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Wie ein Blütenblatt im Sturm

Wie ein Blütenblatt im Sturm

Titel: Wie ein Blütenblatt im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Sonne strahlten. Bei diesem militärischen Schutz war es kein Problem, die Bronzepferde ohne Zwischenfälle vom Triumphbogen zu holen.
    Als das erste Pferd heruntergehievt wurde, jubelten die Soldaten laut, während die Menschenmenge wütend auf-heulte. Dieses Mal wurden Napoleons Beutestücke wirklich wieder zurückgeholt.
    Rafe lächelte grimmig. »Wellington war wahrscheinlich ziemlich wütend, als er von gestern nacht gehört hat. Ich nehme an, deswegen hat er sich zu einer Machtdemon-stration entschieden. Paris wird ihn jetzt kaum lieben, aber bei Gott, sie werden ihn respektieren.«
    Maggies tonlose Stimme führte ihm jedoch wieder die Realität vor Augen. »Hoffen wir, daß die gesteigerte Antipathie nicht auch die Gefahr von Anschlägen größer macht.«
    Die restliche Fahrt verlief schweigend. Sie umrundeten den Place du Carousel und den Louvre, bis sie das kleine Hotel erreichten, in dem Robin sich einquartiert hatte.
    Rafe wartete in der Kutsche, während Maggie hineinging.
    Er warnte sie noch, daß er nachkommen würde, wenn sie innerhalb der nächsten zehn Minuten nicht wieder auf-tauchte.
    Das war jedoch nicht nötig, denn sie kehrte rasch und mit erschöpfter Miene zurück. »Auf mein Klopfen kam keine Reaktion«, sagte sie, als sie wieder in die Kutsche stieg. »Der Concierge sagte mir, daß Robin seit zwei Tagen nicht mehr zu Hause gewesen ist.«
    Rafe runzelte die Stirn. »Könnte er in der Botschaft geblieben sein, weil es soviel zu tun gibt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Die britische Delegation weiß auch nicht, wo er ist. Gestern haben sie nämlich jemanden geschickt, der nach Robin gefragt hat.«
    Sie lehnte sich in die weichen Polster zurück, während ihr Magen sich zu einem Knoten zusammenzog. Wenn Robin erfahren hatte, daß man ihn verdächtigte und davon-gelaufen war, dann mußte man ihn als schuldig betrachten. Denn wenn er unschuldig war, würde er Paris niemals verlassen, ohne sie zumindest zu benachrichtigen.
    Da er also ohne jede Spur verschwunden war, gab es nur zwei Möglichkeiten: Er war entweder schuldig oder tot.

    Rafe sprach kein Wort auf der Fahrt zurück zu Maggies Stadthaus, dafür war seine Stirn düster umwölkt. Maggie war nur froh, daß er sich beherrschte und sie nicht darauf hinwies, er habe es ihr ja gesagt.
    Sobald sie zu Hause war, schickte sie Hélène Sorel eine Nachricht, sie möge sie bitte zu einem leichten Mittagessen besuchen. Nun, da sich die Dinge zu einer Krise ent-wickelten, brauchte sie dringend eine Verbündete, die möglicherweise Dinge erkannte, die ihr entgangen waren.

    Dann zog sie sich in ihr Schlafzimmer zurück und wanderte dort zwei Stunden in quälende Gedanken versunken umher. Sie empfand zuviel für Robin, um sich zu wünschen, er möge eher ein toter Patriot als ein lebendiger Verräter sein. Aber wenn er sein Land verraten hatte, wollte sie ihn nie wieder sehen.
    Hélène erschien prompt, auf ihrem Gesicht einen leicht fragenden Ausdruck. Sobald sie den größten Hunger gestillt hatten, informierte Maggie sie über die letzten Entwicklungen, Robins Verschwinden eingeschlossen.
    Hélène hörte mit ernster Miene zu. Mit ihrer zum schlichten Knoten zusammengefaßten Haar wirkte sie wie jede junge, hübsche französische Mutter, nur daß sie andere Fragen stellte.
    Als Maggie nichts mehr zu sagen einfiel, meldete sich Hélène zu Wort. »Die Szenerie ist größer und finsterer, als ich wußte. Talleyrand seiner Macht beraubt und Castlereagh ans Bett gebunden - da sieht es aus, als wä-
    re Wellington das wahrscheinlichste Zielobjekt für Attentäter, n’est-ce pas?«
    »Ich fürchte es. Candover ist zu Wellington gegangen, um ihn zu beschwören, besondere Vorsicht walten zu lassen. Sie kennen einander gut genug, so daß Wellington wahrscheinlich zuhört, aber er ist ja leider berüchtigt da-für, Gefahren zu ignorieren. Eine Warnung bringt möglicherweise gar nichts.«
    »Es ist Zeit, die Anzahl der Verdächtigen zu reduzieren«, sagte Hélène. »Ich habe meine Nachforschungen über Oberst von Fehrenbach abgeschlossen, und heute abend besuche ich ihn. Ich glaube, wenn ich fertig bin, gehört er nicht mehr zu unseren verdächtigen Personen.«
    »Ich kann es mir nicht leisten, noch einen Freund zu verlieren«, sagte Maggie nüchtern. »Candover bittet Wellington um ein paar Soldaten, also bitte nimm ihn und ei-ne Eskorte um deiner Sicherheit willen mit.«
    »Wenn du darauf bestehst, ja, aber dann müssen sie draußen warten und dürfen erst

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