mir schwerfiel, nicht zu grinsen. »Worüber sollen wir dann sprechen? Vielleicht könnten wir ja eine Wette abschließen, ob Dr. Kline nun süßer oder weniger süß ist als dein Jungspund aus der Notaufnahme.«
    »Er ist mindestens dreißig«, entgegnete Laura.
    »Aha.«
    Sie zeigte mit dem Finger auf mich. »Du musst nett zu mir sein«, erwiderte sie drohend. »Ich kenne alle deine Geheimnisse.«
    »Du hast recht. Jetzt habe ich dich für immer an der Backe.«
    Laura lachte aus vollem Hals. »Ich würde sagen, wir haben einander für immer an der Backe. Wer würde es sonst mit uns aushalten?«
    Ich warf einen Blick auf die Tür. »Dr. Schnuckelspatz wirkte jedenfalls interessiert…«
    Sie versetzte mir mit ihrer freien Hand einen Hieb, und ich sagte nichts mehr.
    »Wechseln

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