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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich, als
    sie sich vorstellte, wie Maurice dem Mädchen edelmütig einen Heiratsantrag machte, obwohl die
    Wahrscheinlichkeit bestand, daß sie das Kind eines anderen Mannes unterm Herzen trug.
    »Ich fürchte, ihre verlorene Unschuld wird nichts ändern. Sie hat meinen Enkel total verhext. Die
    kleine Schlampe hat ihre Krallen in sein Herz gesenkt und mag nicht loslassen.«
    »Nun, ich denk' mir, daß Sh'maine sich da zwischen den beiden entscheiden muß, denn Mr. Thornton
    wird seine Ehefrau nicht kampflos mit einem anderen Mann davonspazieren lassen. Er hat seine erste
    Frau getötet, jedenfalls habe ich das gehört. Wenn er Sh'maine dabei erwischt, wie sie Ihrem Enkel
    schöne Augen macht, bringt er sie vielleicht auch um.«
    »Shemaine ist also verheiratet?« fragte Edith und erhielt ein knappes Nicken zur Antwort. »Vielleicht
    könnte diese Tatsache Maurice von weiteren Schritten abhalten.«
    »Pah! Wenn Ihr Enkel der ist, wo Sh'maine und Mr. Thornton gestern abend gleich hier vor der
    Taverne zur Rede gestellt hat, glaube ich nicht, daß er sie so ohne weiteres aufgeben wird, selbst wenn er weiß, daß sie mit dem Siedler verheiratet ist.«
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    »Wie sehr ich mich danach gesehnt habe, dieses Frauenzimmer tot zu sehen«, klagte Edith. »Wenn ich
    nur endlich die richtige Person fände, die das zuwegebrächte! Der Betreffende könnte ein Vermögen
    verdienen.«
    Morrisa kaute einen Augenblick lang nachdenklich an einem Fingernagel und überlegte, ob sie der
    Frau vertrauen konnte. Wenn die alte Dame versuchte, sie in die Falle zu locken, dann wäre es überaus
    töricht von ihr, vorzuschlagen, sie selbst könne dafür sorgen, daß Shemaine etwas Schreckliches
    zustieß. Andererseits warum sollte Edith du Mercer den ganzen Weg von England in die Kolonien
    zurücklegen, nur um eine Hure in eine Falle zu locken? Der Gedanke war derart weit hergeholt, das er
    geradezu lächerlich wirkte.
    Vom ersten Augenblick ihrer Begegnung an unten in der Taverne war Morrisa klar gewesen, daß diese
    vornehme Dame sehr energisch war und ein klares Ziel vor Augen hatte. Und je länger sie sich
    unterhielten, um so mehr war sie davon überzeugt, daß sie hier keinem unschuldigen Engel
    Gesellschaft leistete. »Also ich kann Ihnen klipp und klar sagen, daß dieser Potts nur darauf brennt,
    Sh'maine die Kehle durchzuschneiden.«
    »Wenn du ihn dazu überreden kannst, Shemaine umzubringen, dann ist auch für dich eine
    beträchtliche Belohnung drin. Wenn du an Bord der London Pride hierhergekommen bist, dann nehme ich an, daß deine Papiere sich im Besitz von...«
    »Von Freida befinden, unserer Madam...«
    »Mit dem Geld, das ich dir zu geben bereit wäre, Morrisa, könntest du dir deine Freiheit erkaufen und
    deine eigenen Mädchen für dich arbeiten lassen, wo immer es dir gefällt. Aber wenn man dich
    erwischt, darfst du von unserer Vereinbarung nichts verlauten lassen. Es wäre ja ohnehin kaum
    denkbar, daß irgend jemand dir Glauben schenkte, aber solltest du mich in die Sache hineinziehen,
    würdest du in Kürze die Bekanntschaft der Hölle machen. Dein Schweigen jedoch würde dir eine noch
    größere Belohnung eintragen, und da du nicht direkt mit der Sache zu tun hättest, könnte ich
    wahrscheinlich veranlassen, daß du deine Freiheit wiedergewinnst.«
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    »Ich weiß, wann ich den Mund halten muß, Mylady. Machen Sie sich da mal keine Sorgen.«
    »Ich habe gleich, als ich dich sah, gedacht, daß wir beide uns verstehen würden.«
    »Es wird nicht schwer für mich sein, Potts zu überreden, Sh'maine zu töten. Er tut alles, was ich von
    ihm verlange. Er wird jedoch auch Mr. Thornton umbringen müssen, um unser beider Haut zu retten,
    nachdem er Sh'maine abgemurkst hat. Danach wird Potts etwas Bares brauchen, damit er über die
    Runden kommt, solange er sich verstecken muß. Er selber ist im Augenblick nämlich blank.«
    »Ich bin bereit, auch ihn zu bezahlen - eine kleine Summe vorher, um ihn zu ermutigen, und eine
    große Belohnung nachher, wenn die Tat getan ist.«
    »Nur für den Fall, daß er nicht mitmacht, wüßte ich wohl noch jemanden, der sich dafür gewinnen
    ließe. Die Frau, die ich meine, würde Sh'maine schon zu ihrem eigenen Vergnügen töten. Sie hat keine
    Ahnung, was ich gesehen hab' oder wieviel ich erraten hab', was sie und einen gewissen widerlichen
    Kümmerling betrifft, der ihretwegen ins Gras beißen mußte. Die Dame ist viel zu hochnäsig, um mit
    mir zu reden. Mit Ihnen aber würde sie sicher

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