Wie, du stillst nicht
lieber - Ihre besondere nachgeburtliche Hormonsituation unterstützt Sie dabei - Ihr Schlafmuster in direkter Beziehung zu den Bedürfnissen Ihres Babys neu zu programmieren. Eine individuelle Neuprogrammierung des Schlafmusters bewirkt, dass sich Ihr Schlafrhythmus und der Ihres Kindes besser aufeinander abstimmen lassen. Ihr Schlafzyklus wird kürzer, Sie erreichen Ihre Tiefschlafphasen rascher als früher und kommen auch rascher aus diesen heraus - das Ganze in fein abgestimmter Parallelität mit Ihrem Kind. Gelingt diese Synchronisierung, erreichen Sie und Ihr Kind weitgehend simultan Ihre tieferen und flacheren Schlafphasen. Bewegt sich Ihr Kind oder gibt Geräusche von sich, werden Sie diese bemerken und können das Baby an sich ziehen, ihm die Brust geben und mit ihm sprechen. Das können Sie auch, wenn Sie nicht stillen!
Catharina (23 Jahre, Studentin) erzählt:
Mein Sohn hat immer bei uns im Familienbett geschlafen. Das Fläschchen hat nachts (wenn nötig) mein Mann zubereitet. Wir hatten abgekochtes kaltes Wasser im Kühlschrank und haben es mit frisch gekochtem Wasser gemischt, sodass es die richtige Temperatur hatte. So hat es nachts nicht so lange gedauert. Aber ich habe ja Zwiemilchernährung praktiziert und nachts meist erst einmal gestillt. Nach dem Abstillen hat er keine Nachtmahlzeit mehr gebraucht und nur abends und morgens ein Fläschchen getrunken.
Schläft das Kind ein, werden auch Sie einschlafen, jedoch bei den geringsten Signalen des Kindes wieder erwachen. Innerhalb weniger Tage nach der Geburt laufen die beiden Schlafrhythmen weitgehend parallel, was fortan die Interaktion (Wechselwirkung) zwischen Mutter und Kind wesentlich erleichtert. Hilfreich ist es für die Frau, sich möglichst immer dann hinzulegen, wenn das Kind schläft, und wach zu sein, wenn es wach ist. Wann, wie und wie lange diese Schlaf- und Wachphasen sein werden, ist von Kind zu Kind unterschiedlich.
Es ist jedenfalls ein völlig natürlicher Instinkt, dass das Kind nicht alleine, sondern bei den Eltern schlafen will! Der frühe Dauerkontakt ist instrumentell für eine effektive Mutter-Kind-Interaktion und sorgt für seelische Geborgen- und Ausgeglichenheit. Das Kind in den Schlaf zu begleiten und es auch nachts adäquat zu betreuen, ist eine sensible Aufgabe für die Eltern. Es braucht Feinfühligkeit und die Fähigkeit, die Signale des Kindes wahrzunehmen, zu verstehen und angemessen zu reagieren, also dem Baby das zu geben, was es braucht. Es ist positiv für alle, wenn Eltern bereit sind, auf die Bedürfnisse des Kindes einzugehen und ihm die notwenige Zeit zum Reifen zu gewähren. Das stärkt sein Urvertrauen und sein Selbstwertgefühl und damit die Bindung zu den Eltern. Besonders, wenn die Mutter berufstätig ist, garantiert das gemeinsame Schlafen viel Nähe und kompensiert die Distanz am Tage. Es gilt also die Rahmenbedingungen der Familie so zu verändern, dass sowohl Eltern als auch die Kinder genügend Schlaf haben, ohne dass dabei die kindlichen Bedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit vernachlässigt werden. Es ist unmöglich, ein Kind in den ersten Lebensjahren zu verwöhnen, weder materiell (das interessiert es nämlich gar nicht!), noch emotional! Gegen die Natur zu arbeiten, kann niemals wirklich erfolgreich sein!
©Fancy RF
Falls Sie unsicher sind, wie das Co-Sleeping in Ihrer individuellen Situation gestaltet werden kann, sowohl in Bezug auf das Sexualleben als auch auf die Angst, Ihr Kind zu erdrücken, sprechen Sie am besten mit einer Stillfachperson. Sie sind auch für die Beantwortung dieser Fragen bestens ausgebildet.
Auch empfehlenswert: das Buch von Sibylle Lüpold, Ich will bei Euch schlafen . Darin schreibt die Krankenschwester und Stillberaterin: » Obschon mehr stillende Mütter ihr Kind nachts bei sich schlafen lassen, ist gerade auch für Mütter, die nicht stillen oder die tagsüber berufsbedingt viel von ihrem Kind getrennt sind, das gemeinsame Schlafen von unschätzbarem Wert. Dadurch kann ohne großen Aufwand viel Nähe und Körperkontakt kompensiert werden, was sich positiv auf die Beziehung zum Kind auswirkt.«
Plötzlicher Kindstod
Plötzlicher Kindstod, plötzlicher Säuglingstod, Krippentod oder auch SIDS (Sudden Infant Death Syndrom) genannt, sind Fachbegriffe für den unerwarteten und nicht erklärlichen Tod eines Säuglings oder Kleinkindes. Es ist in seiner Komplexität bis heute ein noch unverstandenes Phänomen. Als mögliche Ursachen diskutiert werden
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