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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

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Victoria geheiratet hatte.«
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    Die flachshaarige Frau warf den Kopf in den Nacken, als wolle sie den Gedanken abschütteln. »Aber
    ich habe nicht den Wunsch, deine Ermordung hinauszuzögern, bis Gage zurückkommt. Er könnte
    nämlich versuchen, mich aufzuhalten. Auch Victoria wollte er immer beschützen, der Narr. Ich habe
    die Absicht, deine Leiche so liegenzulassen, daß man ihn für deine Ermordung zur Rechenschaft
    ziehen wird. Nur daß ich diesmal nicht zu seiner Rettung eilen werde. Ich werde ihn mit größtem
    Genuß vom höchsten Galgen baumeln sehen. Er hat mich zu oft abgewiesen. Nach deinem Tod
    werden die Leute im Dorf sicher eher bereit sein, zu glauben, er hätte Victoria getötet. Ja, ich denke, sie werden Gage ziemlich schnell den Prozeß für beide Morde machen.«
    Shemaine versuchte, den Plan der Frau zu durchkreuzen. »In der Hütte sind noch andere Leute,
    Roxanne. Diesmal wird deine List nicht funktionieren.«
    Roxanne lachte höhnisch auf. »Gage war auch in der Hütte, als Victoria über den Bug auf die Felsen
    unten geworfen wurde. Ich wußte, daß die beiden an Tagen, an denen seine Männer nicht hier waren,
    für gewöhnlich zusammen aufs Schiff gingen. Ich habe das Boot meines Vaters im Gebüsch versteckt
    und gewartet, bis ich Gage mit Andrew zur Hütte hinaufgehen sah. Er nahm soviel Rücksicht auf sie,
    daß er für gewöhnlich Andrew versorgte, wann immer ihm das möglich war - damit Victoria mal einen
    freien Tag hatte sozusagen. Nachdem er sie schreien hörte, kam er angerannt, aber es war zu spät.
    Victoria war bereits mausetot, als er aus der Hütte stürmte. Doch das Seltsame daran war, daß sie
    starb, bevor sie auf den Felsen aufschlug. Ihr Hals war gebrochen worden, verstehst du? Genau wie
    beim Samuel Myers, bevor er in den Brunnen geworfen wurde.«
    Shemaine reagierte völlig gelassen, sah ihre Gegnerin nur wachsam an. Sie fragte sich, wieso Roxanne
    die Kraft hatte, so grauenvolle Dinge zu tun, denn die Frau sah nicht übermäßig kräftig aus. »Wie hast du es geschafft, ihnen den Hals zu brechen?«
    Ihre Frage schien Roxanne zu amüsieren. »Genaugenommen bin ich nicht diejenige, die sie getötet
    hat. Ich habe lediglich meinen Freund davon überzeugt, daß Victoria - dieser süße kleine Engel!
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    - versucht habe, mich zu töten. Ich habe meinen Freund hierhergelockt, indem ich ihm sagte, ich
    brauchte jemanden, der mich beschützt, damit ich mit ihr reden kann und sie fragen, warum sie mich
    töten wollte. Um seinetwillen tat ich dann so, als kämpfte ich um mein Leben, nachdem ich sie mir
    gegriffen hatte. Natürlich konnte mein Freund es nicht ertragen, zuzusehen, wie man mir weh tat. Er
    kam aus seinem Versteck heraus und packte sie von hinten. Victoria war so zart, daß er ihr den Hals
    brach, als er ihr nur kräftig den Kopf verdrehte. Dann habe ich ihm gesagt, er solle sie über den Bug
    werfen, damit es wie ein Unfall oder ein Selbstmord aussieht. Er hat auch Samuel Myers für mich
    getötet, nachdem diese kleine Ratte mich verprügelt hat. Was Myers betrifft, war mein Freund
    allerdings bei weitem entschlossener. Schließlich hatte ich die blauen Flecken zum Beweis dafür, daß
    der Mann mich verprügelt hatte.« Roxanne stieß einen Seufzer aus, als hätte sie irgend etwas
    verstimmt. »Für gewöhnlich ist es so einfach, meinen Freund dazu zu bekommen, zu tun, was ich will.
    Ich brauche lediglich zu behaupten, jemand habe mir in irgendeiner Weise etwas angetan, und schon
    ist er zu meiner Rettung da. Aber dich hat er zu sehr ins Herz geschlossen, Shemaine, und weigert
    sich, dir etwas anzutun. Er stellt sich sogar vor, du wärest seine Freundin.«
    »Mein Freund?« Shemaine zog die Stirn kraus.
    »Wirklich, Shemaine, ich habe keine Zeit, dir die Sache in allen Einzelheiten zu erklären. Es würde
    Stunden dauern, um dir begreiflich zu machen, wie sorgsam ich bisher alles geplant habe. Du bist so
    ein einfältiges Geschöpf. Du hast wirklich keine Ahnung, wer es sein könnte, nicht wahr? Ich war
    furchtbar wütend, als es mir nicht gelang, unseren Freund zu bewegen, dich zu töten. Dann machte
    man mir heute nachmittag einen Vorschlag, und in Anbetracht der Eile, mit der die Sache erledigt
    werden muß, habe ich beschlossen, sie selbst in die Hand zu nehmen.« Roxanne bedeutete Shemaine
    mit der Pistole, zum Bug hinaufzugehen. »Ich will das hinter mir haben, bevor Gage zurückkommt.
    Dann werde ich meine Belohnung kassieren und Newportes Newes für

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