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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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konnten, während ich mir die Ladung der London Pride anschaute.«
    »Man sieht gleich, daß Sie ein sehr talentierter Mann sind, Mr. Thornton«, sagte Shemaine ernsthaft.
    »Ich verstehe nichts vom Schiffbau und ähnlichen Dingen, aber ob ich ein schönes Möbelstück vor
    mir sehe, erkenne ich sehr wohl. Wenn Sie Ihren Kunden ebenso gute Möbel geliefert haben, wie sie
    hier in der Hütte stehen, dann wird Ihre Kundschaft Ihre Handwerkskunst gewiß schmerzlich
    vermissen, wenn Sie beschließen, diesen Zweig Ihres Gewerbes ganz aufzugeben.«
    Nur ein kurzes Zucken der Mundwinkel deutete ein Lächeln an, bevor Gage den Kopf hob, um zu
    lauschen. Das nunmehr leise gewordene Trommeln der Regentropfen auf dem Dach zeigte an, daß das
    Unwetter mit dem heftigen Wolkenbruch seinem Ende entgegenging. »Es hört sich so an, als hätte der
    Sturm seinen Biß verloren. Ich breche lieber auf, solange es etwas ruhiger ist. Durchaus möglich, daß
    das Unwetter von neuem losgeht.«
    »Aber wo soll ich baden?« fragte Shemaine, die natürlich keine Ahnung hatte, wie man sich in dieser
    Hütte ein Bad bereitete. Im Haus ihres Vaters war diese Aufgabe den Dienstboten zugefallen.
    »Ich habe bereits einen Kessel mit Wasser für dich übers Feuer gehängt. Draußen hinter der Veranda
    findest du einen Brunnen, aus dem du dir Wasser hochziehen kannst, falls du noch mehr brauchst. Und
    in der Vorratskammer hängt eine kleine Wanne. Für den Augenblick muß diese Wanne zum Baden
    genügen - und für die Wäsche, die du in der Hütte wäschst. Sobald ich einmal die Zeit

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    dazu finde, werde ich den Vorratsraum zu einem Badezimmer umbauen. Bis dahin müssen wir uns mit
    dem begnügen, was da ist. Solange das Wetter warm genug ist, bade ich in dem Bach, der hier in die
    Bucht mündet. Er ist dir vielleicht auf dem Weg zur Hütte aufgefallen - dort, wo die Bäume stehen.
    Eine Frau wäre dort kaum vor neugierigen Blicken sicher, aber wenn dir der Sinn danach steht,
    würden meine Männer und ich den Anblick gewiß höchst erfreulich finden.«
    »Ich bade im Haus, vielen Dank«, erwiderte Shemaine erschreckt. Abermals stieg ihr Hitze in die
    Wangen.
    Gage akzeptierte ihre Antwort mit einem schwachen Lächeln. »Hannah freut sich immer, wenn ich
    eine Weile bleibe. Du hast also reichlich Zeit, zu baden und dich anzukleiden, während ich fort bin.
    Meine Rückkehr hängt allerdings auch vom Wetter ab.« Dann konfrontierte er sie mit einer
    unerwarteten Frage. »Hast du Angst, allein hierzubleiben?«
    »Heute abend werde ich etwas Ungestörtheit sicher genießen. Wie Sie sich wahrscheinlich vorstellen
    können, war das an Bord der London Pride wahrhaftig ein seltenes Gut.«
    »Sobald ich fort bin, kannst du die Haustür von innen verriegeln«, erklärte er ihr. »Zu dieser
    Vorsichtsmaßnahme würde ich dir dringend raten, nur für den Fall, daß ein Fremder auf die Hütte
    stößt und auf der Suche nach etwas Eßbarem oder Wertvollem herkommt und dich allein hier findet.
    Es würde mir gar nicht gefallen, wenn du mir gestohlen würdest, bevor ich dich jemals mit
    gewaschenem Gesicht gesehen habe.« Abermals ließ die Andeutung eines Lächelns ein wenig von
    seinem Humor ahnen. »Bei meiner Rückkehr werde ich dreimal klopfen, damit du weißt, daß du ohne
    Gefahr die Tür öffnen kannst. Ansonsten solltest du dich besser nicht am Fenster zeigen. Ich hoffe,
    daß ich dir noch vor Ende der Woche zeigen kann, wie man eine Muskete benutzt. Ich bin nicht
    allzuhäufig fort, aber wenn es vorkommt, würdest du dich mit einer Muskete bestimmt sicherer fühlen.
    Man kann nie wissen, ob man nicht vielleicht einem Bären oder einer Wildkatze begegnet...«
    »Oder einem Indianer?« warf sie ein, denn sie hatte unterwegs einige Gerüchte über deren Wildheit
    gehört.
    »Ja, gelegentlich auch einem Indianer«, gab Gage zu. »Aber die sind größtenteils in das Bergland
    jenseits der Alleghenies gezogen. Bei all den Engländern, Deutschen und zählebigen Schotten und
    Iren, die sich hier niedergelassen haben, ist es zu eng geworden für
    sie.«
    Als Shemaine ihm zur Tür nachging, überlegte sie, ob es notwendig war, ihm jetzt schon von Jacob
    Potts und dessen Drohungen zu berichten. Aber er schien ohnehin etwas besorgt zu sein, seit sie von
    Bord der London Pride gegangen waren, und sie wollte ihm keinen Grund geben, sie zurückzugeben.
    Zu einem passenderen Zeitpunkt, überlegte sie, wenn es ihn nicht allzusehr stört.
    Gage, der an der Tür

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