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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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dir?«
    »Jawohl, Ehemann«, versicherte Shemaine ihm lachend. »Ich habe nur die Ausstattung und Mary
    Margarets Spitzenbesatz an der neuen Bettwäsche bewundert, die sie uns geschenkt hat. Bitte, komm
    noch nicht herein. In ein paar Sekunden darfst du alles sehen.«
    Gage tigerte rastlos im Wohnzimmer auf und ab und versuchte, sich in Geduld zu fassen. Um sich so
    weit, wie er es wagte, für seine Braut bereit zu machen, ohne das Risiko einzugehen, sie allzusehr zu
    erschrecken, streifte er seinen Rock ab, legte sein Wams beiseite, befreite sich von dem steifen Kragen und öffnete die Verschlüsse seines Hemdes. Dann begann er von neuem im Raum auf und ab zu gehen, bis er einige Sekunden später schließlich in einem selten
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    benutzten Schrank nach einer Flasche Madeira suchte, die er dort aufbewahrte. Als er sie endlich
    hinter mehreren anderen Getränken entdeckt hatte, zog er sie hervor, brach das Wachssiegel auf und
    goß einige Schlucke in einen kleinen Becher. Dann kostete er davon, um sich zu versichern, daß der
    Wein würdig war, ihn mit seiner jungen Braut zu teilen.
    Endlich rief Shemaine nach ihm. »Du kannst jetzt hereinkommen, Gage.«
    »Jawohl, meine Liebste... bin gleich da«, erwiderte er und nahm eilig zwei schwere Kristallkelche aus
    dem Schrank; Victoria hatte sie einst als Anfang einer Sammlung erstanden, die sie später zu
    vollenden gehofft hatte. Gage goß ein wenig von dem dunklen Wein in beide Kelche, drückte dann mit
    der Schulter die Türe auf und trat ins Schlafzimmer. Gleich hinter der Schwelle richtete er mit einem
    glücklichen Lächeln den Blick auf seine Braut. Shemaine saß, gegen ein spitzengesäumtes Kissen
    gelehnt, vor dem Kopfbrett in seinem Bett. Angetan mit einer weichen, duftigen Kreation, die mit
    winzigen Biesen und hauchzarter Spitze besetzt war, erschien sie ihm wie der erregend schöne
    Inbegriff all dessen, was jeder Bräutigam sich in seiner Hochzeitsnacht nur erhoffen durfte.
    Gage erinnerte sich seines brennenden Verlangens, sie in Besitz zu nehmen, vor allem, nachdem sie
    ihm ihr Jawort gegeben hatte. Aber trotz der Qualen, die er in ihrer Nähe gelitten hatte, und obwohl er sie mit jeder Faser seines Wesens begehrt hatte, wäre es ihm nicht recht erschienen, ihr die Jungfräulichkeit zu nehmen, solange sie noch seine Dienerin war. Sie sollte nicht das Gefühl haben,
    seinen Forderungen nachgeben zu müssen. Während er sie nun mit Blicken liebkoste, verspürte er eine
    große Dankbarkeit, daß er sie nicht über Gebühr bedrängt hatte. Die Zeit des Wartens war all seine
    fleischlichen Qualen wert gewesen. Sie war seine Braut, seine schöne Braut, und die heutige Nacht
    würde ihnen für alle Zeit als die Nacht in Erinnerung bleiben, in der sie als Mann und Frau
    zusammenkamen.
    »Mary Margaret hat uns diese Bettwäsche zur Hochzeit geschenkt und das alles so arrangiert.«
    Shemaine deutete voller Freude auf die spitzengesäumten Laken und Kopfkissenbezüge und die
    brennenden Kerzen.
    Gage ging um das Bett herum, dorthin, wo Shemaine saß. Dann drückte er ihr mit einem flüchtigen
    Kuß einen der Kelche in die Hand. Während sie von dem Wein kostete, fuhr er bewundernd mit den
    Fingern über die zarte Nadelarbeit; nun fiel ihm auch wieder ein, mit welcher Hast Mary Margaret ihn
    am Morgen vor ihrem Aufbruch nach Williamsburg aus seinem eigenen Schlafzimmer gescheucht
    hatte. Und vorhin war sie dann mit einem geheimnisvollen Lächeln noch einmal schnell im
    Schlafzimmer verschwunden.
    »Die Dame ist das reinste Wunder. Sie steckt wirklich voller Überraschungen«, meinte Gage feixend.
    Shemaine strich mit den Fingern über die Spitze ihres Kragens, um Gages Aufmerksamkeit auf sich zu
    ziehen. »Mary Margaret hat auch mein Nachthemd mit Spitze gesäumt.«
    Gages Augen glühten, während sein Blick sie schier verschlang. Er stellte seinen Kelch beiseite, setzte sich neben sie und hob eine brennende Kerze in die Höhe, um die komplizierte Arbeit zu bewundern.
    »Das ist wunderschön«, flüsterte er, aber sein Blick wurde unwiderstehlich zu der lockenden Fülle
    ihres Busens hinabgezogen. Im Kerzenlicht war der durchscheinende Stoff kaum mehr als ein
    milchiger Nebel über der köstlichen, hellen Vollkommenheit ihrer Brüste. Victoria war sehr mager
    gewesen und hatte bis auf die Monate, in denen sie Andrew genährt hatte, nur einen kleinen Busen
    gehabt. Ansonsten hatte sie sich immer wegen der Zierlichkeit ihres Busens geschämt, obwohl sie ihm
    dadurch

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