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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

Titel: Wie Blueten Am Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Shemaines Verehrer um Verständnis gebeten. Ihr Wunsch sei, daß
    Shemaine sich darüber klar wurde, welches Leben ihr als Marquise bevorstand. Maurice, der
    Verständnis für ihre Sorgen aufbrachte, hatte in glühenden Worten seine Liebe zu Shemaine bekräftigt
    und versprochen, daß es ihr an nichts mangeln werde. Es war mindestens ein Monat vergangen, bevor
    die O'Hearns schließlich ein Einsehen hatten und Shemaines Beteuerungen, sie würde Maurice über
    alles lieben, Glauben schenkten.
    Das war vor acht Monaten in England gewesen!
    Und jetzt lebte sie auf einem anderen Kontinent und offensichtlich in einer anderen Zeit!
    Wieviel doch geschehen war seit jenem lauen Tag in London, an dem Maurice sie gebeten hatte, seine
    Frau zu werden. Heute war sie keine junge Dame, die ihre Tage in Muße verstreichen ließ, sondern
    eine Vertragsarbeiterin, die ein Siedler gekauft und bezahlt hatte. Ein Siedler, der jeden Penny
    umdrehte und hart arbeitete, um aus sich und seinen Hoffnungen etwas zu machen!
    Shemaine versuchte, ein klares Bild ihres Verlobten heraufzubeschwören. Es dauerte lange, bis ihr
    klar wurde, daß der sonnengebräunte, muskulöse und überaus lebendige Mr. Thornton, den sie
    jedesmal, wenn sie aufblickte, deutlich vor sich sehen konnte, die Schuld daran trug, daß sich einfach kein Bild von den edlen Zügen ihres Verlobten vor ihrem inneren Auge einstellen wollte.
    Gage klappte sein Rechnungsbuch zu, stellte die Feder in das Tintenfaß und stand auf. Dann
    entzündete er eine kleine Kerze und löschte alle übrigen in seinem Arbeitsraum aus. Als er vor dem
    Schaukelstuhl stand, faltete Shemaine das Unterkleid, dessen Saum sie geändert hatte, schnell
    zusammen.
    »Du wirst das hier brauchen, um nach oben zu finden«, sagte er und hielt ihr die brennende Kerze hin.
    »In der Truhe neben dem Bett liegt eine Steppdecke, falls du eine brauchen solltest. Ich habe
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    ein Seil über das Geländer gespannt und eine Plane darüber gehängt, während du in der Küche mit
    dem Abwasch beschäftigt warst. Du brauchst sie jetzt nur noch zuzuziehen.«
    Shemaine dankte ihm, nahm den Kerzenleuchter entgegen und sah verwirrt zu, wie er nach einer
    Laterne griff, ihr eine gute Nacht wünschte und auf sein Schlafzimmer zuging. Da sie sich auf keinen
    Fall der Verlegenheit aussetzen wollte, zuzugeben, daß sie dummerweise vergessen hatte, sich am
    Nachmittag ein Nachtgewand aus Victorias Kommode zu holen, nahm sie die Kleider, die sie geändert
    hatte, und ging auf die hintere Tür zu.
    Gage stand bereits vor seinem Schlafzimmer, als ihm die dürftige Garderobe seiner Dienerin wieder zu
    Bewußtsein kam. Er drehte sich um und sprach sie an. »Es tut mir leid, Shemaine. Ich habe vergessen,
    zu fragen, ob du vielleicht sonst noch etwas aus Victorias Kommode brauchst.«
    »Ein Nachthemd und ein Morgenmantel wären schön, Sir, wenn Sie nichts dagegen haben«, gab sie
    schüchtern zu. »Daran habe ich am Nachmittag nicht gedacht.«
    »Dann komm her und hol sie dir. Du hast keinen Grund, so furchtsam zu sein.« Mit diesen Worten
    wandte er sich ab und trat in sein Schlafzimmer.
    Als Shemaine ebenfalls eintrat, hatte Gage bereits den Deckel der Kommode aufgeklappt und
    begonnen, das Gewünschte zu suchen. Vor ihren Augen schob er ein zerrissenes Nachthemd, das
    relativ weit oben gelegen hatte, beiseite und setzte seine Suche bei den weiter unten liegenden
    Kleidungsstücken fort. Schließlich entschied er sich für ein Gewand, das sie am Nachmittag
    bewundert hatte, weil es in ihren Augen das hübscheste von allen war. Dann wählte er noch ein
    anderes aus, ohne auf seine bessere Qualität und die zierliche Smokarbeit zu achten, fügte den
    einzigen Morgenmantel, der sich in der Truhe befand, hinzu und hielt ihr alle drei Kleidungsstücke
    hin.
    »Aber diese Kleider sind viel zu gut für eine Dienerin«, widersprach Shemaine mit fester Stimme und
    machte keine Anstalten, sie entgegenzunehmen.
    Gage schüttelte den Kopf und zwang sie, die Kleidungsstücke
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    anzunehmen. »Es hat doch keinen Sinn, die Sachen unbenutzt liegen zu lassen, Shemaine.«
    »Sie können Sie für Ihre Frau aufheben, wenn Sie sich wieder verheiraten«, wandte sie ein, das
    Kleiderbündel hilflos an die Brust gepreßt.
    Als erwäge er ihren Vorschlag, legte Gage nachdenklich den Kopf zur Seite und unterzog seine
    Dienerin einer eingehenden Musterung. Dann schien er zu einer Entscheidung gekommen zu sein,
    denn er nickte kurz. »Wenn mir gefällt, wie

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