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Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition)

Titel: Wie Blüten im Wind: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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fernzuhalten. Und was soll’s, wenn sie lachen?
    Die Mittagspause war der reinste Horror. Ich kam in die Mensa und hätte fast gekotzt. Keiner sah mich an. Zach saß mit seinen Barbie- und Kenfreunden zusammen und winkte mich zu sich. Aber das kam gar nicht in Frage, also nahm ich mein Buch und ging raus.
    Und da geschah es, liebes Tagebuch!
    Ich saß gerade im Gras unter dem knorrigen Baum, kaute an meinem Essen und las (Sturmhöhe), als dieses Mädchen einfach zu mir kam und fragte: Kann ich mich zu dir setzen?
    Ich sagte, das wäre gesellschaftlicher Selbstmord, und da lächelte sie. Sie lächelte! Dann setzte sie sich, und wir fingen an zu reden und, liebes Tagebuch, bei uns ist alles gleich!
    Ich will’s nicht beschwören, aber ich glaube, sie will mit mir befreundet sein …
    Ist das cool, oder was?
    Liebes Tagebuch,
    heute hat Lexi bei mir übernachtet. Wir haben madre reingelegt und um elf so getan, als schliefen wir schon, aber danach haben wir uns runter zum Strand geschlichen. Da saßen wir stundenlang und redeten ÜBER ALLES . Sie mag mich, und es ist ihr egal, dass mich sonst keiner leiden kann. Wir werden wie Harry und Hermine sein. Für immer Freunde.
    Liebes Tagebuch,
    Lexi hat mich dazu gebracht, für das Theaterstück an der Schule vorzusprechen. Once Upon a Mattress. Und ICH HAB DIE ROLLE !
    Was würde ich nur ohne sie tun?
    Tod Lymer hat Lexi gebeten, mit ihm zur Schulfete zu gehen. Sie wollte es geheim halten, aber die Highschool ist die reinste Seifenoper, da kann niemand was geheim halten. Außerdem wollte Haley, dass ich es erfahre, weil sie lachte, als sie es mir erzählte. Und dann meinte sie, ich sei so ein Loser, weil ich nicht mal ein Date zustande kriegen könnte.
    Wieso weiß Mom immer, wenn was nicht stimmt? Als ich heute von der Schule nach Hause kam, warf sie mir nur einen Blick zu, dann kam sie und nahm mich in den Arm. Ich wollte sie wegschieben, aber sie hielt mich im Arm, bis ich in Tränen ausbrach. Ja, liebes Tagebuch, so cool bin ich. Als ich ihr die Geschichte erzählt hatte, meinte sie, ich dürfe nie vergessen, dass Freunde nur das Beste füreinander wollten. Daran sollte ich immer denken.
    Das tue ich, liebes Tagebuch. Ich möchte wirklich, dass Lexi glücklich ist. Es ist mir total egal, wenn sie auf die blöde Fete geht.
    Lexi ist nicht auf die Fete gegangen. Sie meinte, sie wäre VIEL LIEBER bei ihrer besten Freundin und würde Filme mit ihr gucken, und das haben wir dann auch getan. Wir haben Popcorn gemacht und Filme geguckt. Zach ist sogar auch bei uns geblieben. Er meinte, jede Fete ohne uns wäre totale Zeitverschwendung …
    »Nana?«
    Jude blickte auf und sah ihre Enkelin am Bett stehen. Mit ihrem rosafarbenen Frotteesweatshirt und den wild zerzausten blonden Locken sah sie genauso aus wie Mia in ihrem Alter, und einen Augenblick lang war Jude desorientiert. Zum ersten Mal seit Jahren hatte sie das Gefühl, Mia wäre ganz nahe. Das Tagebuch hatte sie ihr zurückgebracht.
    Grace brach in Tränen aus. »Meine Mommy ist weg.«
    Zeig Grace deine Liebe. Sie braucht dich.
    Jude stieg aus dem Bett und nahm Grace in ihre Arme. »Ist schon gut, Schatz«, flüsterte sie und fing plötzlich auch an zu weinen. Sie klammerte sich an Grace und vergoss heiße Tränen an der weichen, rundlichen Wange ihrer Enkelin, roch das süße Babyshampoo in ihrem Haar, erinnerte sich …
    »Ich hab gesagt, ich will bei Daddy bleiben«, schluchzte Grace. »Und das will ich auch, aber … ich will auch meine Mommy. Das hätte ich sagen sollen.«
    »Ach, Grace.« Jude blickte ihre Enkelin an. Durch ihre Tränen sah sie nicht nur Grace, sondern auch Mia und Zach. Und die Lexi, die zu ihnen gehört hatte. Sie alle zeigten sich in Grace’ Gesicht, in ihren Augen, im geschwungenen Mund. Wie hatte sie das übersehen können?
    Nein, sie hatte es nicht übersehen. Sie hatte es die ganze Zeit gewusst, sie hatte es absichtlich ignoriert, aus Angst, der Schmerz würde sie umbringen. Aber in dem Versuch, keine Angst mehr zu fühlen, hatte sie auch keine Freude mehr empfunden und nur noch in grauer Benommenheit gelebt.
    In gewisser Weise waren sie alle in diesem Augenblick wieder vereint, in inniger Umarmung, so als lebte Mia noch.
    Sie trug Grace auf Mias großes Bett und kuschelte sich an sie.
    Grace öffnete langsam ihr Fäustchen. Auf ihrer Handfläche lag der Freundschaftsring, den Zach Lexi geschenkt hatte. »Guck mal, was Mommy mir geschenkt hat.«
    Jude nahm den schmalen Ring. Deswegen war sie

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