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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Papa!«
    »Ich glaube, es gefällt ihm, wie das klingt«, bekundete Mary Margaret lachend.
    »Andy Hunger«, erklärte Andrew nun; er wollte das Thema offensichtlich auf wichtigere Dinge
    lenken.
    »Du hast immer Hunger«, neckte Gage ihn und zwickte ihm spielerisch in die kleine Nase.
    »Shiam auch Hunger«, fiel Shemaine ein, die dicht neben ihrem Mann stand.
    Der Bräutigam gab ihr einen kurzen, aber aufreizenden Kuß auf die Lippen. »Wird das genügen,
    meine Liebste?«
    Shemaine schlang die Arme um ihren frischgebackenen Ehemann und ihren neuen Sohn, stellte sich
    auf die Zehenspitzen, gab Andrew einen liebevollen Kuß auf die rosige Wange und dann einen sehr
    viel innigeren auf Gages lächelnden Mund. Dennoch
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    wollte ihr dies als Nahrung nicht ausreichend erscheinen, und mit blitzendem Lächeln bemerkte sie:
    »So süß deine Küsse auch sein mögen, mein lieber Ehemann, muß ich darauf bestehen, daß Andrew
    und ich etwas Nährenderes bekommen, damit uns nicht vor Hunger noch schwarz vor Augen wird.«
    Gage lachte und winkte Ramsey herbei. »Meine Familie verlangt nach Futter. Würdest du bitte die
    Kutsche vorfahren, mein guter Mann?«
    »Stehe zu Diensten, Mylord«, erwiderte sein Freund belustigt, machte eine tiefe Verbeugung und ging
    hinaus, um den Wagen zu holen.
    Im Gasthof Wetherburn sprachen sie einem herzhaften Mahl zu, bei dem auch reichlich Getränke und
    die dazugehörigen Trinksprüche nicht fehlten. Aber mit fortschreitender Zeit wuchs in Gage das
    dringliche Verlangen, nach Hause zurückzukehren, und schließlich bat er seine Gäste lachend, sich
    wieder in die Kutsche zu begeben, damit sie zum Boot zurückkamen, bevor es dunkel wurde. Gage,
    der als einziger der Männer wirklich nüchtern geblieben war, lenkte die Kutsche.
    Auf der Rückfahrt mit dem Boot legten sie kurz bei den Fields an, um Andrew abzuliefern. Dort
    konnte der Junge mit Malcolm und Duncan nach Herzenslust spielen, während sein Vater und seine
    neue Mutter das Alleinsein in der Abgeschiedenheit ihres Heims genießen konnten. Nachdem Hannah
    von Gages Heiratsplänen erfahren hatte, hatte sie darauf bestanden, daß Andrew für einige Tage zu
    ihnen kam. Gage hatte das Angebot nur zu gerne angenommen. Als sie sich anschickten, wieder
    aufzubrechen, überreichte Hannah dem frischgetrauten Paar lächelnd einen Korb mit einigen Speisen,
    an denen sie sich später am Abend gütlich tun konnten. Sie ahnte, daß die Zubereitung eines Mahls
    vermutlich als lästig empfunden worden wäre.
    »Damit du zum Essen nicht extra aus dem Bett mußt, denk' ich mir«, murmelte Ramsey dicht hinter
    dem Bräutigam, nachdem Gage Hannah für ihr Hochzeitsgeschenk gedankt hatte. Dann hob der ältere
    Mann mit unschuldiger Miene den Blick zu den roh behauenen Deckenbalken und wippte auf den
    Fersen. »Ich dachte
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    übrigens, daß ich morgen vielleicht zur Arbeit rüberkomme, um ein paar Dinge zu erledigen, solange
    niemand in der Werkstatt ist.«
    Mit einem betont bösen Funkeln in den Augen heftete Gage seinen Blick auf seinen Lieblingstischler
    und zischte ihm leise eine Warnung zu. »Wenn ich in den nächsten Tagen auch nur eine Spur von
    deinem häßlichen Gesicht irgendwo in der Nähe meines Hauses sehe, werde ich ein paar Zielübungen
    machen und dir ein Loch in den Pelz brennen. Falls du's noch nicht mitbekommen haben solltest, mein
    begriffsstutziger Freund, ich will Shemaine in den nächsten Tagen ganz für mich allein haben und
    würde es nicht freundlich aufnehmen, wenn irgendein Simpel sich die Freiheit nähme, uns einen
    Besuch abzustatten. Muß ich mich noch deutlicher ausdrücken?«
    Ramsey rieb sich mehrmals nachdenklich über die Nase und brachte es fertig, ein Grinsen hinter
    seinem buschigen Schnurrbart zu verbergen. »Ich sollte wohl imstande sein, eine Drohung zu
    erkennen, wenn ich eine höre.«
    »Dann besteht ja vielleicht doch noch ein bißchen Hoffnung für dich, alter Mann«, gab Gage mit
    einem amüsierten Knurren zurück.
    Nachdem er sich von den Erwachsenen verabschiedet hatte, zog Gage Andrew liebevoll an sich und
    gab ihm einen Kuß. »Sei ein braver Junge, Andy, und tu, was Mrs. Fields dir sagt«, bat er ihn. »Am
    Montag morgen komme ich wieder her und hole dich ab.«
    Als Gage sich abwandte, um mit Hannah zu sprechen, bückte Shemaine sich und schlang ebenfalls die
    Arme um den Kleinen. Dann seufzte sie übertrieben und sagte: »Ich werde dich vermissen, Andy.«
    Glucksend erwiderte Andrew ihre Umarmung,

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