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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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reden, wenn Sie das wollen, Mylady. Ich könnt' mir
    außerdem denken, daß sie furchtbar gerne von hier weg käme und eine dicke Börse brauchte, um
    woanders neu anzufangen.«
    »Glaubst du, wir beide brauchen Potts und diese andere Frau, um Shemaine zu töten?« Edith dachte
    daran, wie klein und zierlich sie das Mädchen in Erinnerung hatte. Es erschien ihr unwahrscheinlich,
    daß zwei Meuchelmörder vonnöten sein würden.
    Morrisa zögerte. »Potts hat seine Versuche für meinen Geschmack zu oft verpfuscht und nichts
    erreicht außer einem Loch in seinem eigenen Bauch. Mr. Thornton würde ihn wahrscheinlich
    erschießen, wenn er ihn nur sieht, es sei denn, Potts würde den anderen zuerst töten. Das ist meine
    Hauptsorge - der Mann würde mich bis ans Ende der Welt jagen, um sich zu rächen, wenn wir seinen
    Liebling umbringen. Aber Roxanne Corbin käme, selbst wenn sie entdeckt würde, wohl zumindest
    nahe genug an Sh'maine ran, um
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    sie schwer zu verletzen, und ich glaube, die Chance, obendrein noch eine schwere Börse zu kriegen,
    würde sie mit beiden Händen ergreifen.«
    »Und diese Roxanne Corbin ist die Frau, mit der ich sprechen soll?«
    »Ja, sie wird es schon machen wollen. Sh'maine hat ihr doch den Mann gestohlen, den sie heiraten
    wollte. Nach allem, was ich von dieser kleinen Kröte gehört hab', hat Roxanne sich schon vor
    ungefähr zehn Jahren in diesen Thornton vergafft, 'n paar Leute behaupten, sie hätt' seine Bedürfnisse befriedigt, aber der alte Sam meinte, das stimme nicht, weil sie zu häßlich war' und Mr. Thornton ein Auge auf die Hübschen hätte. Gleich nachdem Thornton seine erste Frau heiratete, ist Roxanne fast
    durchgedreht. Dann wurde seine Missus umgebracht, und haste was, kannste was, führte sie Thornton
    den Haushalt und schmiedete Pläne, ihn zu heiraten.
    Dann kam Sh'maine daher, und dieser Thornton hat nichts Eiligeres zu tun, als den Irentrampel zu
    heiraten. Daraufhin hatte Roxanne natürlich 'ne Mordswut im Bauch; sie war fast geplatzt vor
    Eifersucht. Im Augenblick versucht sie, allen Leuten weiszumachen, Thornton hätt' seine erste Frau
    um die Ecke gebracht, aber ich weiß, daß sie ihn bloß zurückhaben will. Ich kann's in ihren Augen
    sehen, wenn er mit seinem stolzen Gang die Straßen hinuntermarschiert. Sie weiß natürlich nicht, daß
    ich sie beobachte. Roxanne ist so scharf darauf, ihn unter ihre Unterröcke zu kriegen, daß er bloß mit dem Finger zu schnippen braucht', und sie würd' die Röcke hochreißen, weil sie's gar nicht erwarten könnte. Aber Mr. Thornton ist so vernarrt in Sh'maine, daß er weder von diesem pferdegesichtigen
    Weibsbild noch von irgendeiner anderen Frau was wissen will. Ich hab's versucht, ihn zu überreden,
    mit mir nach oben zu kommen, aber er wollte nichts von dem, was ich ihm hätt' geben können.
    Roxanne müßte eigentlich wissen, daß sie nicht den Funken einer Chance hat, solange Sh'maine am
    Leben ist... Ich denk', sie war' mehr als willens, dem Irentrampel das Lebenslicht auszublasen. Wenn
    sie die Sache machen will, würde eine Börse als Dreingabe bestimmt nichts schaden, weil sie dann
    auch ihrem Pa abhauen könnte.«
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    »Du scheinst ja eine Menge über die Leute in diesem Ort zu wissen, Morrisa.«
    Die Hure zuckte die Achseln. »Ein paar von meinen Kunden sind manchmal ziemlich redselig.
    Andererseits kommt mir auch 'ne Menge vor Augen, während ich versuch', Freier zu finden.«
    »Du sagtest, du hättest gesehen, wie Roxanne diesem widerlichen Kümmerling, wie du ihn nanntest,
    etwas angetan hat?«
    »Ich war in der Nacht, als er getötet wurde, in seinem Haus. Sie war tatsächlich schuld. Nicht daß sie selber Hand angelegt hätte, verstehen Sie, aber schuldig ist sie trotzdem.«
    »Wenn sie nicht bereit ist, Shemaine für eine Belohnung zu töten, kann ich sie vielleicht davon
    überzeugen, daß es zu ihrem Vorteil wäre, sich unseren Plänen zu fügen, es sei denn, sie möchte
    wegen Mordes verhaftet werden.«
    »Wie ich schon sagte, Mylady. Roxanne hat es nicht direkt selber getan«, beharrte Morrisa, die diesen
    Punkt nicht genug betonen konnte.
    »Nun, wenn sie dem Mann eine Falle gestellt hat, dann ist sie doch so gut wie schuldig, oder?«
    Morrisa schob den Unterkiefer leicht vor, während sie darüber nachdachte, welche Gefahren es mit
    sich bringen würde, die Tochter des Schmieds zu bedrohen. »Wenn Sie meinen Namen erwähnen,
    Mylady, wird sie mir ihren Hund auf den Pelz hetzen. Wenn der mich

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