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Wie Du Mir

Wie Du Mir

Titel: Wie Du Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Dunne
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Einladung.
    „Danke, aber ich –“
    „Ganz zwanglos, hörst du? Einfach ein paar nette Leute auf einem Haufen. Sandra wird auch da sein, nicht wahr?“
    Sie schenkte Colm eines ihrer Superstarlächeln und wandte sich dann wieder Dally zu.
    „Ich würde Sie sehr gerne dort sehen.“
    Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und stöckelte nach draußen. Ein leichter Duft nach Vanille und Blumen blieb zurück.
    „Also dann“, Colm klopfte Dally kräftig auf die rechte Schulter, die mit Kribbeln und Taubheit antwortete. „Wir sehen uns am Samstag in Raheny. Tolle Arbeit, das hier. Nur weiter so!“ Dann folgte er Sandra hinaus in den Flur.
    Den Rest des Nachmittages verbrachte Dally weniger mit seiner tollen Arbeit als damit, sich auszumalen, wie Sandra Baldauf wohl aussah, wenn man sie von hinten nahm.

Eine saubere Lösung
     
    Hugh war verdächtig guter Laune. Schon die Art, wie er den Arm schwenkte, um Will anzuzeigen, an welchen Tisch er sich setzen sollte.
    Die Kantine war gerade noch zu einem Viertel besetzt, die Warmhaltewannen großteils ausgeschabt. Fritten aus, Braten aus, Bratwürste und Kartoffelbrei aus, nur von der grünlichen Currysauce mit Huhn war noch eine Menge da. Moira von der Ausgabe lächelte ermutigend, während sie sich ihre Finger, die aussahen, als müsste man sich ihnen ebenfalls mit Messer und Gabel nähern, an ihrer Schürze abwischte, und legte noch einen Schöpfer nach.
    „Viel Glück“, grinste Hugh, der an einem der vertrockneten Bratenreste sägte, die er sich gesichert hatte. Will erwiderte es grunzend. Sein erster Arbeitstag, und er freute sich schon jetzt auf zu Hause.
    „Wie war’s an der Küste? Irgendwelche Abenteuer, von denen ich wissen sollte?“
    Der alte Schlaumeier. Stellte immer genau dann seine Fragen, wenn Will den Mund voll hatte. Im geistigen Schnelldurchlauf seiner letzten sechs Tage stach kaum etwas hervor, was Hugh interessieren würde. Und über Kate wollte er nicht reden. Sie beschäftigte ihn und sein Gewissen schon genug. Er war zu hart mit ihr ins Gericht gegangen. Gut, sie hatte versucht, seine Trauer als Selbstmitleid darzustellen, aber sie hatte es nicht böse gemeint, nicht wahr? Er hatte die Nerven verloren. Es hätte nicht passieren dürfen.
    Seine Reue hatte ihn noch am nächsten Abend zur Manor Lodge fahren lassen. Der ziegenbärtige Kellner hatte bedauert, doch die reizenden Bridge-Ladies seien ein wenig früher als erwartet abgereist, das Wetter sei zu schlecht für eine Wanderung gewesen. Will hatte trotzdem gewartet, zwei Bloody Marys lang. Dann war er zurück in sein Bed & Breakfast in Glenarm gefahren und hatte mit dem Bieruntersetzer gespielt, auf den Kate ihm nur 15 Minuten vor ihrem Streit neckisch lächelnd ihre Telefonnummer gekritzelt hatte. Geknickt lag der nun in seiner Küche und wechselte nur den Platz, wenn Will die Arbeitsfläche reinigte.
    Er wusste, wie das ablief. Irgendwann würde ihm der Untersetzer einmal zu oft im Weg liegen und im Müll landen. Ordnung über Emotion. Frauen, die ihm gefielen, deren Nummer er so lange vor sich herschob, bis er zu viel Angst davor hatte, dass sie ihn am Telefon nicht mehr wiedererkennen würden, wenn er sie anrief. Oder bis er sich selbst davon überzeugt hatte, dass er sie nur im spärlichen Licht des Pubs attraktiv gefunden hatte und sie in Wahrheit gar nichts Besonderes gewesen waren. Ordnung über Emotion. Und dabei hatte er niemals einen so steinigen Weg zurück vor sich gehabt wie diesmal. Mit Kate konnte er sich nicht einmal sicher sein, ob sie ihm überhaupt genug Zeit für eine Entschuldigung gab.
    Anstatt wegen Jenny machte er sich jetzt also wegen Kate Vorwürfe. Seltsamerweise erleichterte ihn das. Seit seiner Rückkehr schlief er beträchtlich besser. Irgendetwas schien er in Antrim verloren zu haben, und er vermisste es kein bisschen.
    „Hatte ziemliches Glück diesmal. Hab meinen besten Fang seit drei Jahren gemacht. Fast sieben Pfund. Ich dachte, das ganze Gerede über den Bush River sei Marketing-Geschwätz, aber es funktioniert.“
    Kauend nickte Hugh, dann zwinkerte er ihm zu.
    „Sonst auch noch einen Fang zu verzeichnen?“
    Will lachte ungläubig. Die Lachsfischerei hatten sie aus völlig verschiedenen Gründen aufgenommen, er und Hugh. So manches Wochenende hatten sie gemeinsam am Ufer eines Flusses verbracht, Will wartend, Hugh philosophierend. Technische Einzelheiten interessierten ihn nicht die Bohne. Aber Klatsch und Tratsch, dafür starb er.
    „Also gut,

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