Wie Blueten Am Fluss
immer hinter mir lassen.«
»Welche Belohnung?«
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»Ich werde dafür bezahlt, dich zu töten, du Närrin. Da es meinem Freund ja so sehr widerstrebt, dir
etwas anzutun, hätte ich mich wohl schließlich sowieso dazu durchgerungen, dich selbst zu töten. Das
Angebot einer dicken Börse hat mich veranlaßt, es sofort zu tun. Das Geld wird mir viele Dinge
ermöglichen, die ich immer gewollt habe. Vielleicht reise ich sogar nach England oder halt irgendwo
anders hin. Bei der enormen Belohnung, die mich erwartet, wenn ich Erfolg habe, kann ich überall
leben, wo ich will.« Roxanne gestikulierte noch einmal mit der Pistole. »Und jetzt schnell. Tu, was ich dir sage.«
Shemaine schüttelte hartnäckig den Kopf. »Wenn Sie glauben, ich kletterte freiwillig zum Bug hinauf
und lasse mich von Ihnen hinunterstoßen, damit Sie meinem Mann die Schuld in die Schuhe schieben
können, dann sind Sie hier die einfältige Närrin, Roxanne!«
»Geh da rauf, habe ich gesagt!« schrie Roxanne sie an und umklammerte den Kolben der Pistole noch
fester. »Ich kann mit diesem Ding umgehen, also denk' ja nicht, ich würde nicht schießen.«
»Oh, ich bin sicher, daß Sie damit umgehen können, Roxanne«, erwiderte Shemaine. »Sie scheinen
sehr kaltblütig zu sein, wenn es darum geht, sich zu verschaffen, was Sie vom Leben wollen.«
»Ja, das mußte ich auch sein, um das Leben mit meinem Vater zu ertragen«, versetzte Roxanne. »Seit
meine Mutter ihn verließ, bekomme ich jeden Tag zu hören, was für eine abscheuliche Hündin sie war.
Nun, er verdient es, verlassen zu werden, und genau das werde ich auch tun, sobald ich dich getötet
habe...«
»Sie sind stolz auf das, was Sie getan haben, nicht wahr?« unterbrach Shemaine sie. »Sie klingen
richtig angeberisch, wenn Sie von Victorias Tod sprechen und darüber, wie Sie alles geplant haben.
Aber Sie sind nicht ganz so klug, wie Sie glauben, Roxanne. Am Ende wird die Wahrheit ans Licht
kommen.«
Die Frau grinste verschlagen. »Abgesehen von Gage hat mich niemand je verdächtigt. Ich habe mich
gefragt, ob wohl irgend jemand Verdacht schöpfen würde, aber nein. Ich hatte sogar Angst vor dem
Tag, an dem es so ausgesehen hätte, als ob mein Freund dir etwas getan hätte. Ich war sicher, daß die
Leute dann anfangen
würden, mich zu verdächtigen. Schließlich wußte man, daß ich mich mit ihm angefreundet hatte. Es
hätten nur ein paar Leute schlauer sein müssen als die anderen, um zwei und zwei zusammenzuzählen.
Aber ich hatte nichts zu befürchten. Es war immer dieser dämliche Schlammfresser, der versucht hatte,
dich vor aller Augen zu töten.«
Roxanne hob drohend die Pistole; ihre ohnehin nur geringe Geduld hatte sich erschöpft. »Und jetzt da
rüber mit dir, Shemaine, oder dein Leben wird noch in diesem Augenblick enden.«
Ein unmenschliches, wimmerndes Heulen von der Helling ließ Roxanne erschrocken herumfahren.
Shemaine erstickte ein verzweifeltes Aufstöhnen, als ihr endlich klar wurde, wer Roxannes Freund
war. Es war Cain, der Bucklige. Er huschte mit seinem seltsam verzerrten Gang auf Roxanne zu, blieb
dann vor der wütenden Frau stehen und schwenkte mit wildem Gestikulieren die Arme.
»Nach Shamon! Nach Shamon! Nach Shamon!« flehte er in panischer Angst und versuchte, Roxanne
die Pistole zu entreißen.
»Doch Shemaine!« beharrte Roxanne und riß den Arm zurück, so daß er ihn nicht zu fassen bekam.
Mit verzerrtem Gesicht zischte sie ihn an: »Sie hat versucht, mich umzubringen, Cain. Begreifst du
das denn nicht? Aber das ist dir wohl egal, was? Du machst dir nur Sorgen um deine kostbare kleine
Shemaine.«
»Nach Shamon! Nach Shamon!« schluchzte er flehentlich.
»Halt den Mund, du widerlicher, häßlicher Kerl!« fauchte Roxanne. »Sonst haben wir es gleich mit
Mr. Thornton zu tun.«
Dann wandte die Frau sich wieder an Shemaine und fuchtelte noch einmal Richtung Bug. »Geh jetzt
da rauf, du Flittchen! Sonst baller' ich dir da, wo du stehst, ein Loch in den Leib!«
»Du wirst mich tatsächlich hier erschießen müssen, Roxanne. Und wenn du mich auf diese Weise
tötest«, stieß Shemaine hervor, »dann wird es dir schwerfallen, Gage die Schuld zuzuschieben. Es
wird Zeugen in der Hütte geben, die herbeigelaufen kommen, und zweifellos werden diese Leute ihn
in dem Moment aus der Werkstatt treten sehen. Auch sein Vater wird wahrscheinlich herkommen, um
festzustellen, was passiert ist. Er ist nicht so beweglich wie
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Gage,
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