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Wie ein Blütenblatt im Sturm

Wie ein Blütenblatt im Sturm

Titel: Wie ein Blütenblatt im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Le Serpent verriet oder die Briten seinen Verrat entdeckten. Also war Mitarbeit die beste und natürlich auch die profitabelste Wahl. Rauh sagte er daher: »Einmal mehr muß ich zugeben, daß Ihre Überzeugungsarbeit höchst effektiv ist.«
    »Sehr gut.« Le Serpent ließ ihn los. »Ich mag Menschen, die schnell begreifen. Setzen Sie sich jetzt bitte, ich habe noch ein paar Fragen mehr. Mir kleben verschiedene britische Agenten an meinen Fersen, und ich werde sie notwendigerweise aus dem Weg räumen müssen. Sagen Sie mir alles, was Sie über die in Frage kommenden Leute wissen.«

    Er hatte zwei der Namen, die Le Serpent nannte, erwartet, doch einer war eine Überraschung. Im übrigen eine sehr angenehme Überraschung und auch nur lo-gisch, wenn er es richtig bedachte.
    Der Engländer unterdrückte ein befriedigtes Grinsen.
    Er konnte sich niemanden vorstellen, den er lieber aus dem Weg geräumt sehen würde.

    Kapitel 14
    IE DIENERSCHAFT WAR längst schlafen gegangen, D und Maggie saß seit Stunden nur mit einer Kerze und der Katze als Gesellschaft in der Küche. Robin hatte gesagt, er wollte vorbeikommen, wenn er etwas zu berichten hatte, aber so spät würde er nicht mehr auftauchen.
    Sie mußte unbedingt mit ihm reden, mußte hören, was er zu den verschiedenen Punkten zu sagen hatte, die Candover angesprochen hatte. Ganz sicher würde er eine vernünftige Erklärung haben …
    Sie konnte unmöglich schlafen, solange so vieles ungelöst war - mit diesen tückischen Zweifeln an Robin, mit dem Nachhall ihres schrecklichen Streites mit Rafe. Impulsiv entschied sie, daß sie zu Robin gehen würde, wenn er nicht zu ihr kam. Er hatte Zimmer in der Nähe des Place du Carousel neben dem Louvre und den Tuilerien. Wenn er nicht dort war, konnte sie warten, bis er zurückkehrte. Es wäre nicht das erste Mal, daß sie im Dunklen durch die Straßen von Paris wanderte.
    Oben zog sie sich rasch Männerkleidung an und war froh, daß der September kühl genug war, um den schwarzen, unförmigen, alles verhüllenden Mantel zu rechtfertigen. Wie immer, wenn sie allein unterwegs war, hatte sie Messer und Pistole dabei. Obwohl sie stets Ärger vermied, hatte Robin dafür gesorgt, daß sie kämpfen konnte.
    Robin. Immer Robin. Sie wollte ihm verzweifelt glauben.
    Wenn nicht ihm, wem dann überhaupt?

    »Es warst immer nur du, Rafe«, sagte Margot leise und ihre Augen waren vor Lust verschleiert. »All diese langen Jahre. Ich habe daraufgewartet, daß du mich suchst.
    Warum bist du nicht eher gekommen?«
    Sie küßte ihn und knöpfte sein Hemd auf, um ihre heißen Lippen auf seine Kehle zu drücken. Seine Kleider schienen an seinem Körper zu schmelzen und erlaubten ihrem goldenen Haar, über seine nackte Haut zu fließen.
    Ihre wissenden Hände glitten seinen Oberkörper hinab, neckten ihn, erregten ihn, machten ihn wahnsinnig…
    Mit hämmerndem Herzen und pulsierenden Nerven erwachte Rafe in die unangenehme Wirklichkeit. Er hatte nicht lange geschlafen, nur lange genug, daß seine fieber-haften Träume ihm den Rest geben konnten. Er war nach der Auseinandersetzung mit Maggie ins Hotel zurückgekehrt, hatte seinen Bericht an Lucien geschrieben und war zu Bett gegangen. Doch sie verfolgte ihn bis in den Schlaf.
    Müde dachte er, daß er ebenso die letzte Stufe in die Lächerlichkeit hinabsteigen konnte. Nachdem er sich einfache Kleider angezogen hatte, kehrte er zum Boulevard des Capucines zurück, wo einer seiner Männer Maggies Haus von einem gemieteten Zimmer auf der anderen Seite der Allee aus beobachtete.
    Rafe hatte den Beobachter ein paar Nächte zuvor eingesetzt. Abgesehen von zwei Besuchen von Anderson hatte er nichts Interessantes gesehen, und wahrscheinlich würde es heute nacht nicht anders sein. Dennoch konnte Rafe nicht fortbleiben, und so entließ er den Mann und nahm selbst den Posten ein.
    Er hätte auf dem Absatz kehrtmachen und nach London zurückrennen sollen, sobald er erfahren hatte, daß Luciens verdammte Spionin Margot Ashton war. Bisher hatte sein Aufenthalt in Paris seinem Land nicht geholfen, und auf sein geregeltes Leben hatte es sich verheerend ausgewirkt.
    Mit bitterer Selbstverachtung erkannte er, daß die simple Schuljungenliebe, die er für Margot empfunden hatte, durch eine finstere Obsession ersetzt worden war. Sie war die einzige lebende Kreatur, die seine Unerschütterlichkeit zerstören konnte, und er haßte sie dafür, selbst wenn er sich selbstzerstörerisch vorstellte, wie es mit ihr im Bett

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