Wie, du stillst nicht
Kindern, die nachts nicht gestillt werden, kann ein Schnuller während der Nacht einen günstigeren Schlafrhythmus mit leichterer Weckbarkeit bewirken. Gestillten, aber auch nicht gestillten Kindern sollte, wenn möglich, nur das Original angeboten werden, denn Schnuller haben viele Nachteile, die bedacht werden sollten.
3. Rückenlage: Dies gilt sowohl fürs Kinderbett als auch fürs Elternbett. Schläft das Kind in Bauchlage, erhöht sich das Risiko für den plötzlichen Kindstod um ein Vielfaches. Früher empfahl man deshalb die Seitenwechsellage. Jetzt allerdings wird auch davor gewarnt, da Kinder aus der Seitenlage relativ schnell in die Bauchlage gelangen. Kinder in der Rückenlage können sich schwerer verschlucken als Kinder in Bauchlage. Das heißt jedoch nicht, dass die Kinder den ganzen Tag auf dem Rücken liegen sollten, denn dies beeinträchtigt ihre psychomotorischen Fähigkeiten. Auch die Abflachung des Hinterkopfes (Flachkopf), kann dadurch begünstigt werden. Wenn der Nachwuchs ständig »abgelegt« wird, ist dies durchaus auch ein gesellschaftliches Problem. Wenn Sie Ihr Baby tagsüber häufiger tragen (statt es in Kinderwagen oder Babysafe zu verfrachten) und es zum Spielen auch mal auf den Bauch legen, tritt dieses Problem weitaus weniger auf.
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4. Nicht rauchen. Raucht eine Frau während der Schwangerschaft, erhöht sich das Risiko für den plötzlichen Kindstod. Auch wenn einer der beiden Elternteile nach der Geburt raucht, kann dies, unabhängig von der Schlafumgebung, das Risiko dafür erhöhen. Es versteht sich von selbst, dass in einem Haus, in dem ein Säugling wohnt, nicht geraucht wird.
5. Ein harter, flacher Untergrund - die Matratze sollte möglichst neuwertig sein.
6. Keine Kissen, Bettdecken, großen Plüschtiere, Babynestchen, Felle. All das gehört nicht in die Schlafumgebung eines Kleinkindes, weil die Nase des Babys abgedeckt werden kann. Die Folge könnten Atembehinderungen sein. Auch die Luftzirkulation ist dann nicht optimal. Ideal ist es, wenn das Kind in einem Schlafsack schläft.
7. Nicht zu warm. Überhitzung ist ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod. Schon aus diesem Grund sollten keine schweren Bettdecken, Deckbetten oder Felle benutzt werden. Auch Heizkissen oder Wärmflaschen haben hier absolut nichts zu suchen. Zu einem Wärmestau tragen auch Wollmützchen bei. Zum Schlafen sollte die Zimmertemperatur bei 16-18 °C liegen. Es kann durchaus mal vorkommen, dass die Kinder eine kalte Nase oder kalte Händchen haben, das heißt noch lange nicht, dass sie gleich frieren. Wenn Sie sichergehen wollen, legen Sie eine Hand in den Nacken des Kindes. Da sollte sich ein Kind nicht zu kalt, aber auch nicht verschwitzt anfühlen. Auch hier empfiehlt sich der Schlafsack. Wenn es sehr kalt ist, können Sie Ihr Kind zusätzlich mit einer dünnen Baumwolldecke zudecken.
8. Säuglinge sollten immer in der Nähe der Eltern schlafen. Erst ab zwei Jahren, besser, wenn das Kind selbst dazu bereit ist, ist auch ein alleiniges Schlafen im eigenen Kinderbett möglich.
9. Die Wahl der direkten Schlafumgebung (im Bett der Eltern oder im Bett neben den Eltern) hängt von möglichen Risikofaktoren ab. Im Prinzip jedoch ist das Kind bei den Eltern im Bett am besten aufgehoben.
Folgende Bedingungen müssen dann aber erfüllt sein:
a. Das Elternbett erfüllt die Bedingungen eines sicheren Kinderbettes
b. Kein Wasserbett
c. Beide Elternteile rauchen nicht
d. Keines der Eltern hat Alkohol getrunken, Drogen oder Medikamente genommen, die das Reaktionsvermögen beeinflussen
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Wenn all diese Bedingungen nicht erfüllt sind, sollte das Kind im Bett neben den Eltern (aber im gleichen Raum) schlafen.
Einige dieser Empfehlungen zielen nicht auf eine Prävention des frühen Kindstodes, sondern auf eine allgemein sichere Schlafumgebung, wobei auch Überhitzung, Strangulierung und Ersticken (kein plötzlicher Kindstod im eigentlichen Sinne) vermieden werden. Vieles rund um das Schlafen hat jedoch auch kulturelle Hintergründe. So sind Schlafsäcke hier in Deutschland eine relativ neue Mode, während sie in den Niederlanden schon seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt werden. Nicht alle Fälle von plötzlichem Kindstod können mit oben genannten Maßnahmen vermieden werden, da wir als Eltern nicht alle Bedingungen selbst in der Hand haben und wir Veranlagung und manche Umstände nicht kontrollieren können. Der Rückgang der Sterberate an SIDS
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