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Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Situation empfand.
    Vorsichtig beugte sie sich über ihn, beobachtete die kleinen Bläschen in seinem Mund, die nach oben sprudelten und dann zerplatzten. Sein Atem entwich lautstark durch die Nase, und er reckte ihr plötzlich seinen Kopf entgegen, als versuchte er, ihre Lippen zu erreichen. Dabei lief ein wenig Wein über seine Unterlippe. Melissa nahm dies zum Anlass, ihn sacht, aber bestimmt wieder auf den Tisch zu drücken. Tadelnd wedelte sie mit dem Zeigefinger. In Wahrheit aber fühlte sie sich alles andere als in der überlegenen Position. Sie merkte nämlich, dass etwas mit ihr geschah. Etwas, das sie unter allen Umständen hatte vermeiden wollen. Melissa spürte eine Sehnsucht in sich, wie schon lange nicht mehr. Und sie galt Espen. Seinem Kuss. Wollte sie mehr als nur seinen Körper?
    Melissa schüttelte diesen Gedanken schnell ab. Das waren die Hormone! Die Erregung. Es hatte nichts mit roman­tischen Gefühlen zu tun. Zumindest redete sie sich das ein. Sie legte eine Hand auf Espens Kehle, um ihn unten zu halten, sie drückte aber nicht zu, sondern benutzte den Griff ­lediglich, um ihre Position zu stärken.
    Nur ihre Zunge tauchte sie in das kühle Nass, und dann trank sie den Wein wie ein Kätzchen die Milch aus seiner Schale. Er schmeckte köstlich. Ein wenig trocken. Versehentlich berührte sie Espens Zungenspitze mit der ihren, und plötzlich reckte er sich ihr erneut entgegen, verschloss ihren Mund mit seinen Lippen, und sie ging in dem Kuss völlig auf.
    Jetzt schmeckte sie nur noch Espen. Fühlte seine Leidenschaft auf ihren Lippen, seine Sehnsucht nach ihrem Kuss. Das brachte sie ganz durcheinander. Sie konnte die Lippen nicht von ihm lassen. Aber dann spürte sie plötzlich eine heiße Feuchtigkeit auf ihrem Rücken. Überrascht fuhr sie her­­um. Gerade rechtzeitig, um das letzte Aufzucken seines Glieds noch zu sehen.
    Ein Aufstöhnen drang aus seiner Kehle. Er schnaufte. Schnappte nach Luft. Die weiße Creme war zum Großteil auf ihr gelandet, aber ein Teil lief auch über seinen Bauch.
    Sie räusperte sich, es war nicht ganz leicht, jetzt noch ernst zu bleiben, denn eigentlich war die Situation ausgesprochen witzig.
    Â»Wegmachen«, sagte sie scharf und drehte ihm den Rücken zu. Espen richtete sich auf, soweit dies die Handschelle zuließ. Sein Atem war noch immer hektisch, und sie spürte, wie er heiß und stoßweise über ihren Rücken strich. Dann fühlte sie seine wunderbar weiche Zunge, die das Sperma aufleckte.
    Melissas Bikinihöschen war inzwischen völlig durchnässt. Sie spürte ihren Nektar an ihren Schenkeln. Es war ihr peinlich. Das war ihr noch nie passiert. Unauffällig schob sie die Hand in ihren Schritt, doch die zuckte sogleich wieder weg, weil das Malheur noch größer war als befürchtet. An ihren Fingerspitzen sah sie das Glitzern ihrer Leidenschaft.
    Â»Wenn ich noch etwas für dich tun soll, musst du mich losbinden.«
    Er leckte sich über die Lippen und blickte dabei zwischen ihre Schenkel. Natürlich hatte er ihr Malheur längst bemerkt.
    Â»Wo sind die Schlüssel?«
    Â»Im Schubfach.«
    Sie drehte sich um, um zur Küchenzeile zu gehen, als sie plötzlich einen Schatten in der Tür bemerkte. Melissa musste zweimal hinschauen, ehe ihr Verstand glaubte, was ihre Augen längst als wahr angenommen hatten. Ein Spanner. Sie stieß vor Schreck einen Schrei aus, wich entsetzt zurück, genauso wie der Mann, dem sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war.
    Wer, um alles in der Welt, war das?
    Â»O Gott«, rief sie. Immer wieder, o Gott!
    Â»Verzeihen Sie mir, Ma’am. Ich … ich wusste doch nicht …«, stammelte der Fremde, dessen Gesicht nun hochrot war.
    Â»Wer sind Sie?«, kreischte sie empört. Was für ein Lustmolch! Wie lange stand er schon da und schaute zu? Sie konnte es nicht fassen.
    Â»Keine Panik. Das ist nur Albert«, erklärte Espen gelassen.
    Albert?
    Â»Unser Mann für alles. Steuermann auf der Elba und …«
    Â»Ich habe das Gepäck von Miss Voight und Mr Murphy vom Fornage abgeholt, wie Sie es wünschten, Mr Hannigan.«
    Â»Wunderbar.«
    Melissa musterte den jungen Mann, der beschämt den Blick abwendete. »Ich muss mich entschuldigen, Sir. Ich hätte mich früher bemerkbar machen müssen.«
    Â»Vergessen wir das Ganze«, sagte Espen, dem seine

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