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Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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weniger ehrenhaften Jäger nervös, weil er zu viele Fragen stellte. Und sie begannen auf einmal, ihre Dämonen auf ihn zu hetzen.«
    »Wie bitte?« Ich trat auf die Bremse, so dass ein großer Lastwagen hinter mir empört zu hupen begann. Ohne weiter darauf zu achten, beschleunigte ich den Wagen wieder. »Eric hat also geglaubt, dass er verfolgt wurde?«
    »Ja, so lautete zumindest seine Theorie«, erwiderte David.
    »Davon hat er mir nie erzählt«, meinte ich leise. »Und mir ist auch nie irgendetwas aufgefallen.« Auf einmal war mir eiskalt, und mein Magen verkrampfte sich. »Glaubst du, dass er recht hatte?«, wollte ich wissen.
    Er seufzte. »Ich weiß es nicht.«
    »Dann beziehen sich die Briefe also auf das, was er herausgefunden hatte«, gab ich zu bedenken. »Dass seine Nachforschungen gefährlich wurden, dass er glaubte, von Verrätern verfolgt zu werden. Er wollte mich warnen, vorsichtig zu sein, nicht wahr?«
    »Ja, so verstehe ich das jedenfalls«, erklärte David. »Aber inzwischen scheint sich die Spur verflüchtigt zu haben.«
    »Weißt du denn, wer ihn verraten hat?«
    »Nein«, antwortete er. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob Eric es selbst noch herausgefunden hat.«
    »Was würdest du tun, wenn du es erfahren würdest?«, fragte ich.
    »Alles, was nötig ist, um meinen Freund zu rächen«, erklärte er finster.
    Wir sahen uns an, und ich nickte. »Und sonst gibt es nichts?« Ich bog ab und verlangsamte die Geschwindigkeit auf dreißig Kilometer pro Stunde, da wir uns nun in der Schulzone befanden. »Kannst du mir sonst nichts mehr sagen?«
    »Es gibt noch eine Sache«, antwortete er. »Kurz vor seinem Tod erzählte er mir von einer Spur, die er entdeckt hatte.«
    »Eine Spur, die Forza betreffend? Hat er herausgefunden, wer mit den Dämonen im Bunde war?«
    »Ja«, erwiderte er. »Er fand heraus, wer Wilson umgebracht hat.«
    »Wilson?« Ich klammerte mich an das Steuer, da ich plötzlich von großer Trauer ergriffen wurde. Ich weiß nicht, was ich von dem Gespräch mit David erwartet hatte, aber sicher nicht, über Wilsons Tod zu sprechen.
    Wilson Endicott war bis zu jenem Tag Erics und mein alimentatore gewesen, an dem wir die Dämonenjagd aufgegeben hatten. Während Padre Corletti für mich wie ein Vater gewesen war, hatte ich Wilson stets als meinen älteren Bruder betrachtet. Ich hatte ihm hundertprozentig vertraut, ihn zutiefst bewundert und unglaublich vermisst, als er nicht mehr unter uns weilte.
    Damals war ich hochschwanger und Allie einen Tag überfällig, als ich erfuhr, dass Wilson mit dem Wagen von der Straße abgekommen war. Ich hatte stets vermutet, dass sein Tod das Werk von Dämonen gewesen sein musste, doch jetzt fragte ich mich, ob in Wahrheit nicht ein Verräter aus der Forza dahintersteckte.
    »Was hat Eric dir erzählt?«
    »Er erzählte nur, er sei von einer Jägerin kontaktiert worden, die Wilson angeblich kannte. Sie hatte offensichtlich Informationen über seinen Tod, die sie mit jemandem teilen wollte. Anscheinend hatte sie schon recht lange versucht, herauszufinden, wem noch zu trauen war. Dabei war sie auf Eric gestoßen.«
    »Und?«
    Wir standen inzwischen vor der Schule. Offenbar hatte es bereits zum Unterricht geklingelt, denn die Kids eilten vom Schulhof Richtung Eingangstüren. Ich hatte allerdings nicht vor, David aus dem Wagen zu lassen, ehe er mir nicht alles erzählt hatte.
    »Mehr weiß ich nicht. Wilson hatte Eric anscheinend ein paar Dinge geschickt, kurz bevor er ums Leben kam. Bücher und Reliquien und so. Er bat Eric, darauf aufzupassen, bis er ein paar Monate später nach Kalifornien käme, um sie wieder abzuholen. Wie wir wissen, kam es leider nicht mehr dazu.«
    Ich bemühte mich, so ausdruckslos wie möglich dreinzublicken. Eric hatte mir auch von einem Päckchen von Wilson nie etwas erzählt.
    »Jedenfalls«, fuhr David fort, »hatte diese Frau früher einmal zu Wilsons Jägern gehört, und sie wusste, dass er Eric seine Sachen zugeschickt hatte. Sie vermutete, dass sich darin ein Hinweis finden könnte. Ein Hinweis darauf, wer hinter dem Mord an ihm steckte.«
    »Und was befand sich in diesem Päckchen? Hast du es jemals zu Gesicht bekommen?«
    »Nur einmal«, antwortete David. »Es war einfach eine Ansammlung von Dingen. Einige Zeitschriften. Ein Kruzifix. Ein Weihwasserfläschchen. Ein Ring. Ein Skapulier und sogar einige Fotos.« Er lächelte mich an. »Fotos von dir und Eric, die Wilson wohl irgendwann einmal von euch während eurer

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