Wie Blueten Am Fluss
die Seife und die Handtücher«, bat Gage, der sich vorbeugte, um an ihrem Ohr zu knabbern,
mit heiserer Stimme. »Ich kümmere mich um das Wasser.« Aber er machte keinerlei Anstalten, sich
abzuwenden. Statt dessen setzten seine Hände ihre sanfte Liebkosung fort und öffneten auf ihrem Weg
hinab endgültig das Laken.
Shemaine fing das fallende Tuch auf, wirbelte es herum und hielt
es, ausgebreitet wie riesige Schwingen, hinter sich, bevor sie sich willig der magischen Verführung
seiner Hände unterwarf. Sie bewegten sich mit erfahrener Kühnheit über ihren Leib und waren ganz
auf Inbesitznahme, Erkundung, Liebkosung und Erforschung der geheimsten Stellen aus. Die Wollust,
die er in ihr weckte, ließ sie immer wieder nach Luft schnappen, bis sie dann langsam und mit einem
glückseligen Seufzer wieder ausatmete. Wie eine vom Feuer angelockte Motte folgte sie ihm, während
er langsam rückwärts auf den Hocker zuging. Als er ihn erreichte, ließ er sich auf der Kante des Sitzes nieder. Shemaines Augen brannten vor Leidenschaft, als er sie rittlings auf seine nackten Schenkel zog und behutsam mit seiner pulsierenden Männlichkeit in sie drang. Das Laken flatterte unbeachtet zu Boden, während sie sich ihm erregt entgegenwölbte und ihre Brüste seinen heißen, gierigen Küssen
und der flammenden Hitze seiner Zunge überließ. Seine Hand glitt ihren Rücken hinab, um ihre
Hüften zu umfangen und ihr in den sinnlichen Riten von Liebe und Leidenschaft eine Antwort
abzuverlangen. Mit wachsendem Verlangen drängte sie sich ihm entgegen, bis eine verzehrende
Wonne sie überspülte und ihr ein gutturales Stöhnen entlockte. Auch Gages Atem kam nun in heftigen
Stößen, während er seinem Höhepunkt entgegenflog. Wieder waren sie in einem unendlich köstlichen
Rausch vereint, und es dauerte lange, bis sie in die Wirklichkeit zurückkehrten.
Nachdem die Wogen der Leidenschaft verebbt waren, schmiegte Shemaine sich in die Arme ihres
Mannes und hätte sich am liebsten nie wieder von ihm gelöst. Gage hielt sie fest, liebkoste ihren Mund und küßte sanft ihre Augenlider, während er selbst die samtene Weichheit ihrer Brüste genoß und das köstliche Gefühl, mit dem ihre Wärme seine Männlichkeit umfangen hielt.
Kurz nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, hüllte Gage Shemaine in das Laken, bis es sie wie
ein Kokon umgab. Sie saß auf dem Hocker, hatte den einen Fuß auf eine Sprosse gestellt und den
anderen auf den Sitz hochgezogen, so daß ihr Kinn auf ihrem Knie ruhte. Am Waschständer blieb
Gage stehen, um sich kurz zu säubern, dann machte er sich daran, eimerweise Wasser für ihr Bad
herbeizuholen. Ihr Mann schien, was seine Nacktheit betraf, vollkom—
386
men unbekümmert zu sein, und für Shemaine war die Versuchung, ihn zu betrachten, einfach
überwältigend. Sie sehnte sich danach, ihre Wissenslücken zu füllen, und bemerkte, daß ihre Kenntnis
des männlichen Körpers sich rasch vervollständigte. Trotzdem senkte sie, wann immer er sie ansah,
schnell den Blick, denn sie wollte nicht, daß er ihr lüsternes Interesse bemerkte.
Als der Badezuber gefüllt war, kehrte Gage zu dem Hocker zurück, auf dem seine junge Frau saß. »Ihr
Bad ist bereit, Mylady«, sagte er, nahm ihre Hand und zog sie vom Hocker herunter. »Und Ihr Gemahl
kann es kaum erwarten, es mit Ihnen zu teilen.«
Shemaine blieb stehen, um verlegen das Laken zurechtzuzupfen, aber Gage hielt ihre Hand fest.
»Sie sind bei weitem zu reizvoll, um sich unter einer Decke verstecken zu müssen, Madam. Außerdem
möchte ich Sie ansehen. Verspüren Sie nicht ebenfalls das Verlangen, mich zu betrachten?«
Trotz der tiefen Röte, die sich über ihre Wangen zog, nickte Shemaine. »Ja! Ja, das will ich
tatsächlich.«
»Dann gebe ich dir die Erlaubnis, mich nach Herzenslust anzuschauen«, erwiderte Gage mit
amüsiertem, warmen Tonfall. Schließlich nahm er ihre Hand und ließ sie an seinem festen Körper
hinabgleiten. »Es ist mir eine Freude, mich von dir betasten zu lassen.«
»Und mir ist es eine Freude, es zu tun«, flüsterte Shemaine und spürte den Trommelschlag ihres
eigenen Herzens, während er sie weiter in die Kunst der Liebe einführte.
Sein Flüstern klang heiser und atemlos. »Sehen Sie, Madam? Ich bin Wachs in Ihren Händen.«
»Kein Wachs, möchte ich meinen«, seufzte sie bewundernd, »sondern eher eine mächtige Eiche.«
»Dann komm, kleiner Vogel, und hock dich auf meinen Zweig«, schmeichelte er
Weitere Kostenlose Bücher