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Wie Blueten Am Fluss

Wie Blueten Am Fluss

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alter Schlawiner!« kicherte Mary Margaret und tat seine übertriebene Schmeichelei mit einer
    anmutigen Geste ihrer feingliedrigen Hand ab. Dann blickte sie der jüngeren Frau ins Gesicht, lächelte freundlich und umfaßte Shemaines schlanke Hand mit ihrer eigenen. »Es ist mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen, Schätzchen, und wenn es bisher noch kein anderer in diesem Dorf getan
    hat, möchte ich Sie hier herzlich willkommen heißen.«
    »Ich weiß Ihre Freundlichkeit sehr zu schätzen, Madam«, antwortete Shemaine mit absoluter
    Aufrichtigkeit.
    Mary Margaret blickte daraufhin fragend zu dem hochgewachsenen Mann auf, der nun mit seinem
    Sohn in den Armen wieder vor ihr stand. »Hätte ein vornehmer Herr, wie Ihr einer seid, wohl etwas
    dagegen, wenn eine alte Witwe seine Vertragsarbeiterin mitnähme, um ihr einige andere Bewohner
    dieses Dörfchens vorzustellen?«
    Gage legte den Kopf zur Seite und sah die Frau mit erstaunt hochgezogenen Augenbrauen an. Dann
    blickte er schnell die Straße hinunter und entdeckte mehrere unverheiratete junge Männer, die dem
    Mädchen im Alter bei weitem näher waren als er. Obwohl er
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    die ältere Dame von Anfang an ins Herz geschlossen hatte, war er nicht blind für ihre romantischen
    Neigungen. Sie hatte schon mindestens drei Ehen zwischen frisch eingetroffenen Einwanderern
    irischen Stammes und alteingesessenen Bewohnern des Weilers zustandegebracht. Er würde es nicht
    allzu gut aufnehmen, wenn sie irgendeinen dieser jungen Burschen ermutigte, ihm zuzusetzen, daß er
    das Mädchen verkaufte. »Ich lasse Shemaine in Ihrer Obhut, Mary Margaret, aber ich möchte Sie doch
    bitten, nicht hinter meinem Rücken irgendwelche Schelmereien auszuhecken.«
    Die Frau reagierte mit unverhohlen zur Schau gestellter Empörung. »Also, was für eine Schelmerei
    soll das sein, die eine hilflose Witwe, wie ich eine bin, anzustellen vermöchte, Gage Thornton?«
    Er ließ sich jedoch nicht so leicht beschwichtigen. »Sie kennen all die hinterlistigen Schliche einer
    erfahrenen Kupplerin, Mary Margaret, und ich werde nicht tatenlos zusehen, wie Sie irgendeinem
    jungen Burschen den Kopf verdrehen, damit dieser sich für meine Vertragsarbeiterin erwärmt. Kurz,
    ich werde Sie nicht irgendeinem betörten Romeo verkaufen, damit er sie zur Frau nehmen kann. Habe
    ich mich verständlich ausgedrückt?«
    Mary Margaret bezwang den Wunsch, ihre Zufriedenheit mit einem süßen Lächeln zu verraten, und
    hob nur in gespielter Unschuld eine schön geschwungene Braue. »Was sagen Sie da, Mr. Thornton?
    Wollen Sie mich etwa glauben machen, Sie hätten selbst ein Auge auf die Kleine geworfen?«
    Gage hatte alle Mühe, unter dem durchdringenden Blick der Frau nicht die Fassung zu verlieren.
    »Denken Sie, was Sie wollen, Mary Margaret, aber wenn Sie sich meine Freundschaft erhalten
    möchten, geben Sie gut Obacht, wie Sie mit meinem Besitz umgehen.«
    Die ältere Dame neigte huldvoll den Kopf. »Ich habe Ihre Warnung sehr wohl verstanden, Sir. Und ich
    werde besonders gut Obacht geben.«
    »Schön!« Mit einem kurzen Nicken ließ Gage sie stehen und trug Andrew in den Krämerladen.
    Mary Margaret, um deren Lippen ein nachdenkliches Lächeln
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    spielte, drehte sich um, legte ihre zarten Hände auf den Griff ihres Spazierstocks und unterzog
    Shemaine langsam einer genauen Musterung. »Sie sind ein hübsches Ding, soviel steht fest«, bemerkte
    sie schließlich. »Und zweifellos wird die Tatsache, daß Sie einen Platz im Hause Thornton errungen
    haben, Ihnen schon bald den Neid eines jeden jungen Mädchens und jeder unverheirateten Frau hier in
    der Gegend eintragen. Ich kann nur hoffen, daß das Weibervolk nicht mit seiner ganzen Niedertracht
    über Sie herfällt, nachdem Sie sich den schönsten Fisch im Meer geangelt haben. Das ganze letzte Jahr
    haben sie jetzt versucht, diesen schmucken, eleganten Burschen in ihren Netzen einzufangen. Vor
    allem eine gibt es, von der ich Sie gewiß warnen sollte, aber vielleicht sind Sie ihr ja auch bereits
    begegnet.«
    Shemaine, die es sorgsam vermied, in die neugierigen Augen der älteren Frau zu blicken, heuchelte
    Unwissenheit. »Ich bin mir nicht ganz sicher, wen Sie da meinen könnten, Madam.«
    Mary Margaret betrachtete Shemaine mit unverminderter Beharrlichkeit, bis sie deren vorsichtige
    Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. »Ich glaube, Kindchen, daß Sie ein intelligentes Mädchen
    sind und ich Ihnen da nichts zu erklären brauche. Seien Sie auf

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