Wie angelt man sich einen Vampir
Und ich habe Sicherheitsteams, die Tag und Nacht im Einsatz sind. Du bist dort sicher."
„Warum so viele Sicherheitsvorkehrungen?" Er sah weiter aus dem Fenster. „Um mich auch wirklich sicher zu fühlen." „Vor was?" „Das willst du nicht wissen."
„Oh, sehr informativ", murmelte sie.
Roman konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die Lady-Vamps in seinem Zirkel waren zu sehr mit den Versuchen beschäftigt, ihn zu verführen, um je zu zeigen, dass sie sich über ihn ärgerten. Shannas Verhalten war eine erfrischende Abwechslung. Auch wenn er hoffte, dass sie ihren Ärger nicht wieder mit dem Knie an seinem Schritt ausließ. Irgendwie hatte er es geschafft, insgesamt fünfhundertvierundvierzig Jahre zu existieren, ohne diese besondere Art der Folter durchstehen zu müssen. Vampirjäger waren immer gleich auf das Herz aus.
Aber wenn er ehrlich mit sich war, dann berührte Shanna auch sein Herz. Die vertrocknete Hülle in seinem Inneren schlug in einem uralten, ursprünglichen Takt. Besitzen und Beschützen. Er wollte diese Frau. Und er würde seinem alten Feind nicht erlauben, sie zu nehmen oder ihr Leid zuzufügen.
Aber es ging noch viel weiter als das. Er wollte wissen, warum er sie nicht kontrollieren konnte. Sie war eine Herausforderung, der er auch in Gedanken nicht widerstehen konnte. Und offensichtlich fand er sie, wenn man seinen derzeitigen körperlichen Zustand betrachtete, auch körperlich unwiderstehlich.
„Wir sind da, Sir." Laszlo verlangsamte das Tempo und parkte in zweiter Reihe neben einem von Romans eigenen Wagen.
Roman öffnete seine Tür. Er hob Shannas Kopf ein kleines Stück an und glitt darunter hinaus. Sie begann, sich aufzusetzen. „Nein. Bleib unten, bis ich sagen kann, ob es sicher ist."
Sie seufzte frustriert. „Okay."
Roman stieg aus und schloss die Tür, und Laszlo tat es ihm gleich. Er bedeutete dem Chemiker, ihm ein Stück vom Auto weg zu folgen. „Das haben Sie gut gemacht, Laszlo. Vielen Dank."
„Gern geschehen, Sir. Kann ich jetzt zurück ins Labor fahren?"
„Noch nicht. Erst möchte ich, dass Sie hineingehen und alle warnen, dass wir einen sterblichen Gast haben. Wir müssen sie beschützen, aber sie darf auch nicht herausfinden, was wir wirklich sind."
„Darf ich fragen, warum wir das tun, Sir?"
Roman suchte die Straße nach Anzeichen für die Russen ab. „Haben Sie von Ivan Petrovsky, dem Meister des russischen Zirkels, gehört?"
„Oh Gott." Laszlo griff nach einem der letzten zwei Knöpfe seines Laborkittels. „Man sagt, er sei grausam und unbarmherzig."
„Ja. Und aus irgendeinem Grund will er die Zahnärztin umbringen. Aber ich brauche sie auch. Also müssen wir sie in Sicherheit bringen, ohne dass Petrovsky merkt, dass wir es sind, die seine Pläne durchkreuzen."
„Oh je." Laszlo drehte den Knopf wie wild. „Er wäre so wütend. Er ... er könnte uns den Krieg erklären." „Genau. Aber das muss Shanna nicht wissen. Wir halten sie so ahnungslos wie möglich."
„Das könnte schwierig werden, wenn sie in Ihrem Haus wohnt." „Ich weiß, aber wir müssen es versuchen. Und wenn sie zu viel herausfindet, lösche ich ihre Erinnerungen." Als Vorstandvorsitzender einer großen Firma musste Roman sich andauernd anstrengen, um in der Welt der Sterblichen unsichtbar zu bleiben. Gedankenkontrolle und das Löschen von Erinnerungen machten diese Aufgabe um einiges leichter. Leider war er sich überhaupt nicht sicher, ob er Shannas Erinnerungen würde löschen können.
Er erklomm die Vordertreppe zu seinem Stadthaus und gab den Sicherheitscode in das Tastenfeld neben der Tür ein. „Erklären Sie es ihnen so schnell wie möglich."
„Ja, Sir." Laszlo stieß die Tür auf und wurde von einem langen Dolch begrüßt, der auf seinen Hals gerichtet war. „Huch!" Er stolperte zurück, stieß gegen Roman, der ihn auffing, ehe er die Treppe hinunterfallen konnte.
„Entschuldigen Sie, Sir." Connor ließ seinen HighlandDirk zurück in die Scheide gleiten, die an seiner Hüfte hing. „Ich hab' Sie nicht an der Vordertür erwartet."
„Ich bin froh, dass Sie so wachsam sind." Roman schubste Laszlo in die Eingangshalle. „Wir haben einen Gast. Laszlo wird es Ihnen erklären."
Laszlo nickte, und seine Finger suchten wieder nach einem Knopf an seinem Kittel. Connor schloss die Tür.
Roman eilte die Treppe hinunter zurück zum Honda. Er riss die Hintertür auf, nur um wieder Shannas Beretta auf sich gerichtet zu finden.
„Oh, du bist es." Sie seufzte
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